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Kokzidose ist eine parasitäre Erkrankung der Kaninchen die durch Einzeller - den so genannten Kokzidien -
ausgelöst wird. Kokzidien greifen die Darmschleimhaut oder die Gallengänge an und führen zur Entzündung dieses
Gewebes. Allgemeines Unwohlsein, Schwäche und Verdauungsprobleme sowie Gewichtsverlust sind erste mögliche Symptome
die auf diese Erkrankung hindeuten können.
Inzwischen geht man nach neuesten Informationen davon aus, dass etwa jedes zweite Kaninchen mit diesen Einzellern
belastet ist, wobei nicht jedes Tier auch sofort die typischen Symptome zeigt bzw. typisch erkrankt und deshalb über
längere Zeit nur Ausscheider sein kann und somit weitere Artgenossen anstecken kann. Stressfaktoren der Umwelt oder
andere Erkrankungen führen dann zu einem geschwächten Immunsystem und somit zum Ausbruch der Krankheit. Geschwächte
Kaninchen bzw. Kaninchen mit Handicap erkranken oft schnell an Kokzidiose und eine rasche und richtige
Diagnosestellung sowie Behandlung ist notwendig.
Eine Schutzimpfung - wie bei Geflügel etwa - ist derzeit bei Kaninchen noch nicht möglich.
Wie oben angedeutet, ist nach derzeitiger Auffassung wohl jedes zweite Kaninchen latent mit den Einzellern infiziert. Da die nachfolgend aufgezählten Symptome auf unterschiedliche Erkrankungen oder auch Ernährungsfehlern hindeuten können, sollte vor allem bei sich nicht bessernden Symptomen nach einer Behandlung oder Nahrungsumstellung etc. auch die Möglichkeit der Kokzidiose vom Tierarzt in Betracht gezogen werden und eine entsprechende Untersuchung und Behandlung eingeleitet werden. Eine Bestätigung der Infektion mit Kokzidien ist mittels einer Kotuntersuchung möglich. Zu diesem Zweck ist es aber sehr sinnvoll über einige Tage am Stück Kotbällchen zu sammeln und gemeinesam untersuchen zu lassen, da Kokzidien u. U. nicht permanent ausgeschieden werden.
Wenn Sie bei ihren Kaninchen beispielhaft einige nachfolgend aufgezählte Symptome feststellen, dann sollte bei der Untersuchung auch die Kokzidose berücksichtigt werden als möglicher Auslöser!
Wenn einige obige Symptome und eine Kotuntersuchung zusammen dann zum Ergebnis des Kokzidiose-Ausbruchs geführt haben, dann ist eine korrekte tierärztliche Behandlung zwingend erforderlich. Die nachfolgende Zusammenfassung beruht auf dem Behandlungsplan uns bekannter Tierarztpraxis.
Kokzidien werden über den Kot ausgeschieden. Somit kann die Umgebung immer wieder die Gefahr einer erneuten
Infektion sein. Grundsätzlich und vor allem während der Behandlungsdauer sollte man Einstreu und Heu häufig wechseln
und Käfig und Näpfe mit heißem Wasser abbrausen bzw. waschen. Hitze tötet die Kokzidien ab. Sauberkeit ist das A und
O bei der Kaninchenhaltung um Krankheiten vorzubeugen.
Geben Sie wenig Saftfutter und verzichten Sie vor allem auf die Gabe von Grünfutter. Bieten Sie viel Heu an, dieses
aber nicht in einer Raufe, sondern so, dass es ein geschwächtes Kaninchen problemlos ohne Anstrengung fressen kann.
Wenn Kokzidiose bei einem Kaninchen aus einer Kaninchengruppe nachgewiesen wurde, ist es sehr wahrscheinlich, dass
auch die übrigen Kaninchen mit Kokzidien belastet sind. Eine Kotuntersuchung bei allen Kaninchen ist somit nicht mehr
zwingend notwendig, eine Behandlung aller Kaninchen der Gruppe entsprechend obigen Behandlungsplan aber empfehlenswert
um Kokzidien aus der Kaninchengruppe zu eliminieren.
Wenn Sie ein neues Kaninchen Ihr Eigen nennen werden, dann sollte man es auf jeden Fall einige Tage getrennt von den
alteingesessenen Artgenossen halten und beobachten hinsichtlich möglicher Krankheitssymptome. Eine Kotuntersuchung
kann zusätzlich durchgeführt werden in Bezug auf möglichen Parasitenbefall.