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Unser Meeri Lotti (2,5 Jahre alt) nahm vor einigen Wochen plötzlich rapide ab.
Wir fuhren direkt zur Tierärztin. Seinerzeit war allerdings nur eine Vertretung in
der Praxis. Diese untersuchte Lotti und diagnostizierte Haarlinge und Milben. Ein
Grund weshalb Lotti nicht mehr essen wollte, so ihre Aussage. Übrigens waren die
Zähne laut Ärztin in Ordnung. Eine Klammer wurde in die Backen gesteckt und alles
überprüft, kein negativer Befund.
Ich wunderte mich allerdings darüber, dass unser zweites Meerschweinchen Fienchen
zwar auch an dem Ungeziefer erkrankt war, allerdings weiter aß wie zuvor. Nun denn,
beide Tiere wurden kurz von der Ärztin mit einem Mittel eingesprüht und wir
konnten wieder gehen.
Ich kaufte mir in der Zoohandlung selber noch ein Mittel gegen Ungeziefer, damit
ich die Tiere Zuhause behandeln, sowie den Käfig desinfizieren konnte. Der
Meeriberatung gab mir hierzu den Rat, die Tiere nicht direkt zu besprühen, sondern
einen neuen Gummihandschuh zu besprühen und die Tiere damit einzureiben. Nach ca. 2
Wochen war der Juckreiz weg, aber der Appetit von Lotti weiterhin gering.
Ich entschloss mich einen zweiten Arzt aufzusuchen. Dort wurde sie wieder
untersucht. Man schaute sich die Zähne an....die Vorderzähne (weil mehr Zähne
wird so ein Meeri wohl nicht haben !! Scherz am Rande). Alles war in Ordnung laut
Arzt. Man bot mir an, den Kot auf Parasiten zu untersuchen. Dies ließ ich
durchführen. Nachdem ich eine Stunde auf das Ergebnis gewartet hatte, rief ich in
der Praxis an und erfragte das Ergebnis. Keine Parasiten. Ich erkundigte mich, was
ich denn nun tun sollte. Zufüttern und wenn sie weiter abnimmt nochmals kommen, war
die Antwort. Ich erklärte, dass sie doch wohl krank sein müsse, da sie nicht
fraß. Man erklärte mir lapidar, dass sie sicher nur eine schlechte Kostverwerterin
wäre und verabschiedete sich. Meine Lotti und schlechte Kostverwerterin, niemals!!
Wir haben uns in der Vergangenheit immer über die dicke Lotti amüsiert, wenn sie
mit ihrem Doppelkinn und ihrem dicken Bauch durchs Wohnzimmer fetzte. Kein Fressen
blieb unangetastet!!
Ich war verzweifelt und rief sofort bei meiner alten Ärztin an, die diesmal auch
selber in der Praxis war. Sie untersuchte Lotti und konnte auch nichts feststellen.
Die Zähne waren in Ordnung, jedoch hat sie trotzdem ein bisschen abgehobelt.
Unverständlich, wenn sie in Ordnung sein sollten. Weiterhin war sie ratlos. Ich
fragte sie dann beiläufig, ob es normal sei, dass man das Weiße am Rand der Augen
so deutlich sehen konnte. Nach dieser Frage, schaute sie sich erstmals die Augen
genauer an und wir stellten fest, dass das linke Auge weiter rausschaute. Ihre
Diagnose, es kann sich nur um einen Tumor handeln. Und wenn es einer ist, ist nichts
mehr zu machen. Damit war für sie die Sache Lotti wohl gegessen. Sie riet mir
beizufüttern, so lange sie noch wollte. Ansonsten müsste man wohl einschläfern
lassen.
Nun hatte ich seit Lottis Gewichtsverlust Kontakt zu den Meeri-Freunden.
Es stellte sich oft die Frage, was ist mit den Zähnen. Die waren ja laut drei Ärzten
in meiner Umgebung in Ordnung.
Doch so einfach wollte ich Lotti nicht aufgeben. Ich tat das einzig richtige. Ich
kontaktierte nochmals die Meeri-Freunde. Diese gaben mir die Adresse von einem Fachtierarzt
für Kleintiere. Für mich vorerst eine immense Entfernung (fast 2 Stunden Hinfahrt, zurück
Gottlob nur 1 Stunde, stauabhängig), doch was brachte es Lotti, wenn ich weiterhin die
Ärzte in unserer Gegend abklapperte. Ich hatte auch einfach kein Vertrauen mehr in andere Ärzte.
Ich rief in gleich darauf bei ihm an und konnte noch am selben Tag bei ihm vorbeischauen.
Seine Diagnose war folgende:
Es hatte sich eine Zahnspitze im unteren Kiefer gebildet und in den oberen Kiefer
gedrückt. Dadurch bildete sich ein Abszess hinter dem Auge. Also kein Tumor, aber
trotzdem keinesfalls ungefährlich.
Lotti wurde eine Maske aufgesetzt und sie viel in einen leichten Schlaf. Danach
wurde sie in ein Gestänge gelegt, indem ihr Mäulchen aufgehalten wurde.
Zusätzlich wurde eine Klammer in die Wangen geklemmt. Nun konnte der Fachtierarzt
ALLE Zähne erkennen. Die Zahnspitze wurde abgehobelt.
Lotti bekam ein Antibiotikum sowie Lefzenpflege. Dies ist jetzt gut eine Woche her.
Ich fütter ihr nun Babybrei zu. Heu und Petersilie sowie Möhren und Äpfel frisst
sie wieder selbstständig. Zwar noch nicht mit dem alten Appetit, aber es geht
langsam bergauf. Sie hat in den letzten 1.5 Wochen auch wieder 50 g zugenommen!!!
In einer Woche fahren wir wieder zur Kontrolle zum Fachtierarzt. Dann müssen wir
alle 4 Wochen zur Zahnkorrektur. Klar ist dies ein Aufwand. Eine Kollegin konnte
dies auch gar nicht nachvollziehen. "Nur" für ein Meerschweinchen! Ob ich es nicht
besser einschläfern lassen sollte!!! Aber warum soll ich ein Tier, was leben will
und kann töten?? Ich war ziemlich sauer auf ihre Aussage! Aber mittlerweile denke
ich mir auch, es ist meine Sache, mein Tier. Und wenn man sich ein Tier zulegt, egal
welcher Art, hat man auch eine Verantwortung übernommen. Es handelt sich nicht um
ein Stofftier, was ersetzt werden kann, wenn es kaputt ist!!!! Außerdem werde ich
niemals nachvollziehen können, warum ein Hund oder eine Katze mehr Wert haben
sollen, als ein Meerschweinchen!!
Ich kann nur jedem Meerschweinbesitzer raten, auch mal einen weiteren Weg in Kauf
zu nehmen, denn was nützt es wenn man zig Ärzte im Umkreis aufsucht, die aber
nicht helfen können, oder sogar noch mehr versauen, als helfen können!! Dann doch
lieber mal eine Stunde Autofahrt in Kauf nehmen und die Sicherheit haben, dass dem
Meeri geholfen wird!!
Ich hoffe, dass Lotti noch lange bei uns bleiben wird!!