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INHALTSVERZEICHNIS
Nach Auftreten des Augentränens alles, bis auf Zähne, o.B. untersucht. Dauer
der erfolglosen Behandlung bzw. der nicht erkannten Problematik: ca. 1 Woche.
Nachdem Freitags die Augen besser waren, dachten wir alle, dass es die Zähne nicht
sein könnten. Er hat auch gegessen. Aber von einem Tag auf den anderen aß er mehr
oder weniger, es war sehr schwer eine Regelmäßigkeit zu erkennen.
Nachdem dann Sonntags beim Dill kauen weiße Flüssigkeit aus beiden Augen kam,
dürfte wohl die Diagnose "Zahnproblematik" klar gewesen sein.
Montags dann die Gewissheit durch Röntgen: die unteren Backenzahnwurzel wachsen
gegen Ende des Unterkiefers. Die oberen Zahnwurzeln waren als solche nicht mehr zu
erkennen (sprich, als weise Striche im Kieferknochen), sondern sind schon am
"verklumpen" (laienhaft ausgedrückt), d.h. auf beiden Seiten waren
Kleiner-Fingernagel-große weise Flächen zu sehen. Außerdem sind die Zahnreihen
total schief, wie Berg und Tal. Dies dürfte so auch nicht sein (einseitige
Abnutzung durch z.B. Industriefutter) Um 12 Uhr war dann Vollnarkose-Termin mit
einer kompletten Zahnsanierung... Gegen 16 Uhr holte ich ihn ab, der Kerl ist noch
total wackelig. Erst gegen 20 Uhr konnte er wieder laufen. Auf diesen Hinweis hin
hat die Tierärztin dies in seiner Akte vermerkt, damit die nächste (hoffentlich
nicht) Vollnarkose nicht so stark wird.
Ich habe mich sowieso für die etwas teuere Narkose entschieden, welche um einiges
sanfter ist wie das Standardmittel. Geld für den kleinen Mann spielt für uns keine
Rolle.
Die Tierärztin berichtete: Alle Zähne begradigt und jeweils den letzten
Backenzahn oben gezogen. Der eine war schon so locker, dass er ihr fast entgegen
fiel, der andere war fast "verstümmelt".
Nach der Behandlung bekam der Kerl 1 Tropfen Metacam oral verabreicht, sowie einen
Vitamincocktail.
Auf Nachfragen hin erklärte man mir, dass die Gas-Narkose bei Zahnbehandlungen
nicht gemacht werden kann. Zum einen ist kein Platz mehr im Maul für Zange etc. und
Schlauch, zum anderen würde er nach wenigen Sekunden ohne Gas wieder
aufwachen.
Gegen Abend hat er schon leichte Essversuche wieder unternommen.
Dienstag und Mittwoch hat er fast überhaupt nichts gegessen. Sein Gewicht ging
nochmals bis auf 1680 gr. runter (von 1760 gr vor ca. einer Woche, welches aber
nicht sein Standardgewicht ist (das ist 1860 gr.), da er vorher auch eine
Zahnverletztung vorne mit Entzündung & Eiter hatte. Am Mittwoch bekam er
Blähungen. Ich habe ihm jeden Morgen Novalgin gespritzt. Ihr hat dieses
Schmerzmittel nur sehr kurz geholfen. Dass er einige Zeit nix isst, wurde uns
gesagt. Aber dies schien mir dann doch zu lang.
Seltsam ist hier aber: aufgelöste Meerschweinchenpellets hat er nicht mehr
gegessen, obwohl er Tage zuvor diese gerne wegen der Weichheit genommen hat. Dill
und Chicorée hat er auch nicht gegessen, aber dafür sein Lieblings-Salzkeks
und ein paar Nüsse. Ich werde mich von sowas nicht mehr verwirren lassen (da er
hartes gegessen hat und weiches nicht), denn Fakt ist, dass er wertvolle Nahrung
nicht mehr gegessen hat.
Donnerstag wieder Termin beim Tierärztin bzw. bei ihrem Kollegen: Nach Abtasten
des Abdomens sagte er, dass dieser total leer ist (Gewicht: 1640 gr.). Wenn
Zwergkaninchen nix fressen, bekommen Bakterien im Darm die Überhand, es bilden sich
Gase und diese können nach einiger Zeit ins Blut gelangen und das Tier stirbt an
Blutvergiftung. Auf meine Aussage hin, dass wohl Metacam besser wirkt wie Novalgin,
hat er gleich Metacam s.c. bekommen. Des Weiteren haben wir am Donnerstag die
Antibiose mit Chloramphenicol gestartet. Für seinen Darm hat er Bariumsulfat oral
verabreicht.
Die Freude: am Donnerstag spät abend hat er angefangen zu essen!
Außerdem soll er jeden Tag Bird Bene Bac essen für die Darmflora wieder
herzustellen, da der Darm jetzt nicht nur angegriffen ist, sondern das Antibiotika
sich auch auf Magen und Darm ausschlägt.
Freitag wieder beim TA: wieder Metacam und Chloramphenicol und aktuelles Gewicht
1620 gr., ausserdem die nächste Spritze Baypamune. Diese Behandlung setzen wir
täglich bis inkl. Montag fort, d.h. ich werde dem kleinen Mann jeweils am
Nachmittag diese Mittel spritzen.
Auch schön: er macht endlich wieder Dinge, die er schon lange nicht mehr gemacht
hat: zu uns auf die Couch kommen, sich auf die Seite plumpsen lassen, zu mir nachts
auf den Bettvorleger legen :-))
Ab Samstag hat er dann wieder viel mehr gegessen, auch Trockenfutter (was wir auf
jeden Fall mittelfristig ersetzen müssen) und Heu! Am Sonntag habe ich ihn wieder
gewogen: 1610 gr. Immerhin nimmt er jetzt langsamer ab. Ich denke, das Zunehmen
kommt die Tage wieder. Fressen tut er ja mittlerweile sehr gut!
Am Montag bekommt er die letzte Spritze von mir. Für den Dienstag ist ein weiterer
Termin beim TA angesetzt.
Ich habe hier gute Erfahrung mit der Homöopathie gesammelt! Aber ich meine die
klassische nach S. Hahnemann, nicht die "Homöopathie" mit Komplexmittel etc.
Für u.a. Zahnbehandlung haben sich generell folgende Mittel hervorragend
bewährt:
Jeweils das Mittel in der C30-Potenz besorgen, dann jeweils 2 Globuli in 100 ml
Wasser auflösen. Drei- oder Viermal täglich das Essen von ihm (oder was anderes,
zum Glück hat er ganz wenig Petersilie zwischendrin gegessen) mit jeweils einem
Tropfen eines Mittels bedecken. Eingeben würde auch gehen, Hauptsache drin.
Hier konnte ich hervorragend die homöopathische Erstverschlimmerung beobachten:
ca. 10 min nach der Gabe saß der kleine Kerl apathisch in für ihn extrem
untypischen Ecken. Für mich ein Zeichen großer Schmerzen bei ihm. Nach ca. 20 min
war dies vorbei und er ging essen! Zwar ganz wenig, aber er ging! Leider hielt es
nicht so lange an. Hier hätte man müssen mit dem Mittel Ruta (C30) weitermachen.
Das habe ich zu dem Zeitpunkt nicht gewusst.
Wichtig hier: wenn es dem Tier besser geht, die Gaben täglich reduzieren, d.h. 1-2
Tage nur 2 Gaben geben (also eine weniger wie Tags zuvor), dann 1-2 Tage nur 1 Gabe
pro Tag verabreichen, d.h. das Mittel ausklingen lassen.
Gerne dürft Ihr diesen Bericht veröffentlichen., damit andere von dieser
Erfahrung profitieren können.
Ich persönlich werde jetzt noch schneller auf unbekanntes Augentränen ohne
sonstige Schnupfensymptone reagieren bzw. auch an Zufütterung schon früher
denken!
Jetzt war Nala fast eine Woche "stabil". Allerdings tränt das linke Auge mit der
weißen Eiterflüssigkeit jetzt wieder stärker. Außerdem tut er nicht mehr so viel
essen. Auch hier ist wieder kein Muster zu erkennen. Die Gewichtzunahme
stagniert.
Beim nächsten Besuch beim TA wurde leider nicht an den Zähnen nachgeschaut,
sondern lediglich Metacam mitgegeben. Meiner Meinung nach ist dies nicht unbedingt
der beste Lösungsweg, da es ja einen Grund für das erneute (!) nicht-fressen geben
muss.
Ich habe mir dann am nächsten Tag eine zweite Meinung eingeholt, d.h. ich war mit
dem kleinen Mann bei einem anderen TA. Dieser hat sich die Zähne angesehen und schon
beim Maulspreizer anlegen kam ihm Eiter von den unteren Schneidezähnen entgegen. Seine
Theorie ist, dass die Heilung seiner ersten Verletzung nicht komplett abgeschlossen
wurde und durch die Probleme im Oberkiefer die alte Wunde wieder zu eitern anfing.
Dieser TA hatte sehr gute Erfahrung mit einem anderen Antibiotika gesammelt und
empfahl uns damit die akute Entzündung in den Griff zu bekommen. Diese Antibiotika-Kur
ging 8 Tage.
Des Weiteren sprach ich mit unserem Homöopath (klassisch) über die Möglichkeit
einer Konstitutionsbehandlung bei Nala, da er anscheinend im Moment sehr anfällig
für Entzündungen mit Eiter ist. Darauf hin begannen wir mit Sulphur Q6 wie folgt:
zur Akutphase 4 Tage lang á 3 Gaben am Tag (1-2 Tropfen in 200ml Wasser,
ein linsengroßer Tropfen verabreichen, z.B. sein Lieblingsessen Dill damit
tränken), dann 3 Tage á 2 Gaben am Tag und jetzt täglich 1 Gabe am Tag.
Dies sollte Nala in seiner Konstitution stärken.
Nach der 8-tägigen Antibiotika-Behandlung haben wir einen Check beim TA gehabt:
kein Eiter mehr da! Auch ist sein Verhalten seit ca. 6 Tage nach Beginn der
Behandlung wieder ein ganz anderes, zum ersten mal seit Wochen hat er mit uns wieder
"Fangen" gespielt und Zacken in der Wohnung geschlagen!! Wir werden noch
einige Zeit Sulphur geben; wie lange kann ich im Moment noch nicht sagen.
Heute frisst er wieder alles und reichlich und nimmt auch langsam an Gewicht wieder
zu.