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INHALTSVERZEICHNIS
Ihr seid damals mit Eurem Kaninchen wegen Durchfall und Eiern zum Tierarzt.
Die darauf folgende "Anordnung" nur Heu und Wasser zu geben über viele
Tage/Wochen und erst einige Wochen später wieder Obst und Gemüse zu geben,
war als Futterumstellung unseren Erfahrungen nach zu krass. Es hätte
genügt, dass Saftfutter täglich auf ein Minimum zu reduzieren und ihm dazu
Rohfaser-Pellets und Knäckebrot bei Durchfall zusätzlich anzubieten.
Natürlich darf man auch nur das richtige und verträgliche Saftfutter
füttern.
Die Futterumstellung war einfach zu belastend und löst Stress aus, dass Tier
wusste gar nicht, warum es alles bisher gewohnte an Futter so plötzlich
verschwunden war. Das nimmt die Kraft, und ein Kaninchen bekommt auch über
verträgliches Obst und Gemüse Vitamine ab die es zum Leben einfach
benötigt. Heu und Wasser ist zwar das A und O für die Verdauung aufgrund
des hohen Rohfasergehaltes, aber es enthält keine Vitamine.
Es soll kein Vorwurf sein, man will ja das beste für sein Kaninchen, aber
oftmals mussten wir leider feststellen, dass zu dieser Kopfschiefhaltungs-Krankheit
krasse Futterumstellungen ihren Beitrag als Auslöser dazu geleistet
haben.
Eine anstrengende Behandlung, wie sie später Eurer Tier bekommen hat, aber es
war schon zu geschwächt unserer Meinung nach durch die vorherige einseitige
Ernährung.
Versucht habt ihr dann das Kaninchen mit Grünzeug wieder zum Fressen zu
bewegen, aber besser wäre es gewesen zur Antibiotikabehandlung dem Tier
aufgeweichte Rohfaserpellets anzubieten und notfalls zuzufüttern, wenn es nicht
genommen wird, denn was nützt die richtige Medizin, wenn keine Kraft vorhanden
ist?
Wir vermuten fast, dass diese Krankheit bei Eurem Kaninchen nie hätte
ausbrechen müssen, wenn der Tierarzt nicht diese krasse Futterdiät
verordnet hätte über die vielen Wochen. Das hat es geschwächt, aber
leider wissen viele Tierärzte über die Kaninchen wenig Bescheid...
Team Meerschweinchen-Kaninchen-Freunde - (Auszug aus einer E-Mail von uns an Sonja)
Hallo,
hier die Geschichte unseres Kaninchens Moppelito.
Dazu muss ich sagen, dass wir vorher über diese Erkrankung (Encephalitis;
Schiefhals) noch nichts gehört haben. Man lernt ja nie aus. Wir sind bereit zu
lernen, setzen uns auch für die Gesundheit der Tiere ein, so gut es uns
möglich ist, machen aber sicherlich doch immer noch Fehler, aus denen wir aber
auch hoffen zu lernen!
Mittlerweile haben wir bereits zwei dicke Ordner mit Kanincheninformationen, viele
Bücher und lesen vieles im Internet. Aber es dauert halt, bis man immer
perfekter wird! So bitte ich hier um Nachsicht. Heute wissen wir schon wieder mehr
als vor einem Monat!
Im September 2003 hatte Moppelito Durchfall. Wir gingen zum Tierarzt. Der fand in
einer Kotprobe Spulwurmeier. So erhielt Moppelito über eine Zeit Entwurmungs-
und eine Vitaminspritzen. Wir sollten mehrere Wochen nur noch Heu und Wasser geben.
Die Verdauung normalisierte sich wieder.
Dazu muss ich sagen, dass er vorher neben dem Frischfutter auch Trockenfutter
erhalten hat. Dieses ließen wir aber dann bis zu seinem Tode weg. Näheres
hierzu kann ich jetzt nicht mehr sagen.
Um ca. 20.20 Uhr wurde unser dreijähriges Kaninchen Moppelito plötzlich
wild, drehte sich um seine Längsache im Käfig. Mein Mann rief sofort ein
Taxi an und fuhr zur Tierklinik auf der Münsterstraße. Eine Ärztin
behandelte Moppelito. Er hätte entweder einen Hirntumor, der einen epiletischen
Anfall ausgelöst hat, oder die "Schiefkopfkrankheit". Er bekam ein
Antibiotikum, das wir nun zweimal täglich geben sollten, und eine
Vitamin-B-Spritze.
Als ich Moppelito dann wieder in den Käfig setzte, fing er sofort an, sich zu
drehen. Wir riefen dann doch noch "unseren" Tierarzt an. Da dieser sowieso noch in
die Praxis wollte, sollten wir um 21.45 Uhr dort sein. Wir sollten Moppelito in der
Praxis auf den Boden setzen. Dort drehte er sich erst, bis er an einer Wand Halt
fand. Dort entlang blieb er ruhig liegen. Der Tierarzt sagte, das sei die
Schraubdrehkrankheit, nannte auch den englischen Begriff dafür. Es sei
ähnlich wie bei einem Schlaganfall ein Defekt. Das Kaninchen würde alles
schwankend wahrnehmen, bräuchte einen Halt.
Der Tierarzt gab ihm noch eine Kortisonspritze, meinte, da könnte man nicht
mehr viel falsch machen. Die Chancen (20 bis 30 Prozent) sähen nicht gut aus,
da die Krankheit so plötzlich direkt so stark ausgebrochen sei. Wenn sie durch
eine Mittelohrentzündung ausgelöst würde, bestünden noch
Chancen, ansonsten ginge es vom Gehirn aus. Wir sollten ihn in der Box lassen und am
nächsten Tag um 9 Uhr wieder anrufen.
Heute hat sich bei Moppelito noch nichts gebessert. Allerdings frisst er
Petersilie und Salatblätter. Außerdem trinkt er aus dem Napf Wasser. So
sollen wir nun noch einmal abwarten. Mittags fuhren wir dann in die Klinik auf der
Münsterstraße, da wir das Antibiotikum nicht verabreichen konnten (wir
haben noch nie einem Kaninchen etwas ins Mäulchen gespritzt/spritzen
müssen und wagten es nun nicht). Eine Ärztin spritzte es ihm und meinte,
wir könnten jeden Tag zweimal kommen. Dann würde sie es spritzen.
Da die Behandlung gerade erst begonnen hätte, sollte man einige Tage abwarten,
besonders aber solange, wie Moppelito noch fressen würde. Wir fragten auch nach
einer Entwurmungsspritze, da ich in einem Kaninchenforum den Tip bekommen habe und Moppelito im September
Spulwürmer hatte. Aber sie meinte, diese müssten dann erst nachgewiesen
werden. Zuviele Spritzen seien auch nicht gut. Nun gaben wir eine Kotprobe dort ab.
Wir müssen weiter abwarten.
Bisher hat sich noch nichts gebessert. In der Box ist Moppelito aber fast ganz
ruhig. Nur fällt auf, dass er fast immer den Kopf schief hält.
Zeitweise setzen wir ihn dann raus und lehnen ihn an eine Wand. Auch dann bleibt er
ruhig. Es ist irgendwie traurig, dass ein Tier, das noch relativ jung ist, sich
bewegen will und frißt, eingeschläftert werden muss. Wir werden zwar
noch ein, zwei Tage abwarten, aber es sieht nicht gut aus. Wie schnell so etwas
gehen kann! Ganz ohne Vorzeichen!
Moppelito sitzt nun meistens in der Box, die wir mit Zeitungen und Heu ausgelegt
haben. Außerdem hat er dort einen kleinen Napf mit Wasser und etwas Futter.
Wir können ihn nur nicht mit geöffnetem Deckel allein lassen, da er immer
versucht, über den Rand zu sehen. Er ist ziemlich neugierig, kommt mit den
Pfötchen auf die Kante der Box. Leider fällt er dann aber irgendwann in
einer Linksdrehung zurück. Es ist so, als ob sein Kopf einem Reflex folgt. Er
kann ihn nicht so bewegen, wie er gerne möchte. Er versucht es immer wieder und
schaut mit großen Augen raus.
Wenn er auf dem Teppich läuft, torkelt er sofort zu einer Wand und legt sich
dort entlang hin. Er hat schon rausbekommen, dass er dort Halt findet.
Ich hatte ihn heute Abend auch eine Zeitlang im Käfig, musste allerdings
dauernd aufpassen, dasd er nicht ausrutschte. Er drängte sofort in seine
"Kloecke" und nutzte dies. Er war vorher immer stubenrein. Ich glaube, es fiele ihm
schwer, einfach in die Box zu machen.
Appetit hat er zwar nicht mehr ganz so großen wie vor der Erkrankung,
Möhren und Chicorée rührt er nicht an. Aber Heu frißt er
noch. Auch trinkt er aus dem Napf sein Wasser.
An den beiden folgenden Tagen änderte sich am Zustand des Kaninchens
nichts.
Heute morgen ist Moppelito sogar aus der Box gesprungen, als ich ihn für den Arztbesuch dort hineingesetzt hatte. Allerdings rollte er dann erst mal über den Teppich. Beim Arzt er erhielt vier Spritzen, Antibiotikum, Vitamin B, Kortison und eine Entwurmungsspritze.
Nun hat sich der Zustand von Moppelito doch sehr schnell gravierend
verschlechtert Mittags wurde Moppelito ruhiger, fraß immer weniger und hatte Durchfall. Heute
morgen ging ich mit ihm zum Spritzen. Er erhielt wieder vier Stück, eine
Antibiotikum- und drei Vitaminspritzen.
Heute mittag fraß er noch etwas Petersilie, die er immer gern mochte und mit
der ich testen wollte, ob sie ihm noch schmecket. Er war aber sonst ganz ruhig, heute
nachmittag lag er teilnahmslos und kraftlos auf dem Teppich. Er kam nicht mehr alleine hoch.
Mein Mann fuhr um ca. 18 Uhr mit ihm zum Tierarzt, der das Herz abhörte und
Fieber maß. Es wäre nichts mehr zu machen. Er gab ihm eine Beruhigungs-,
dann die Einschläferungsspritze. Er meinte, dann hätte sich die Krankheit
wohl wieder verschlimmert.
Soweit meine Aufzeichnungen. Genauere und ausführlichere Beschreibungen habe
ich leider nicht. Ich glaube inzwischen nicht mehr daran, dass das Kaninchen sterben musste,
aber es ist zu spät!