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6.2.03. Berichte-Archiv : Hautkrankheiten : Kaninchen : Zysten bei Inge

Einleitung: Kaninchen Inge mit Zyste/Wassereinlagerungen am Körper/Kinn-Unterseite

Eine Zyste ist eine mit Körperflüssigkeit/Wasser gefüllte Einlagerung im Hautgewebe und ist durch Umfangs-Vermehrung schnell erkennbar und fühlbar. Diese Flüssigkeits-Einlagerung kann an verschiedenen Körperstellen auftreten. Nach unseren mehrjährigen Beobachtungen und auch Erfahrungsaustausch mit anderen Tierfreunden ist die Körperunterseite beim Kaninchen im Verhältnis häufiger betroffen als übrige Körperstellen.

Möglicher Auslöser für Zystenbildung kann z. B. äußere Verletzungen des Hautgewebes und/oder Infektionen sein oder aber auch eine Stoffwechselstörung. Das Abtasten der Hautpartien durch einen Kleintierarzt ermöglicht eine erste Unterscheidung zwischen festem Gewebe (z. B. Tumor) oder Flüssigkeit. Eine histologische Untersuchung bringt dann Gewissheit und lassen Entscheidungen über den weiteren tierärztlichen Behandlungsweg zu.

Behandlung

Je nach Lokalisation der Zyste können verschiedene Behandlungsmöglichkeiten durch einen Kleintierarzt in Betracht kommen. Hierzu muss vor allem auch berücksichtigt werden, ob die Zyste das Kaninchen in seinem normalen Verhalten bzw. Gesamtzustand behindert oder eben (erstmal) nicht.

Eine mögliche Behandlung ist das Absaugen der i. d. R. klaren Körperflüssigkeit durch den Tierarzt mittels Spitze und Nadel. Die entsprechende Körperstelle im Umkreis der Zyste wird hierzu rasiert und mit alkoholischer Lösung desinfiziert und örtlich mit Spray betäubt. Bei einer größeren Zyste kann auch das Anritzen mit steriler Klinge und anschließendes Ausdrücken sinnvoll sein (ähnlich wie bei einer Abszessspaltung) da das Punktieren und Absaugen größerer Flüssigkeitsmengen sehr lange dauern würde und demzufolge auch mehr Stress für das Kaninchen bedeuten würde.

Die Beobachtungen nach dieser Behandlung durch Absaugen oder Ausdrücken zeigen aber, dass sich Zysten oft über kurz oder lang wieder mit Flüssigkeit füllen und somit eine wiederkehrende und regelmäßige tierärztliche Behandlung entsprechend notwendig macht. Dies kann sich aber von Fall zu Fall unterscheiden, auch die Zeitdauer bis sich eine Zyste wieder soweit gefüllt hat und ein Absaugen erneut erforderlich macht. Abhängig vom weiteren Krankheitsverlauf sollte aber auch über eine operative Entfernung des betroffenen Gewebes überlegt werden, vor allem wenn die Zeiträume zwischen zwei Punktionen sehr kurz sind oder werden. Allerdings hat wie nachfolgend beschrieben auch eine weitere Behandlung unerwartet zu einem Erfolg geführt und sollte nach unseren Erfahrungen in Erwägung gezogen werden vor einem operativen Eingriff in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt.

Paralleler Behandlungserfolg

Infektionen im Hautgewebe, auch bedingt durch vorangegangen Verletzungen, können ebenfalls zur Zystenbildung führen. Eine mehrwöchige antibiotische Gabe von Baytril hat bei einem betroffenen Kaninchen von uns zu einem Erfolg in der Behandlung einer Zyste unterhalb des Kinn-Bereiches geführt.

Die Behandlung unseres Kaninchens Inge mit Baytril hat allerdings ursprünglich nicht in erster Linie der Zyste gegolten, sondern war aufgrund von plötzlicher entzündeter Mundschleimhaut unserem Kaninchen verschrieben worden. Diese trat wenige Tage vor der geplanten operativen Entfernung des mit der Zyste betroffenen Hautgewebes auf. Aufgrund des verschlechterten Allgemeinzustandes von Kaninchen Inge wegen dieser Mundschleimhaut-Entzündung musste aber die Operation verschoben werden und die Zyste nochmals punktiert werden. In erster Linie galt es die Schleimhautentzündung zu lindern.

Die Folge der Gabe von Baytril über mehrere Wochen war, dass sich aber beides positiv entwicket hat, d. h. die Mundschleimhautentzündung besserte sich rasch ab der ersten Baytril-Gabe und es zeichnete sich auch während der Behandlungszeit schon recht bald ab, dass die Zyste sich nicht mehr mit Flüssigkeit begann zu füllen.

Bedingt durch diese Beobachtung könnte somit auch eine tierärztliche Behandlung mit Antibiotika (Baytril) bei Zysten im Hautgewebe einen Versuch wert sein, bevor eine Operation in Betracht gezogen wird. Das Absaugen der Flüssigkeit in der Zyste ist aber sicher vor Beginn der antibiotischen Behandlung erstmal unabwendbar.

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