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4.2.03. Berichte-Archiv : Nervenkrankheiten : Kaninchen : Kopfschiefhaltung - Mo

Text © I. L. de S.

Ich habe 2 kleine Kaninchen, ein Weibchen, Mo und ein kastriertes Männchen, Matty, beide sind nun ca. 4 Jahre alt und kamen vor 3 Jahren aus dem Tierheim zu mir nach Hause.

Wie alles begann

Eigentlich begann alles vor mehr als 2 Jahren... Damals gingen wir mit meinen beiden Hasen zu einer Routine Untersuchung und zum Impfen gegen RHD, wie jedes Jahr. Das einzige was anders war, war, dass mein kleiner Hase Mo den Kopf etwas schief hielt. Beim Tierarzt wurde dann geimpft und es wurde mir gesagt, das sie den Kopf so schief hält da wohl bei einer Erkältung das Gleichgewichtsorgan kaputt gegangen sei. Da kann man nichts machen, sagte der Tierarzt und ich glaubte ihm... So hatte ich viele Jahre einen kleinen glücklichen schiefen Hasen (der langsam etwas schiefer wurde) und ihren kleinen Freund, der ihr immer half sich abzustützen, aber sie waren beide glücklich.

Mo bekommt Schnupfen

Nun ja, eines Tages bemerkte ich, das die Mo einen leichten Schnupfen hat und so gingen wir alle zum Tierarzt und das war der Tag an dem alles begann... Der Tierarzt guckte sich meine kleine Prinzessin an, erst in die Ohren, dann ins Maul und dann erklärte er mir das ich ihr doch Parkefelin Palmitat (Chloramphenicol), 4ml täglich, oral und dazu etwas Bisolvon geben soll. Das über 2 Wochen und dann sollte ich mich doch bitte noch einmal melden. In dieser Zeit zeigte sich keine Besserung nur der Kopf wurde immer schiefer, aber der Arzt sagte ich soll das doch weiter machen. Also tat ich das.

Dann bekamen meine Kaninchen Flöhe, weil unsere Katzen ja auch gerne auf meinem Bett schlafen und das die Hasen ja auch mal möchten... da war es ein Wochenende am Anfang April. Zufällig entdeckte ich diese Homepage und da dachte ich mir, hmmm, da kann ich ja mal fragen was man gegen Flöhe tun kann... ich fragte und einen Tag später Telefonierten wir... dann brach eine kleine "heile Welt" zusammen, ich schilderte am Telefon die Symptome und ich wurde gut beraten, Encephalitozoonose, ich sollte doch meinen Tierarzt wegen eines Bluttestes fragen und wegen dem Schnupfen einen Resistenztest machen lassen um ein geeignetes Antibiotika zu finden und ich solle auf der Homepage mir doch mal die Artikel zu den Themen durchlesen. Das tat ich dann auch und so ging ich mit vielen Ausdrucken und guter Hoffnung wieder zum Tierarzt.

Laut TA: Encephalitozoonose ist Humbug...

Diese guten Hoffnungen wurden jedoch gleich zerstört, ich fragte nach dem Bluttest und er meinte: "diese Krankheit können wir auch ohne Test ausschließen, das hat Ihr Hase nicht!", und dann fragte er wo ich den "Schwachsinn" denn her habe. Ich erklärte Ihm das und zeigte die Zettel und er sagte das wäre "Humbug". Den Resistenztest machte er trotzdem.

Suche nach einem anderen TA

So wartete ich dann auf das Ergebnis und suchte in der Zeit nach einem Tierarzt der sich besser mit Kaninchen auskennt und ich wurde fündig, eine kleine Tierklinik in Hamburg Othmarschen. Dort rief ich dann an und fragte ob ich mit den Ergebnissen des Resistenztestes und meiner Prinzessin kommen könnte. Die Sprechstundenhilfe sagte dann gleich : "ja, kommen sie gerne mit Ihrem kleinen Patienten vorbei!". Es hieß nicht mehr Hase, sondern Patient! Dann klingelte mein Telefon und der frühere Tierarzt war dran: "der Resistenztest ist fertig (Ergebnis: Kaninchenschnupfen) und ich habe schlechte Nachrichten....es wäre besser Ihr Tier einzuschläfern!" Da schluckte ich und sagte ihm ich würde die Ergebnisse abholen und den Arzt wechseln! Dies kostete so viel Überwindung, denn man glaubte ja diesem Menschen Jahre lang... aber es war die richtige Entscheidung wie sich später herausstellte.

In der Tierklinik

Nun ja, ich fuhr hin, zahlte, nahm die Ergebnisse mit und fuhr weiter, in die Tierklinik!!! Dort wurden wir sehr nett begrüßt von Frau S. die Helferin und dann von Dr. F. und Dr. M. Die beiden untersuchten Mo und schauten sich die Ergebnisse an und stellten viele Fragen...bei der Untersuchung schauten Sie Mo auch ins Ohr und siehe da, das ganze Ohr war auch noch vereitert! Ich frage mich wie das der alte Tierarzt nur übersehen konnte! Ich fragte dann ob hier so ein Bluttest gemacht werden könne und beide guckten mich verwundert an und sagten :"Frau de S., das brauchen wir nicht... das ist doch eindeutig!".

Die Diagnose

Da brach noch eine Welt zusammen! Kaninchenschnupfen und Encephalitozoonose! Mein armer kleiner Schatz! Der Tierarzt erklärte mir dann das es viele Möglichkeiten gibt und das wir einfach mal anfangen sollten.

Behandlungen

Zuerst gab es eine Vitamin B Spritze und eine Baytril Injektion. Baytril 0,4 ml täglich, oral über 4 Wochen, da die Krankheiten schon so lange verschleppt worden waren und es daher länger dauert, bis sich eine Wirkung zeigt... ich sollte mich aber jede Woche melden und ein Tagebuch über den Gesundheitszustand führen. Für die Ohren gab es dann Surolan. Den Ohren ging es immer besser, der Schnupfen wurde mal mehr, mal weniger, die Schiefhaltung wurde weniger!!! Und dann doch wieder etwas wie früher, Mo wurde noch aktiver als sie eh schon war und mein Dad musste für sie ein Tür-Gitter bauen, so das sie nicht mehr in den Flur abhauen konnte und im Zimmer bleibt!... ich fuhr jede Woche mit meinem Freund und den Aufzeichnungen in die Klinik und holte neue Medikamente und beriet mit Dr. F. alles weitere. Nach den 4 Wochen (22.05.2003) wurde das Baytril dann abgesetzt und ich beobachtete wie es ihr ging. Leider wurde es wieder schlimmer, so fuhren wir dann alle wieder in die Klinik, 2 kleine Hasis, mein Freund und ich.

Baytril hatte nicht angeschlagen, jedenfalls nicht ausreichend! Es ging Mo besser aber nicht komplett gut! Also, das nächste auf der Liste, Bactoreduct, 2ml täglich, oral mit etwas Bisolvon. Wir vereinbarten das ich mich nach 2 Tagen wieder melden sollte... es wurde nicht besser... also am 02.06.2003 wieder in die Klinik, alle Mann! Dr. F. hatte in der Zeit dann mit seinem damaligen Professor telefoniert, was der denn so rät!? Dann kam das Vibralenöl, 1ml täglich, zuerst oral. Dr. F. gab Mo das noch als Injektion mit Vitamin B und sagte ich solle es oral versuchen, wenn das nicht klappt, wieder kommen! Also fuhren wir am 03.06.2003 alle wieder hin... es wirkte oral nicht gut genug! So lernte ich Spritzen zu setzen! Das kostet so viel Überwindung und ich hatte immer Angst etwas falsch zu machen, Dr. F. und ich übten die Injektionen, erst am Modell, dann an Mo... es klappte dann! Und ich hatte etwas mehr Mut ihr das zu spritzen... vom 05.06. bis 09.06.2003 bekam Mo dann jeden Tag eine Injektion von mir und es ging ihr besser, sie wurde immer aktiver! Der Schnupfen ging zurück und ich rief immer stolz beim Tierarzt an!

Am 10.06.2003 fuhren wir dann aber alle wieder hin, er hatte noch ein besseres Medikament gefunden, sei aber etwas teurer... gut, nun fingen wir mit Tetrazyklin LA, 0,1ml täglich, als Injektion an. Das sollte ich dann noch einmal über 10 Tage spritzen und mich zwischendurch immer telefonisch melden. Es wurde wirklich etwas teuer, da ich dauernd beim Spritzen aufziehen kleckerte und hier und da doch mal etwas daneben ging, war ich nun doch öfters in der Klinik um neue Medikamente zu holen und um zu berichten, wie gut es doch der Mo geht!!! Mit der Zeit ging es Mo immer besser, die Schiefhaltung ging weiter zurück und ist zu einem Stillstand gekommen, nicht ganz weg, aber sie wird nicht schlimmer!!!

Mo geht es gut!

Nach 10 Tagen rief ich dann Dr. F. wieder an und sagte Ihm wie gut es Mo wieder geht und fragte ob wir noch einmal kommen sollten. Aber er meinte wenn es Ihr nun wieder gut geht, dann brauchen wir nicht mehr kommen sondern sollen die zeit Zuhause genießen, sie war ja oft genug in der Klinik!

Heute, im Juli geht es Mo richtig gut, sie ist glücklich, hat keinen Schnupfen mehr, ist etwas schief und ich glaube Ihre größte Sorge ist es, dass sie genug Löwenzahn abbekommt!!! : )!

Abschließende Dankes-Worte

Ich hoffe diese kleine Erfolgs-Story von meiner kleinen Prinzessin macht anderen auch Mut! Nie aufgeben, egal wie lange es dauert! Ich finde Mo ist ein gutes Beispiel dafür, das auch nach vielen Jahren eine Schiefhaltung gut behandelt werden kann und das man nicht den Mut aufgeben soll, auch wenn es teuer wird und lange dauert! Das Glück das man hat, wenn einen der kleine Hase anguckt, bevor er sich auf dem Boden wälzt, der ist alles Geld und Zeit der Welt wert!!! Ich danke noch mal allen die mir und Mo geholfen haben!!! Und ein ganz großes Lob an diese Homepage ohne die meine Hasen vielleicht nicht so Glücklich wären wie Sie es jetzt sind!



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