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INHALTSVERZEICHNIS
Der folgende Text beschreibt die Behandlung sowie Operation von Kaninchen Karoline und ihrer anschließenden Genesungszeit. Leider lässt sich das Lebensalter von ihr nicht genau feststellen, aber sie muss vermutlich älter sein als fünf Jahre (Stand Anfang 2008). Die vorherigen Besitzer konnten auch keine genaue Auskunft geben, jedoch deutet Körperbau und Verhalten auf ein älteres Tier hin, denn es ist nicht mehr so lebhaft wie ein junges Kaninchen und vom Körperbau her auch nicht mehr so stramm.
Karoline verhielt sich vor dem Feststellen einer Zitzenzyste (bzw. Mammazyste) völlig unauffällig und normal und fraß auch ganz gewöhnlich wie vorher. Wir stellten die Zitzenzyste beim Umfassen und Hochheben von Karoline fest. Eine Zitzenzyste kann u. U. sehr plötzlich auftreten, und genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass man dann natürlich so schnell wie möglich einen Tierarzt für Kleintiere aufsucht sobald man es eben bemerkt, denn unbehandelt können schwerwiegende Entzündungen oder Abszesse hinzukommen die aufwändig behandelt werden müssen und soweit sollte man es keinesfalls erst kommen lassen. Wenn Sie also einen Knubbel, wie im folgenden Bild dargestellt, an einer oder mehrerer Zysten bemerken, dann ist unausweichlich guten tierärztlichen Rat einzuholen.
Wir sind erstmalig mit Karoline am 19.02.2008 zur Tierärztin gegangen, kurz nachdem es von uns bemerkt wurde.
Im Folgenden beschreiben wir als erste Möglichkeit der möglichen tierärztlichen Behandlungen die Punktion bei
Karoline und - aufgrund erneuten Auftretens - eine folgende Operation, d. h. entfernen der Zyste und betroffener
Hautpartien (Verzweigungen, Knoten) drum herum.
Eine Punktion ist, wie gesagt, eine erste mögliche Behandlung einer mit Körperflüssigkeit gefüllten Zitzenzyste.
Zu diesem Zweck wurde bei unserer Karoline die Zyste mit einer Kanüle punktiert und die leicht absaugbare
Körperflüssigkeit ähnlich wie Kaninchenmilch (aber kein Eiter darin!) mit einer 3 ml Spritze aus dem Knubbel
gezogen, was aufgrund der Konsistenz leicht möglich war und die gesamte Menge betrug auch fast 3 ml. Die Schwellung
ließ folglich natürlich nach, eine Entzündung war nicht erkennbar, jedoch bemerkte unsere Tierärztin beim Abtasten
der drum liegenden Hautpartien kleine Knoten im Bereich der Zitzenzyste und legte es uns ans Herz, Karoline von ihr
operieren zu lassen. Erstens wird sich nämlich aller Wahrscheinlichkeit die beroffene Zyste wieder mit Körperflüssigkeit
füllen und zweitens besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass aus den Knoten in der Haut im umliegenden Gewebe sich
Tumore entwickeln könnten. Da Karoline auch schon älter ist, steigt die Wahrscheinlichkeit auch nochmal an in dieser
Beziehung, sagte sie dazu. Wir vereinbarten einen Termin für die Operation in zwei Wochen, waren natürlich aber
erstmal erleichtert, dass ihr in dieser Hinsicht erstmal durch die Punktion geholfen wurde.
Die Zeit verging und leider stellten wir ein paar Tage nach der Punktion wieder fest, dass die betroffene Zyste
wieder begann sich mit Körperflüssigkeit zu füllen, wie von unserer Tierärztin vorhergesagt, und insofern eine
Operation in jedem Fall der einzige Weg sein würde, um Karoline auch endgültig und wirkungsvoll helfen zu lassen
und Tumorwachstum vorzubeugen. Ihr Verhalten änderte sich in keiner Weise während der ganzen Zeit. Wir mussten nun
den vereinbarten Operations-Termin abwarten.
Eine Operation ist natürlich immer mit einem gewissen Restrisko verbunden, aber im Fall von Karoline überwogen
natürlich die Vorteile die eine Operation versprach, d. h. erstens würde sie das Problem der sich ständig füllenden
und zu punktierenden Zyste los haben und zweitens würde sich das Risiko natürlich minimieren, dass im umliegenden
Hautgewebe sich aus den Knubbeln noch Tumore bilden. Und drittens haben wir auch großes Vertrauen in unsere
Tierärztin. Wir gaben unsere Karoline am Mittag ab und abends konnten wir sie nach vollständigem Erwachen aus
der Narkose wieder abholen.
Karoline war auch am Abend schon wieder vollständig aus der Narkose erwacht und wir wurden über den
Operationsverlauf informiert. Es war auf jeden Fall eine gute Entscheidung gewesen, dass wir die Operation in
Erwägung gezogen haben, denn die Zyste war verzweigt und die Knubbel waren noch etwas weiter gestreut als man
alleine durchs Betasten feststellen konnte. Es musste ein relativ großer Hautschnitt gemacht werden, der sich
jedoch gut vernähen ließ anschließend, wie sie sagte. Eine weitere Medikamentation ist auch nicht notwendig, weil
keine Entzündungen vorlagen. Wir sollten spätestens 10 Tage nach dem Operationstag wieder kommen, damit die
Fäden gezogen werden können - im Falle von Komplikationen natürlich eher die Sprechstunde aufsuchen.
Karoline hat die Operation letztendlich gut überstanden und in dem Zeitraum nach der Operation bis zum Fäden
ziehen am vereinbarten zehnten Tag nach der Operation keine Komplikationen gehabt und das bis heute (11.04.2008)
auch nicht. Wir sind der Meinung, dass im Falle von Zitzenzysten eine Operation die beste Möglichkeit ist einem
betroffenen Kaninchen zu helfen. Eine Punktion bringt nur temporäre Besserung, ist aber auf jeden Fall
eine gute Entscheidung, wenn ein Operationstermin erst einige Tage später möglich sein sollte, um vorübergehende
Linderung zu schaffen.
Inzwischen ist auch das rasierte Fell wieder vollständig nachgewachsen.
Karoline: Bild zeigt das ungefähre Ausmaß des Operationsgebietes
Karoline am Abend nach der Operation. Sie ist wieder bei vollem Bewusstsein. Operationsgebiet wurde mit Silberspray geschützt.
Karoline wurde vor nunmehr ca. 5 Monaten das erste Mal wegen Zitzenzysten operiert und
lebte nach der Operation dann seitdem ohne weitere gesundheitliche Probleme. Wir alle
dachten damals, dass es nun hoffentlich erledigt ist mit einem Eingriff - doch dem war
nicht so, sie sollte nochmals das gleiche Problem bekommen...
Es ist Donnerstag abend, ich bereitete alles zum Säubern des Käfiges her, umfasste
Karoline zum Hochnehmen und um in den Auslauf zu setzen, damit ich Streu und Heu wechseln
konnte und sie ihren täglichen Auslauf erhalten sollte. Während dessen bemerkte ich einen
Knubbel am Bauch, diesmal die andere Seite des Bauches als bei der ersten Operation. Ich
befühlte es genauer und es hatte sich doch tatsächlich wieder eine gefüllte Zyste gebildet,
keine Zweifel. Ohne weiter zu überlegen war klar, dass wir morgen mit Karoline die
Tierärztin aufsuchen müssen zur Untersuchung und ggf. sofortiger Behandlung durch Punktion
oder zwecks Terminvereinbarung für eine notwendige Operation. Vom Verhalten her hat sich
Karoline nicht verändert, sie ist lebhaft und frisst gut und nichts deutet optisch auf ein
Gesundheitsproblem dieser Art hin.
Am Nachmittag machen wir uns mit Karoline in ihrer Transportbox auf dem Weg zur
abendlichen Sprechstunde der Tierärztin. Die Diagnose wird sicher zu 99 Prozent bestätigt
werden, nehmen wir an. Es geht wohl eigentlich nur noch darum wie die Tierärztin plant
Karoline zu behandeln. Wir nehmen die Wartezeit gerne in Kauf.
Karoline ist sichtbar aufgeregt, aber sie braucht Hilfe, auch wenn wir ihr gerne jeden
Stress einer Behandlung ersparen würden. Wir werden nach dem Warten mit Karoline in die
Praxis gebeten, wo wir das Anliegen schildern. Karoline wird gründlich untersucht und
durchs Abtasten wird unsere Vermutung durch die Tierärztin bestätigt. Sie schlägt vor,
dass diesmal keine Punktion durchgeführt wird (vor der ersten Operation hat das ja auch
nur als Ergebnis gehabt, dass sich die Flüssigkeit schnell sammelte wieder), sondern
Karoline am besten zeitnah operiert wird (Hautschnitt mit entfernen des Zystengewebes),
weil die Zyste weit gestreut ist und eine Punktion hier ein komplettes Absaugen der
Flüssigkeit nicht gewährleisten kann. Der frühestmögliche Termin ist aufgrund des
Termin-Andranges erst am kommenden Freitag möglich. Sollte sich die Zyste aber bis dahin
wesentlich verändern, d. h. größer werden, mögen wir natürlich umgehend mit Karoline
vorstellig werden. Die Tierärztin geht aber nicht davon aus und beruhigt uns. Wir müssen
nun erstmal abwarten und beobachten was die kommenden Tage bringen in dieser Hinsicht und
von Fall zu Fall dann natürlich handeln.
Es ist soweit. Der Tag der zweiten Operation unserer Karoline ist gekommen. Wie von der
Tierärztin vermutet, hat sich seit dem Tag der Diagnosestellung bis heute nichts verändert
mit der Zyste, gleiche Größe wie am 11.07.08. Einerseits etwas beruhigend.
Karoline bringen wir wie vereinbart gegen Mittag zur Tierärztin in die Sprechstunde, da sie
danach gleich operiert wird. Abermals werden wir in die Praxisräume gebeten. Es wird
nochmal kurz eine allgemeine Untersuchung vorgenommen um sicherzustellen, dass eine
Operation möglich ist vom Allgemeinzustand her betrachtet. Dies wird positiv beurteilt
und wir verabschieden uns und drücken die Daumen. Gegen abend können wir sie wieder
abholen, sollte es Komplikationen geben, werden wir informiert. Trotz großen Vertrauens
hat man natürlich immer etwas Angst, dass etwas schief gehen kann.
Wir bekommen keinen Anruf den Nachmittag über. Dass ist ein gutes Zeichen und zur
vereinbarten abendlichen Zeit, machen wir uns auf dem Weg in die Praxis um Karoline -
hoffentlich bereits wieder putzmunter - in Emfang zu nehmen und um nach Hause zu bringen.
Wir sind heilfroh als wir sofort beim Eintreten informiert werden, dass die Operation
planmäßig verlaufen ist und Karoline fast schon wieder munter ist. Uns fällt ein großer
Stein vom Herzen. Leider müssen wir noch etwas warten bis die Vorgänger behandelt wurden.
Als wir an der Reihe sind, wird uns die kleine Karoline in ihrer Box zurück gebracht, wo
sie bereits neugierig aus der Box schaut und sichtbar schon Kot wieder abgesetzt hat. Sie
hat es überstanden.
Unsere Tierärztin klärt uns über den Verlauf der Operation in der Praxis auf. Es wird aber
auch erwähnt, dass man eine mögliche dritte Operation nicht unbedingt durchführen sollte.
Zwar hat Karoline nur noch zwei Zitzen übrig, aber es besteht aufgrund der
"Häufigkeit" und der vorhandenen Hormonstörung durchaus die Möglichkeit, dass
hier auch bei den letzten beiden Zitzen wieder Probleme auftreten könnten. Im Falle dessen
wird eine Punktion dann grundsätzlich als erste Behandlung vorgeschlagen, auch aufgrund
ihres inzwischen hohen Alters sollte man dann nicht unnötig große Operationen mehr
vornehmen. Für eine Kastration (Entfernen der Eierstöcke aufgrund der Hormonstörung) ist
Karoline sowieso zu alt und kann nicht mehr in Frage kommen.
Das Fäden ziehen wird für den 28.07.2008 verbindlich festgelegt. Wir fahren mit Karoline
in der Transportbox nach Hause und setzen sie vorsichtig in einen frisch eingerichteten
Käfig mit zur Hälfte ausgelegten Handtüchern. Karoline ist noch etwas schwankend, aber sie
fängt nach einigen Minuten an wie gewohnt am Heu zu knabbern. Das beruhigt uns sehr. Wir
haben zwar ein Schmerzmittel mitbekommen für den Fall der Fälle, aber es sieht erstmal
nicht so aus, dass das Eingeben dessen notwendig werden wird. Leider meidet Karoline es
sich auf die Handtücher zu legen, wir müssen dann eben dafür sorgen, dass die Einstreu und
das Heu immer sauber ist und so die Wunde ohne Infektion verheilen wird. Für den Rest des
Abends soll sich Karoline von den Strapazen erholen können. Wir sind zufrieden und warten
nun ab wie sich die Heilung entwickelt.
Karoline: Fäden ziehen steht kurz bevor. Die Wunde ist nicht entzündet. Die Fäden werden sich problemlos ziehen lassen.
Karoline hat sich auch diesmal von der Operation gut erholt. Die Wunde hat sich über die
Tage bis heute nicht entzündet und sie hat sich auch keine Fäden aufgeknabbert oder
ähnliches. Die Handtücher haben wir gänzlich ab dem zweiten Tag nach der Operation dann aus
dem Käfig genommen, weil sie diese gänzlich gemieden hat und sich nicht darauf gelegt hat.
Sie lag lieber im weichen Heu und Hobelspänen.
Karoline hat keinerlei Schmerzen sichtbar geäußert und gut gefressen. Wie vereinbart kommen
wir zum abendlichen Termin und müssen auch nicht lange warten. Die Wundheilung ist wird als
einwandfrei beurteilt und die Fäden können von der Tierärztin problemlos und schnell entfernt
werden. Karoline ist zwar von der Prozedur nicht gerade begeistert, aber sie hat es schnell
überstanden und darf zurück in ihre Kleintiertransportbox.
Wir sind sehr zufrieden und bedanken uns für die Hilfe für Karoline. Gleichzeitig hoffen
wir alle, dass diese Operation auch wirklich nun die letzte für Karoline war.