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INHALTSVERZEICHNIS
Abszesse im Augenbereich sind eine erstzunehmende Erkrankung bei Kaninchen. Man muss allerdings unterscheiden: Abszesse rund um den Augenbereich sind grundsätzlich nicht so problematisch wie Abszessprozesse die hinter einem Auge stattfinden und somit auch zu Veränderungen der Augapfelposition führen und im Extremfall eine Extraktion des Auges erforderlich machen - oder auch als letzte Option das Einschläfern notwendig macht. In jedem Fall ist tierärztlicher Rat sowie eine angepasste Behandlung eines Patienten notwendig. Der nachfolgende Fall zeigt in kurzer Text- sowie Bildform die Spaltung eíner Abszesskapsel direkt über dem Augapfel.
Das Fell rund und über der Abszesskapsel wurde sauber mit Rasierapparat entfernt und somit für die Behandlung vorbereitet. Es ist sehr vorsichtiges Arbeiten notwendig um Verletzungen des Auges durch die Instrumente zu vermeiden.
Die Haut wird zur Spaltung vorbereitet. Es wird desinfiziert sowie eine örtliche Betäubung durch Spray notwendig. Es ist zu beachten, dass die notwendigen Flüssigkeiten hierfür nicht in die Schleimhäute sowie unmittelbar auf das Auge gelangen.
Die Abszesskapsel wurde mit Skalpell angeritzt und somit geöffnet. Der Eiter wird vorsichtig herausgedrückt und mittels Jodlösung wird weiterer Eiter aus der geöffneten Kapsel gespült. In die gesäuberte Wunde wird zur enzymatischen Wundbehandlung auch in den ersten Tagen nach der Spaltung täglich jeweils ein Leukasekegel nach den Spülungen eingelegt.
Die Wunde etwa vier bis fünf Tage nach der OP. Die Heilung schreitet voran und es hat sich kein Eiter mehr neu gebildet. Ein Spülen der Wunde ist mit Jod nicht mehr möglich, nur noch eine oberflächliche Reinigung.
Die Wunde hat sich geschlossen und es ist keine örtliche Behandlung mehr möglich bzw. notwendig. Das Abtasten ergibt, dass sich aktuell kein Eiter mehr rund um das Auge befindet.
Die örtliche Behandlung der Wunde wurde unterstützend über 10 Tage mit Antiibiotika durchgeführt um Infektionen vorzubeugen. Das Kaninchen hat während der gesamten Behandlungszeit selbstständig und ausreichend Nahrung aufgenommen, ein Zufüttern war in diesem Fall nicht notwendig.