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Das Verhalten eines scheinträchtigen Kaninchens unterscheidet sich kaum von einem Kaninchen, dass wirklich
trächtig ist, außer eben, dass keine Jungtiere folgen. I. d. R. beginnen Kaninchen mit dem Nestbau ca. 1 Woche
vor der Geburt. D. h. dass ein scheinträchtiges Kaninchen i. d. R. sich spätestens eine Woche nach Beginn des
Nestbaues wieder normal verhält, weil ja keine Jungtiere folgen und so das Nest überflüssig wird. Dann sollten sie
das Nest auch wieder entfernen bzw. die Ecke im Käfig säubern.
Ein scheinträchtiges Weibchen erkennt man an ihrer Unruhe und daran, dass Heu und Stroh im Mäulchen herumgetragen
wird und in eine bestimmte Ecke vom Käfig oder beim Auslauf in eine bestimmte Ecke vom Zimmer getragen wird. Meist
reisst sich das Weibchen auch Bauchfell heraus und baut auch damit das Nest bzw. polstert es weichaus. Im Käfig ist
es meist eine Ecke die weit von einer Kloecke entfernt ist. Kaninchen bauen aber auch gelegentlich Nester außerhalb
vom Käfig, wenn sie länger im Zimmer Auslauf erhalten können. So ist schon berichtet worden, dass vor allem unter
Schränken etc. solche Plätze ausgewählt werden. Ein Weibchen darf man beim Nestbau keinesfalls stören, denn
sonst werden diese nur noch nervöser und ggf. auch aggressiv!
Ein einmal gebautes Nest darf man als Besitzer nicht zerstören oder aus dem Käfig entfernen. Es würde sofort
wieder mit dem Nestbau begonnen werden, was dem Kaninchen viel Zeit und vor allem natürlich Kräfte kostet. Solange
ein Nest vom Kaninchen gebaut und umsorgt wird, darf man es als Besitzer nicht entfernen. Umsorgt heisst hierbei,
wenn das Kaninchen baut, sich häufig in der Nähe aufhält und vor allem ständige Verbesserungen vornimmt. Sie tun
ihrem Kaninchen keinen Gefallen, wenn sie das Nest herausnehmen, denn sonst ist es schnell passiert, dass sich
Weibchen für ein neues Nest komplett das Bauchfell herausreisst und die blanke Haut sichtbar wird.
Scheinträchtige Kaninchen können während dieser Phase ein etwas verändertes Verhalten zeigen, d. h, ein ruhiges
Kaninchen kann doch sehr erregt sein und durchaus fauchen und zubeissen, wenn man sich ihr mit der Hand nähert zum
Streicheln etc. Bitte nehmen sie Rücksicht und lassen sie es in dieser Zeit mit Streicheleinheiten dann sein. Es
kann auch vorkommen, dass Kaninchenweibchen in dieser Zeit wenig Nahrung zu sich nehmen und wenig trinken, weil sie
z. B. das Nest kaum verlassen und meist beaufsichtigen. Bitte stellen sie unbedingt einen Trinknapf in die
unmittelbare Nähe und legen sie auch das Futter und Heu erreichbar in die Nähe vom Kaninchen.
Legen sie viel Stroh und Heu in den Käfig für den Nestbau, so dass das scheinträchtige Kaninchen daraus das Nest
hauptsächlich baut und nicht aus seinem Bauchfell.
Ist das Säubern vom Käfig notwendig und das Nest wird vom Weibchen noch umsorgt, entfernen sie auch dann nicht das
Nest, sondern nur die Kloecken und die Einstreu rund ums Nest. Nutzen sie zum Säubern eine Gelegenheit, wo das
Weibchen mal nicht im Käfig ist, z. B. beim Freilauf im Zimmer, denn sonst kann es sehr aggressiv auf
ihre Handgriffe reagieren und u. U. auch in die Schaufel zum Säubern beissen.
Wodurch Scheinträchtigkeit ausgelöst wird: Das kann u. a. auch an sogenannte Frühlingsgefühlen liegen, denn gehäuft beobachten und hören wir es zu dieser Jahreszeit. Die länger werdenden Tage regen die Hormonproduktion an und dadurch können hormonelle Störungen auftreten die dieses Verhalten auslösen. Aber auch durchaus Kraulen im Genick kann dieses Verhalten auslösen, weil ein Männchen beim Deckakt ins Genick vom Weibchen beißt und dies eben ähnelt.