KONTAKT/IMPRESSUM
INHALTSVERZEICHNIS
Die nachfolgenden Inhalte zum Thema sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und stellen
keine Anregung oder Aufforderung zum gezielten Züchten bzw. Vermehren von Meerschweinchen dar.
Wir lehnen gezielte Zucht von Meerschweinchen generell und ohne Ausnahme ab und es finden sich auch aus
diesem Grund keinerlei Auskünfte zum Thema Zucht auf unseren Webseiten. Die gezielte Zucht von Meerschweinchen
ist in Anbetracht der in Tierheimen und Kleintierhandel hohen Zahl wartender Meerschweinchen auf ein neues Zuhause
vollkommen überflüssig um die Art "Meerschweinchen" zu erhalten, denn:
führen täglich dazu dass "ausreichend" Meerschweinchen geboren werden, die, wenn sie noch Glück haben, früher oder später in oben genannten Einrichtungen auf verantwortungsbewusste Kleintierhalter und ein neues und liebevolles Zuhause dann oft warten.
Männchen und Weibchen werden bereits ab der 5. Lebenswoche geschlechtsreif. Männchen
sind ab diesem Zeitpunkt ihr Leben lang das ganze Jahr über paarungsbereit, Weibchen sind
nur alle 14 bis 18 Tage für jeweils 24 Stunden paarungsbereit.
Die Tragezeit ab dem Zeitpunkt der Befruchtung beträgt ca. 65 Tage (rund 2 Monate). Diese
Zahl kann variieren, je nach dem wie viele Jungtiere in der Gebärmutter heranwachsen. Wenn
nur ein Jungtier heranwächst - was allerdings selten der Fall ist - dann kann die Tragezeit
etwas ausgeweitet sein. Wenn mehr als drei Jungtiere das Licht erblicken werden, dann kann
die Geburt durchaus schon einige Tage eher als durchschnittlich erfolgen. Dennoch sind
diese Tiere schon voll lebensfähig.
Eine auffällige Umfangsvermehrung des Weibchens ist in den letzten beiden Wochen der
Trächtigkeit der Fall.
Bei Weibchen die jünger sind als 6 Monate oder älter sind als 12 Monate und gedeckt
werden würden, besteht die Gefahr dass kommende Jungtiere missgebildet zur Welt kommen
und somit nicht lange bzw. gar nicht lebensfähig sind. Meiose-Störungen bei der
Keimzellenbildung führen zu diesen Missbildungen. Bei älteren Weibchen besteht die Gefahr
dass die Mutter an den Folgen einer Schwergeburt stirbt, weil die Beckenknochen bei
älteren Weibchen während der Geburt nicht mehr so dehnbar sind.
Missbildungen sind ebenso häufig bei Verpaarungen von Eltern mit Jungtieren oder
Geschwistern untereinander die Folge. Inzucht ist unverantwortlich!
Äußerste Vorsicht ist beim Umgang mit einem trächtigen Meerschweinchen erforderlich. Jeder Stress ist von ihr fernzuhalten, d. h. beispielsweise dass auch Vergesellschaftungsversuche mit fremden Meerschweinchen unterbleiben müssen. Eine werdende Mutter beansprucht für sich alleine mindestens einen Käfig der Größe 100 x 60 cm in der Grundfläche. Ein großes Schlafhaus für sie mit den kommenden Jungtieren muss ebenfalls sein. Ein trächtiges Meerschweinchen sollte nur im Ausnahmefall mit beiden Händen umfasst werden und hochgenommen werden. Um es aus einem Käfig zu nehmen, sollte man es beispielsweise in eine Box laufen lassen die man in den Käfig stellt und so herausnehmen ohne es zu umfassen.
Die genaue Geburtszeit kann man nicht einschätzen, da dieser keinerlei
Verhaltensveränderungen der Mutter vorausgehen. Meerschweinchen bauen im Gegensatz zu
Kaninchen kein Nest. Im Normalfall verläuft eine Geburt ohne Probleme ab. Es ist aber
dennoch ratsam vor dem nahenden Geburtstag die Telefonnummern von Tierärzten sich parat
zu legen und sich auch über die Vertretungen am Wochenende zu informieren um im Notfall
nicht lange suchen zu müssen, wenn sich doch Komplikationen abzeichnen. Fachgerechte
Hilfe eines fähigen Tierarztes ist nämlich in diesem Fall dann rasch erforderlich.
Häufig ist es der Fall das die Weibchen in der Nacht oder in den Morgenstunden ihren
Nachwuchs zur Welt bringen und das deshalb, weil sie in dieser Zeit oft ungestört sind
von uns Menschen. Wenn sie aber zufällig dabei sind oder die Geburt an einer anderen
Tageszeit stattfindet, dann sollten sie das Weibchen nicht unmittelbar daneben
beobachten, sondern aus einiger Entfernung. Eine Störung kann ein Weibchen
veranlassen ihren Nachwuchs zurückzuhalten.
Eine Geburt dauert je nach Jungtier-Anzahl von 10 min bis 30 min. Die Weibchen bekommen
ihren Nachwuchs im Sitzen. Mit den Vorderzähnen reißen sie die Eihaut auf und lecken
das feuchte Fell eines jeden Neugeborenen liebevoll trocken. Die Eihaut und Nachgeburt
wird aufgefressen und sie sollten das Weibchen keinesfalls daran hindern da sich darin
notwendige Hormone zur Milchproduktion befinden!
Das Geburtsgewicht schwankt je nach Anzahl der Jungtiere zwischen 40 und 100 Gramm.
Verzichten sie trotz aller Freude darüber darauf, dass sie die Jungtiere streicheln. Belassen Sie die Jungtiere bei der Mutter und die Mutter sollte mit ihren Jungtieren keinen Auslauf bekommen, sondern erst einmal im geräumigen Käfig verbleiben, so dass sich die Jungtiere einleben können und sich die Mutter auch in Ruhe um ihren Nachwuchs kümmern kann.
Die Jungtiere sind bei der Geburt schon voll entwickelt und sind deshalb auch
Nestflüchter. Sie orientieren sich ganz nach der Mutter, d. h. sie halten sich i. d. R.
auch ständig in ihrer Nähe auf und fressen natürlich demzufolge auch alles was sie frisst.
Eine richtige Ernährung ist sehr wichtig, denn vor allem Jungtiere sind sehr empfindlich
und können aufgrund einer falschen Fütterung auch sterben. Die Jungtiere brauchen
ebenfalls viel frisches Heu zum Knabbern. Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen,
dass wir grundsätzlich von Heuraufen abraten und in diesem Zusammenhang gilt das
besonders für Jungtiere: Sie würden gar nicht an eine hoch hängende Heuraufe gelangen!
Deshalb: Immer viel Heu in den Käfig legen zum Fressen. Instinktiv fressen
Meerschweinchen nie verschmutztes Heu!
Die Jungtiere werden mehrmals täglich von der Mutter gesäugt und bis zum Alter von mindestens 4 Wochen
auch regelmäßig jeden Tag. Obwohl nur zwei Zitzen vorhanden sind bei der Mutter gibt es kaum Streit
unter den Jungtieren. Sie werden nacheinander gesäugt. Die Muttermilch ist lebensnotwendig und damit
kräftige Jungtiere heranwachsen die ein möglichst langes Leben vor sich haben sollten, darf man die
Jungtiere frühestens erst fünf Wochen nach der Geburt von der Mutter trennen. Hier ist es wegen der
Geschlechtsreife natürlich dann vor allem notwendig die Männchen von ihrer Mutter zu trennen. Wenn die
Meerschweinchen dieses Alter erreicht haben, dann verlangen sie auch nicht mehr nach der Muttermilch so
stark wie noch ein bis zwei Wochen vorher.
Fehldiagnosen bei der Geschlechterbestimmung im jungen Alter und Fehlinformationen über die Fortpflanzung
führen oft zu ungeplantem Nachwuchs. Ein Pärchen bzw. ein Männchen und mehrere Weibchen darf man nur zusammen
halten, wenn das Männchen kastriert ist bzw. wird. Ein unkastriertes Männchen bei Weibchen würde regelmäßig diese
decken und so für Nachwuchs sorgen. Häufige Geburten hintereinander würden aber natürlich an den Kräften der
Weibchen zehren und somit gesundheitliche Nachteile mit sich bringen und das ist klar, dass es unverantwortlich wäre
dies dann zuzulassen.
Wenn sie feststellen, dass ein Weibchen trächtig ist aufgrund dessen, dann ist es notwendig
ein unkastriertes Männchen von diesen zu separieren. D. h. es muss ein extra Käfig für ein
unkastriertes Männchen eingerichtet werden. Würde man ein unkastriertes Männchen auch
während der Geburt im Käfig lassen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sie in rund 2
Monaten wieder Nachwuchs erwarten würde, da am Tage der Geburt das Weibchen wieder gedeckt
werden kann.
Wenn sie planen ein Männchen mit Weibchen (wieder) zusammen zu halten, dann muss das
Männchen von einem erfahrenen Tierarzt kastriert werden. Eine Kastration sollte erst ab
einem Alter von 3 Monaten durchgeführt werden. Bitte bedenken Sie aber auch, dass auch nach
einem Kastrationstermin eine Wartezeit von bis zu 6 Wochen notwendig ist, bevor sie
erstmalig ein kastriertes Männchen wieder zu den Weibchen setzen. Vor dieser Wartezeit
ist von einer Zusammenführung abzusehen, da trotz Kastation eine geringe Wahrscheinlichkeit
besteht, dass ein Männchen dennoch Weibchen decken könnte.
Die Jungtiere müssen bis zum Alter von 5 Wochen auf jeden Fall bei der Mutter
verbleiben, denn so lange werden sie maximal gesäugt und das ist sehr wichtig für ihre
Entwicklung und für ein langes Leben.
Die Geschlechtsreife setzt bei Männchen und Weibchen ab dem Alter von 5 Wochen ein. Sie
müssen also spätestens in diesem Alter die Geschlechter kontrollieren lassen, damit man
unerwünschten Nachwuchs und Inzucht auf jeden Fall vorbeugt. Ziehen sie auf jeden Fall
Kontrollen durch mehr als einer Person vor die sich schon damit einige Zeit auskennt.
Erfahrene Meerschweinchenhalter, Tierheim-Mitarbeiter, oder zuverlässige Tierärzte helfen
gerne weiter. Vorteilhaft ist es in jedem Fall, wenn man die jungen Meerschweinchen
aufgrund der Kontrolle nicht transportieren muss, sondern die hilfsbereiten Personen vor
Ort die Jungtiere kontrollieren könnten. So erspart man ihnen den Transportstress.
Männliche Jungtiere müssen in jedem Fall ab dem Alter von 5 Wochen von der Mutter und den
weiblichen Geschwistern getrennt werden und separat erstmal untergebracht werden. Weibliche
Jungtiere können durchaus noch länger bei der Mutter verbleiben wenn der Platz ausreicht.
Eine gute Möglichkeit ist es den Nachwuchs über ein Tierheim vermitteln zu lassen, wenn Sie aufgrund von Platzmangel den ungeplanten Nachwuchs nicht selbst behalten können. Gute Tierheime kontrollieren nach wo die Tiere leben und es werden nur kastrierte Männchen abgegeben.
Wenn sie einen großen Bekannten- oder Verwandtenkreis haben, dann können Sie natürlich auch dort nachfragen ob diese ernsthaftes Interesse an ihren Meerschweinchen haben und ihnen ein neues Zuhause bieten möchten. Bitte geben Sie aber mit auf dem Weg sich gut über Meerschweinchen zu informieren.
Wenn sie in ihrem Bekannten- oder Verwandtenkreis keine geeigneten Besitzer haben, dann
besteht eine weitere Möglichkeit darin für ihren Meerschweinchen-Nachwuchs mittels einer
Kleinanzeige neue Besitzer zu finden. Bitte schauen Sie sich diese gut an! Bieten Sie auch
niemals ihre Meerschweinchen gratis an. In solchen Fällen kommen oft Schlangenbesitzer oder
andere unseriöse Leute die beispielsweise Gratis-Futter für ihre Reptilien benötigen. Mit
der Abgabe von Gratis-Meerschweinchen würden sie auch den Fall unterstützen, dass die
Neuanschaffung eines Meerschweinchens erheblich billiger kommen würde als die Behandlung
eines kranken Meerschweinchens beim Tierarzt. Sie machen somit Lebewesen sonst zur Ware!
Wenn Sie ihren Nachwuchs an fremde Leute vermitteln und es ihnen am Herzen liegt dass es
ihren Nachwuchs dann auch gut geht, dann vereinbaren Sie doch mit den neuen Besitzern
einen Besuchstermin mit dieser Begründung. Wer nichts zu verstecken hat, der wird dem auch
zustimmen!
Ungeeignet ist nach unserer Meinung die Abgabe in den Kleintierhandel.