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6.1.03. Berichte-Archiv : Hautkrankheiten : Meerschweinchen : Hautpilz Jonas und Elias

Einleitung zur Itrafungol-Anwendung bei Jonas und Elias

Die zweithäufigste Ursache für Hauterkrankungen bei Meerschweinchen ist Pilzbefall (die häufigste Ursache: Hautmilbenbefall).

Pilzbefall ist immer ein Zeichen von Immunschwäche. Ein intaktes Immunsytem lässt keinen Pilzwachstum auf der Haut zu. Körperliche Schwäche führt hingegen zu schnellem Wachstum der Parasiten und die Meerschweinchen erkranken mit sichtbar typischen Symptomen.

Pilzsporen befinden sich in der Luft und es lässt sich schlichtweg nicht vermeiden, dass die Meerschweinchen damit in Kontakt kommen werden. Eine sterile Haltung ist einfach unmöglich. Man kann das Risiko einer möglichen Erkrankung der Meerschweinchen direkt nur versuchen zu minimieren, wenn man selbstverständlich z. B. nur sauberes und frisches Futter anbietet. Vor allem bei Heu und Hobelspäneeinstreu muss beispielsweise sehr darauf geachtet werden, dass es einen angenehmen Geruch hat und völlig trocken ist. Muffiger Geruch bei beiden Sachen deutet auf Pilz/Schlimmelwachstum hin und darf nicht gefüttert werden, um den Kontakt zu vermeiden. Das Immunsystem zur Abwehr dieser Erkrankung stärkt man mittels einer artgerechten Haltung, Pflege und Ernährung und hält man nach erfolgreicher Behandlung dann damit stabil.

Pilzbefall - Erkrankungsgründe

Meerschweinchen-Jungtiere können ebenso wie ausgewachsene Meerschweinchen an Hautpilz erkranken, und oft auch schneller und häufiger, da junge Tiere noch etwas anfälliger sind gegenüber Krankheitserreger, weil sie einfach noch kein ausgebildetes Immunsystem zur Abwehr von Krankheiten haben. Es sind, wie im diesem Beispiel gezeigt, vor allem aber Jungtiere betroffen die u. U. aus Kaufanreizgründen zu früh von der Mutter getrennt werden und dann oft nur zu kurze Zeit gesäugt wurden als mindestens notwendig vor einem Verkauf bzw. Abgabe. Dann fehlen leider wichtige Stoffe dem Organismus zur Ausbildung entsprechender Widerstandskraft. Wenn Sie ein oder mehrere Meerschweinchen mit vermuteten Pilzbefall sehen, dann überlegen Sie nicht lange, kaufen Sie die Tiere und lassen Sie ihnen erstmal richtige tierärztliche Hilfe zukommen. Das darauf aufmerksam machen von Personal bzw. derzeitigen Besitzern hat i. d. R. nicht die gewünschte Wirkung in dieser Richtung. Jeder verantwortungsvolle Besitzer lässt nämlich kranken Tieren umgehend die richtige Behandlung zukommen ohne das es ein Aufmerksam machen durch Dritte erfordert, dass er hier ein krankes Tier anbietet.

Typische Symptome bei Pilzbefall

Haarlose, kreisrunde, gerötete sowie schuppige und u. U. auch nässende Stellen im Kopfbereich oder an den Gliedmaßen der Tiere deutet auf Pilzbefall hin. Wenn nicht behandelt wird, dann breiten sich diese Symptome auf den ganzen Körper aus. Dies erfordert dann eine umfangreichere Behandlung, wobei es natürlich verantwortungsbewusste Kleintierfreunde sowieso nicht soweit kommen lassen. Rechtzeitiges Handeln ist also essentiell wichtig um eine großflächige Ausbreitung zu vermeiden.

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Behandlung - lokal oder oral?

Medikamente zur Pilzabtötung oder Pilzwachstumshemmung sind keineswegs harmlose Medikamente. Egal ob lokal oder oral: Die Medikament müssen richtig dosiert aufgetragen bzw. verabreicht werden. Eine Überdosierung des Wirkstoffes kann eine Vergiftung nach sich ziehen mit ernsthaften Konsequenzen und durchaus auch mit dem Tod des Tieres durch Vergiftung im Extremfall enden. Halten sie sich an die Anweisungen bzw. fragen sie im Zweifelsfall nochmal (woanders) nach.

Die bevorzugte Behandlung von mit Pilz befallenen Hautstellen sollte lokal erfolgen, d. h. eine oberflächliche Behandlung betroffener Stellen mit entsprechenden pilzabtötenden Medikamenten, Lösungen oder Suspensionen. Eine Behandlung mit Medikamenten bzw. Suspensionen die man oral (= vorsichtig ins Mäulchen) verabreicht ist nur sinnvoll, wenn sich Pilzstellen massiv auf dem Körper bereits ausgebreitet haben oder sich die Pilz-Stellen in der Nähe vom Mäulchen oder vor allem rund um den Augen befinden, hier also die Gefahr besteht, dass diese nur zur äußerlichen Anwendung gedachten Mittel auf die Schleimhäute gelangen könnten. Flüssigkeiten bzw. Suspensionen zur äußerlichen Anwendung sollten nämlich nicht in Kontakt mit Schleimhäute gelangen, da diese geschädigt werden könnten. Itrafungol (bzw. Medikamente mit dem Wirkstoff Itraconazol) ist z. B. ein Medikament bzw. Suspension, dass oral verabreicht werden muss und sehr wirksam ist, weil es ein Breitbandantimykotikum ist. Eine genaue Einhaltung einer für Meerschweinchen entsprechend dem Körpergewicht verordneten Wirkstoffdosis ist zwingend wichtig, es darf keine Unterdosierung (= keine ausreichende Wirksamkeit), aber auch keine Überdosierung (= drohende Vergiftungsgefahr) erfolgen.

Behandlung zweier Jungtiere mit Itrafungol - Eine Tierarztbehandlung!

Nachfolgender Behandlungsplan ist anhand der Dosierungs-Empfehlung einer Tierärztin von uns beispielhaft von uns zusammengefasst und für die in den Bildern dargestellten dargestellten beiden Meerschweinchen gewesen. Es handelt sich um zwei männliche Jungtiere die bereits mit obigen Symptomen erkrankt aus einer Zoofachhandlung freigekauft wurden und damals dringend in Behandlung gehörten.

Bitte beachten Sie: Eine Dosissteigerung des Itrafungol im Laufe der Behandlungszeit von rund vier Wochen war notwendigerweise verordnet worden, da sich Jungtiere im Wachstum befinden und somit an Gewicht zulegen. Da notwendiger Wirkstoffanteil und Körpergewicht proportional zusammenhängen muss entsprechend die Dosis eines Medikamentes angepasst werden bei Gewichtssteigerung aus genanntem Grund.

Tierarzt: Übersicht des Behandlungs-Zeitraumes über 35 Tage nach Erstgabe

Behandlungs-Beginn
Meerschweinchen-Gewicht: ca. 300 g - 7 Tage Itrafungol Lösung pro Tier täglich nur 0,1 ml oral

7 Tage Pause

Behandlungs-Mitte:
Meerschweinchen-Gewicht: ca. 350 g - 7 Tage Itrafungol Lösung, pro Tier täglich nur 0,15 ml bis 0,2 ml oral

7 Tage Pause

Behandlungs-Ende:
Meerschwienchen-Gewicht: ca. 400 g - 7 Tage Itrafungol Lösung, pro Tier täglich nur 0,2 ml oral

Eine Behandlung über diesen langen Zeitraum muss durchschlagenden Erfolg zeigen und es sollte i. d. R. keine einzige Stelle zurück bleiben und deutlich erkennbar auch schon Haare wieder nachwachsen. Wenn die Symptome nicht verschwunden sind oder kein durchschlagener Erfolg erkennbar ist, dann ist die Diagnose Hautpilzbefall nicht korrekt gewesen oder eine nicht ausreichend wirksame Dosierung festgelegt.

Itrafungol ist nämlich bei allen Hautpilzarten äußerst wirksam. Im Zweifelsfall sollte ein Hautgeschabsel entnommen werden und eine Pilzkultur angelegt werden um eine Diagnose zu sichern oder zu entkräften. Mit Hilfe dessen kann ein Tierarzt bzw. Tierärztin die weitere Behandlung ableiten.

Behandlung erwachsener Meerschweinchen bei Hautpilz-Erkrankung

Die Behandlung einer Hautpilzerkrankung bei ausgewachsenen Meerschweinchen sieht zeitlich genauso aus wie oben genannt. Der einzige Unterschied besteht darin, dass eine konstante Dosis des Itrafungol zur Verabreichung über den gesamten Zeitraum immer gegeben wird, da das Gewicht eines erwachsenen Meerschweinchens ja auch konstant bleibt. Ein anhand obiger tierärztlicher Verordnung abgeleiteter Richtwert bei erwachsenen Tieren (Gewicht ca. 1000 bis 1200 g) ist maximal 0,4 ml bis 0,5 ml pro Tier und Verabreichungstag. Eine genaue Dosierung muss bei derartig geringen Dosen immer mittels Einwegspritzen à 1 ml aus der Apotheke erfolgen.

Behandlungserfolg obig gezeigter Meerschweinchen:

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