MEERSCHWEINCHEN-KANINCHEN-FREUNDE

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1.02. Meerschweinchen : Artspezifisches : Allgemeines : Körper- und Lautsprache

Lautsprache der Meerschweinchen

Meerschweinchen verständigen sich durch Körper und Lautsprache mit ihren Artgenossen und erregen somit auch unsere Aufmerksamkeit. Sie haben ein vielfältiges Verhaltensrepertoir, welches richtig zu deuten ist um die Meerschweinchen besser in ihrem Verhalten und Bedürfnissen zu verstehen. Das Spektrum reicht nämlich von Freunde bis hin zu großer Angst.

Das Meerschweinchen gluckst, grunzt leise und/oder murmelt vor sich hin:

Diese Laute deuten auf Wohlbefinden hin. Wenn wir als Tier-Freund ein zutrauliches Meerschweinchen streicheln und es diese Laute von sich gibt, dann drückt es ebenfalls Wohlbefinden aus und hat seinen Besitzer akzeptiert und die Scheu weitestgehend überwunden.

Das Meerschweinchen quieckt sehr laut und schrill:

Bei älteren Schweinchen bedeutet dies in Verbindung mit beidseitig weit aufgerissenen Augen starke Angstgefühle oder auch akuten Schmerz. Nicht selten flüchten sie und verkriechen sich umgehend in eine vermeintlich sichere Ecke oder in ein Häuschen und drücken sich gegen eine Wand um so klein wie möglich zu wirken. In dieser Situation muss man beruhigend auf sie einwirken.

Junge Neugeborene geben mit kläglich klingendem Quiecken bekannt, dass sie sich verlassen fühlen. Diese Laute veranlassen sofort die fürsorgliche Mutter das/die Neugeborene(n) zu suchen. Sie nähert sich dann in der Regel sofort und gluckst, grunzt leise bzw. murmelt vor sich hin um damit dann beruhigend auf die Neugeborenen einzuwirken. Die Neugeborenen schmiegen sich dann an die Mutter.

Lautes Pfeifen von zutraulichen Schweinchen kann aber auch Freude in Bezug auf den Besitzer ausdrücken. Die Tiere sind in Verbindung mit dem Pfeifen dann lebhaft, kommen im Käfig angelaufen und machen insgesamt einen freudigen Eindruck. Oft wird dieser Laut auch urplötzlich von sich gegeben, wenn die Tiere bestimmte Geräusche in Verbindung mit der möglichen Futtergabe bringen. Das kann beispielsweise das Laufen eines Wasserhahnes beim Waschen von Obst oder Gemüse sein, mit einem Futterbeutel rascheln, oder ähnliches sein.

Lautes Pfeifen kann also verschiedene Bedeutungen haben und ist immer auch in Verbindung mit der Körpersprache des Meerschweinchens zu betrachten um eine genauere Deutung zuzulassen.

Das Meerschweinchen zeigt die Zähne und klappert damit:

Das Paarungsverhalten und Rangordnungsverhalten bringt weitere Laute hervor. Ein Männchen das einem Rivalen die Zähne zeigt, droht und damit klappert, warnt diesen damit um so seine Überlegenheit deutlich zu machen und zum Rückzug zu bewegen. Weibchen zeigen aber auch untereinander dieses Verhalten bei kleinen Streitigkeiten.

Das Meerschweinchen knattert bzw. grunzt und wiegt das Hinterteil dabei:

Diese Lautäußerungen kommen vor allem beim Werbungs- und Paarungsverhalten vor, wenn ein Männchens um ein Weibchen wirbt. Oft werden auch die Beine durchgedrückt: Das Männchen möchte größer und stärker wirken um so dem Weibchen zu imponieren.

Das Meerschweinchen "Chirpt" oder "Zwitschert":

Es ist ein sehr hoher Laut mit sehr vollen Tönen. Ein Meerschweinchen das chirpt, veranlasst sofort damit das alle anderen Meerschweinchen im Umfeld erstarren bzw. zu ruhen beginnen ohne sich weiter zu bewegen. Dieser Laut wird von Meerschweinchen geäußert, die sich in einer Situation extremen Stress ausgesetzt fühlen, d. h. wenn sie Panik oder Angst verspüren, irgendein Geräusch nicht zuordnen können (beispielsweise bei Dunkelheit), oder ein ungewollter Ortswechsel stattfindet (neuer Käfig). Meerschweinchen haben ein viel empfindlicheres Gehör als wir Menschen. Es handelt sich bei disem Laut um einen Warnlaut für andere Meerschweinchen und veranlasst eine Gruppe sofort zu erhöhter Aufmerksamkeit. Die Starre schützt die Meerschweinchen vor dem Erkennen durch Fressfeinde. Alle weiteren Sinne sind ebenfalls sofort geschärft. Kommt eine plötzliche Bewegung im Umfeld hinzu, versuchen sofort alle Meerschweinchen sich panikartig in eine vermeintlich sichere Ecke zu flüchten.

Körpersprache der Meerschweinchen

Das Meerschweinchen macht Luftsprünge:

Das Herumspringen im Käfig aus dem Stand in die Höhe deutet auf großes Wohlbefinden und Freude hin.

Das Meerschweinchen drückt seine Beine durch:

Dieses Verhalten ist häufig beim Werben von Männchen um ein Weibchen zu beobachten. Mittels dem Durchdrücken will das Männchen größer und somit stärker wirken um so einem oder mehrerer Weibchen zu imponieren und zur Paarung animieren.

Das Meerschweinchen macht "Männchen"

Wir Besitzer deuten diesen Laut falsch, indem wir annehmen, dass Meerschweinchen bettelt um einen Leckerbissen. In Wirklichkeit möchte so das Meerschweinchen eine bessere Übersicht erlangen oder sich nach etwas recken zum knabbern. Das Meerschweinchen streckt auch dabei den Kopf hervor, was auf Neugier hindeutet. Es möchte auch damit in Erfahrung bringen ob irgendwie eine Gefahr droht.

Zwei Meerschweinchen beschnuppern sich mit der Nase:

Dies stellt die erste Kontaktaufnahme unter sich bisher noch fremden Meerschweinchen dar. Sie wollen damit den ersten Test machen, ob sie sich "überhaupt riechen können". Es ist somit eine Art erstes Begrüßungsritual.

Das Meerschweinchen liegt auf der Seite und streckt die Hinterbeine von sich:

Meerschweinchen haben natürlich auch Ruhephasen und das entspannte Liegen auf der Seite, dabei gleichmäßig ruhiges Atmen, und das Abstrecken der Hinterbeine deutet auf Entspannung und somit zugleich auch Wohlbefinden hin. Die Tiere können dabei die Augen offen haben oder teilweise geschlossen so vor sich hin dösen.

Das Meerschweinchen ruht und sträubt das Fell:

Das Aufstellen der Körperbehaarung kann beim Ruhen ein erstes Anzeichen für Unwohlsein und beginnender Krankheit sein. Im einfachsten Fall kann es aber auch bedeuten, dass die Umgebung für ihn zu kalt ist und es sich vorübergehend so wärmen möchte.

Das Meerschweinchen droht mit offenen Mund und zeigt die Zähne:

Sie drohen damit möglichen Rivalen und möchten so zeigen, dass sie hier das Sagen haben. Nicht selten folgen darauf erste Beißattaken. Als Besitzer muss man sofort eingreifen und "Streithähne" sofort trennen, wenn abzusehen ist, dass sich auf Dauer möglicherweise unverträgliche gleichgeschlechtliche Tiere aufeinander getroffen sind, und so eine gemeinsame Haltung nicht zulässt.

Das Meerschweinchen verkriecht sich in eine Ecke und drückt sich gegen eine Käfigwand:

Es sind Fluchttiere und dieses Verhalten deutet auf Angst gleichwelcher Art hin, es fühlt sich hilflos und sucht vermeintlichen Schutz. Es muss beobachtet werden, wodurch die Angst ausgelöst wird und die Quelle abgestellt werden. Angst kann z. B. ein überlegenens Meerschweinchen auslösen, ungewohnte Geräusche in der Umgebung, etc. Allerdings können auch körperliche Schmerzen hohen Stress bedeuten und Angst auslösen, was in diesem Falle natürlich einen Tierarztbesuch notwendig macht.

Das Meerschweinchen-Weibchen wiegt mit dem Hinterteil bzw. hebt es an:

Während Männchen jeden Tag paarungsbereit sind, durchlaufen Weibchen einen etwa 14 Tage Zyklus und durch das Wiegen und Heben des Hinterteils zeigen sie dass sie paarungsbereit sind bzw. brünstig. Dabei werden auch knatternde Laute von sich gegeben. Sie bringen sich so auch in die beste Position zum Aufreiten durch das Männchen.

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