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7.2.02. Berichte-Archiv : Schnupfenkrankheiten : Kaninchen : Carina

ZUSAMMENFASSUNG ZUR BEHANDLUNG VON SCHNUPFEN-KANINCHEN (nach unseren Erfahrungen)

Unseren Erfahrungen nach könnte eventuell folgende Behandlung bei Schnupfen-Kaninchen (Pasteurellen) zum Erfolg führen. Da wir nur interessierte Laien sind, kann diese Seite keine QUALIFIZIERTE Tierarzt-Behandlung ersetzen.

CHRONIK VON SCHNUPFEN-KANINCHEN "CARINA" †

19.10.2002

Mehr oder weniger durch Zufall erfahren wir von "Carina", einem schwarzem Farbenzwerg. Es ist schlimm verschnupft als wir es sehen und konnte, so verklebt war die Nase schon, nur noch durch den Mund Luft schnappen. Es muss schon tagelang schlimm niesen und nichts wurde unternommen. Wir überlegen nicht lange und holen unsere Tiertransportbox im Auto und fahren mit Carina Richtung Tierklinik. Wir haben Zweifel ob sie den Weg übersteht und müssen vorsichtig sein, denn sie bekommt nur schwer Luft. Aber wir haben keine andere Wahl um ihr zu helfen.

Gegen 15.00 Uhr kommen wir zur Tierklink wo die Ärzte noch freundlicherweise nach vorherigen Telefongespräch auf uns warten. Sie sind ebenfalls entsetzt über den Zustand des kleinen Kaninchens. Es wird die Grunduntersuchung vorgenommen und die schlimmen Krusten an der Nase werden vorsichtig mit warmen Wasser entfernt. Die Lunge wird mittels Stethoskop abgehorcht und eine länger zurückliegende Infektion wird vermutet. Uns wird ans Herz gelegt einen Nasenabstich anfertigen zu lassen, damit die Tierärzte die Vermutung auf Pasteurellen (Kaninchenschnupfen) bestätigt bekommen. Wir bejahen es und mittels "Wattestäbchen" wird Nasensekret genommen, und diese Probe wird ins Labor geschickt.

Carina bekommt nun zwei Spriten (Antibiotika) und ab dem 20.10.2002 sollen wir Chloromycetin Palimitat (Wirkstoff: Chloramphenicol) zweimal am Tag eingeben, also ins Mäulchen, jeweils 1 ml (auf Gewicht von Carina abgestimmt) mittels Einwegspritze ohne Nadel.

Es wurde vorerst auf Verdacht hin gegen Kaninchenschnupfen (Pasteurellen) behandelt.

Wir sind in Sorge, hoffen auf baldige Besserung. Die Tierärzte versichern uns: Wenn wir einen Tag später von Carina erfahren hätten, wäre ihr in ihrem Zustand nicht mehr zu helfen gewesen. Wir müssen jetzt die nächsten Tage abwarten, ob sich ihr Zustand bessert.

Wir fahren nach dem Besuch in der Tierklinik sofort in den Garten, wo Carina ihren vorläufigen "Pflegeplatz" findet, in einer vor wind und wetter geschützten Behausung mit viel Hobelspäne, Heu und Stroh zum Wärmen.

20.10.2002

Früh geben wir Carina das erste mal C.P. ein. Es geht ihr etwas besser, aber sie niest nach wie vor stark und röchelt. Sie frisst aber gut und trinkt ebenfalls, was sehr wichtig ist um wieder auf die Beine zu kommen. Von Medikamenten alleine werden solche Kleintiere alleine nämlich nicht gesund, sie müssen kräftig fressen.

Gegen Abend bekommt sie die zweite Dosis.

21.10.2002 - 26.10.2002

Wir geben täglich (früh und abends) jeweils 1 ml Chloromycetin Palmitat ein, mit dem Ergebnis dass sich der Schnupfen täglich bessert, das Niesen wird weniger und das Röcheln bessert sich.

26.10.2002

Wir stellen Carina erneut in der Tierklinik vor, wo ebenfalls die Besserung festgestellt wird. Auf das Ergebnis vom Nasenabstrich warten wir noch immer!!! Carina´s linkes Auge tränt etwas und wir fragen nach Augentropfen, man hält es erst für nicht so wichtig, bekommen aber dennoch welche mitgeschickt (ebenfalls als Wirkstoff Chloramphenicol), welche wir täglich öfters ins Auge tröpfeln sollen. Das Fell ums Auge geht etwas aus, durch die Feuchtigkeit bedingt.

Da sich der Zustand gebessert hat, sagen uns die Tierärzte wir sollen mit dem Eingeben von Chloromycetin Palmitat aufhören, sie bekommt nochmals eine Spritze (Antibiotika), dessen Wirkung fünf Tage lang anhalten soll.

30.10.2002

Wir bekommen das Testergebnis: PASTEURELLEN - POSITIV. Es wurde auch höchste Zeit, zumal es Carina wieder etwas schlechter geht. Wir sollen am folgenden Tag kommen und nun die "richtigen" Medikamente für die Behandlung abholen.

31.10.2002

Wir bekommen zwei Spritzen (MARBOXYL) wovon wir eine Spritze am folgenden Tag subcutan spritzen sollen und die zweite Spritze dann fünf Tage später.

Carina schnupft wieder mehr und die Nase ist auch wieder leicht verklebt und wir müssen die Krusten vorsichtig entfernen.

Die Augentropfen scheinen auch nicht das richtige zu sein. Wir hören auf sie einzutröpfeln, denn es tränt mehr und dass Fell ist stark um das Auge herum ausgegangen, ca. 10 Cent gross ist die kahle Stelle. Wir bringen ab sofort zwei mal am Tag Augensalbe ein (Wirkstoff: Oxytetracyclin). Mit dieser Salbe haben wir bis dato bessere Erfahrungen gemacht.

02.11.2002

Das neue Mittel schlägt überhaupt nicht an, im Gegensatz zu Anfangs, wo wir Chloromycetin Palmitat verabreicht haben, geht es Carina nun wieder schlecht. Wir überlegen nicht lange, und beschließen wieder das C.P. einzugeben, in der gleichen Dosis pro Tag und wollen es 10 Tage geben, was die maximale Anwendungsdauer bei C.P. ist (ohne Unterbrechung). Wir geben auch in der Tierklinik Bescheid, dass wir wieder mit C.P. behandeln, weil das Marboxyl bei Carina nicht anschlägt.

03.11.2002 - 12.11.2002

Wir geben täglich das C.P. ein, zweimal täglich jeweils 1 ml. Sie mag es inzwischen ganz gerne von der Spritze (ohne Nadel natürlich!) schlucken. Es geht ihr täglich besser und das Schnupfen, Niesen und Röcheln bessert sich stetig. Sie frisst nach wie vor gut und trinkt.

12.11.2002

Carina niest noch leicht und man empfiehlt uns das C.P. noch weitere zwei Tage einzugeben. Die Augensalbe geben wir nicht mehr ins Auge. Es tränt nicht mehr.

14.11.2002

Carina bekommt die letzte Dosis, und wir müssen jetzt auch aufhören, da sich der Kot leicht verändert, d.h. er wird wegen des Medikamentes etwas "weicher".

16.11.2002

Carina niest nicht mehr und röchelt nur noch wenn sie sehr aufgeregt ist. Sie frisst sehr gut und trinkt. Wir hoffen jetzt auf vollständige Genesung! Die ausgefallenen Haare rund um das linke Auge beginnen auch wieder nachzuwachsen!

29.11.2002

Wir haben heute einen anderen Tierarzt aufgesucht.

Carina ging es vor einigen Tagen noch relativ gut. Auf Anraten der Tierklinik haben wir weiterhin täglich einmal 1 ml des Parkefelin Palmitat übers Mäulchen eingegeben (Wirkstoff: Chloramphenicol), anfänglich, so hat man den Eindruck scheint man damit ihren Zustand zu stabilisieren.

Leider nicht von Dauer, denn seit den letzten zwei bis drei Tagen geht es mit Carinas gesundheitlichen Zustand, was das Niesen und Röcheln beim Aufgeregt sein betrifft, wieder bergab, auch wenn sie insgesamt wieder aktiver ist, denn beim Auslauf im Garten-Bungalow ist sie sehr aufgedreht gewesen. Das Fell rund ums linke Auge ist fast vollständig inzwischen nachgewachsen, es ist keine Haut mehr zu sehen! Dennoch: Die Nasenlöcher sind wieder oft verklebt und sie kann deswegen nur unter Anstrengung atmen. Carinas Auslauf müssen wir fast ganz einschränken, denn sie ist danach im Prinzip "ausser Atem", und dass können wir nicht zulassen. Es ist zu anstrengend.

Wie gesagt, wir haben einen anderen Tierarzt aufgesucht, weil wir im Zusammenhang mit ihn von guten Erfahrungen bei Schnupfenbehandlung berichtet bekommen haben.

Wir haben Carina vorgestellt und auch er ist über den Zustand nicht gerade erfreut, vermutet aber ausser Pasteurellen noch andere bakterielle Erreger, ebenfalls in den Augen-Nase-Tränenkanal, dass das Tränen verursacht hat und weswegen das Fell ausgegangen ist. Wir erzählen ihm die ganze Geschichte, und es ist auch ihm suspekt, warum kein Antibiotika-Wechsel durchgeführt worden ist und man die Eingabe über so lange Zeit empfohlen hat, obwohl es ja keine wirkliche Heilung brachte.

Wir sprechen mit ihm über immunstärkende Mittel, und auch er spricht sich für "Baipamuna" aus, leider hat er es aber gerade nicht vorrätig, er hat es gerade bestellt und wird es voraussichtlich nächste Woche bekommen.

Ein Antibiotika-Wechsel wird nun durchgeführt. Carina bekommt "Baytril" und zwar 0,3 ml (sie wiegt 1,3 kg) subcutan gespritzt. Diese Behandlung soll nun Carina 6 Tage lang bekommen, damit wird aber ihr den Transportstress ersparen können, sprechen wir mit dem Tierarzt, dass wir die folgenden Injektionen selbst vornehmen möchten, und er ist einverstanden. Carina bekommt auch eine Vitaminspritze, was eigentlich auch schon die anderen Tierärzte hätten spritzen können.

Wir müssen Carina´s verschnupfte Nase nun wieder regelmäßig mit warmen Wasser säubern, ebenfalls die Füßchen, damit sie es sich nicht ins Gesicht wischt. Die Krusten und der Eiter muss entfernt werden, sonst kommt das alles wieder zurück in den Organismus.

Wir müssen jetzt abwarten, wie diese Antibiotika-Behandlung mit Baytril anschlägt, aber Chloramphenicol können wir unmöglich weiter eingeben, erstens wirkt es nicht mehr und ihr Rachen ist wohl total verschleimt und der Saft ja auch klebrig. Wir hoffen nach wie vor auf vollständige Genesung!

30.11.2002

Gegen Abend spritzen wir die zweite Dosis von diesem Baytril. Es klappt gut. Carina frisst und trinkt. Wir säubern die verklebte Nase mit einem lauwarmen, in Kamillentee getauchten, Papierküchentuch und ebenso die Füßchen. Wir sind zuversichtlich.

01.12.2002

Carina geht es von Stunde zu Stunde plötzlich immer schlechter. Gegen Nachmittag hält sie den Kopf etwas zur Seite und kann nur noch schwer atmen, die Nase ist voller Eiter, und baut rapide ab. Es ist ca. 20 Uhr, und sie liegt im Sterben kann aber aufgrund der starken Medikamente die in ihrem Körper wirken nicht einschlafen. Es ist furchtbar und sie quält sich sehr. ES REICHT. Wir rufen gegen 23 Uhr in der Tierklinik an und man bestellt uns freundlicherweise, da wir es nicht mehr verantworten können. Zur Tierklinik ist es ca. 20 Minuten. Zum Glück ist nachts kein Verkehr mehr. Carina bekommt während der Fahrt einen Erstickungsanfall, es ist grausam... Wir kommen bei der Tierklinik an, und Carina findet endlich ihren Frieden. Wir sind aufgelöst und können unsere Tränen nicht aufhalten... Carina hat es geschafft, sie ist nun im Kaninchen-Himmel wieder gesund. Wir wickeln Carina in eine Decke und setzen uns fassungslos ins Auto und fahren heimwärts. Carina ist dann nach der Spritze relativ schnell eingeschlafen. Wir können nicht fassen was passiert ist.

ERGÄNZUNGEN:

Carina hätte man durchaus möglicherweise retten können, hätte man die Behandlung mit dem Chloramphenicol von Anfang an über 10 Tage durchgezogen, d.h. früh und abends jeweils 1 ml eingegeben.

Zusätzlich hätte sie unserer Meinung nach ruhig Vitamine von den Tierärzten gespritzt bekommen können. Wir haben danach gefragt, aber es wurde als nicht notwendig empfunden.

Baypamuna: in den letzten Tagen haben wir von diesem Mittel in Zusammenhang mit Schnupfen-Erkrankungen erfahren. Es ist ein Mittel zur Immunstärkung, und wäre somit für Carina sicher gut gewesen. Es wird ebenfalls subcutan gespritzt. Wir wollten mit der Behandlung am Montag beginnen, leider ist Carina am Vortag gestorben. Dieses Baypamuna hätte damals nach der ersten erheblichen Besserung gespritzt werden müssen um ihren Zustand stabilisieren.



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