MEERSCHWEINCHEN-KANINCHEN-FREUNDE

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4.1.01. Berichte-Archiv : Nervenkrankheiten : Meerschweinchen - Hinterbeinlähmung

September 2006 - Meerschweinchen Fridolin

1. Woche

Als meine Freundin mich informierte, dass sie aus einem Zoofachgeschäft ein Meerschweinchen mitnimmt, welches dort zum "Einkaufspreis" mit gelähmten Hinterläufen abgegeben wurde mit dem Hinweis auf Meerschweinchen-Lähmung, war ich damals erstens geschockt, zweitens skeptisch wegen der Diagnose und drittens war ich der Hoffnung, dass wir das bestimmt mit einer entsprechend richtigen Behandlung wieder gesund bekommen werden. An einer Seuche wie Meerschweinchen-Lähmung konnte ich eher nicht glauben.

Ich machte mich am selben Abend auf dem Weg zu meiner Freundin um den Neuankömmling kennenzulernen. Sie hatte ihn vorsichtshalber in einem separaten Käfig untergebracht, denn trotz allem kann man nie wissen ob man seiner Meinung auch zu 100 Prozent sicher ist. Fridolin wurde der kleine Zwerg von uns genannt und laut Auskunft des Händlers auch erst vier Wochen alt. Fridolin konnte seine Hinterläufe überhaupt nicht bewegen, sondern er bewegte sich robbend vorwärts, aber auch eher selten, weil dazu natürlich auch die Scheu kam durch die neue Umgebung und die neuen Geräusche. Wir stellten fest, dass er trotz allem fraß, wenn auch neu Heu und trockene Kräuter, und auch an das Wasser im Napf ging. Unserer Meinung nach sah es jedenfalls nicht nach großen Schmerzen aus. Ebenso war Kot und Urin normal aussehend.

Die Frage war damals, was tun um zu helfen mit Medikamenten und vor allem auch mit welchen? Leider war es zu spät um einen Tierarzt zu konsultieren, aber wir erinnerten uns an Berichte und Auskünfte, dass bei Hinterhand-Lähmung oftmals das Chloramphenicol Palmitat zu einer Besserung bzw. Erfolg geführt hatten. Wir hatten noch einen ausreichenden Rest von einer vorherigen tierärztlichen Behandlung eines anderen Kleintieres übrig, denn etwas mussten wir sofort unternehmen um der kleinen "Robbe" zu helfen... bis wir am nächsten Tag die Tierärztin konsultieren konnten. Wir gaben mit einer kleinen Einwegspritze ganz vorsichtig den Fridolin 0,5 ml C.P. ein, was seinem Gewicht entsprechend war.

Fridolin wurde am Tag nach der Ankunft bei uns der Tierärztin vorgestellt, wo wir schließlich erfuhren, dass wir den richtigen Anfang mit dem Chloramphenicol gemacht hatten und dies auf jeden Fall jetzt über mindestens 10 Tage einzugeben hatten, d. h. zweimal am Tag 0,5 ml von dem Parkefelin Palmitat. Wir hatten uns zwischenzeitlich weiter informiert und so vereinbarte unsere Tierärztin mit uns die folgende Behandlung in den kommenden Tagen, mit der Hoffnung zu helfen:

Die Traumeel-Tabletten mörserten wir, vermengten das Pulver mit 1 ml Wasser, gaben die 0,1 ml Metacam mit hinein, und ebenso den Tropfen Multi Bio Weyxin. Diesen 1 ml gaben wir ganz vorsichtig mit einer kleinen Einweg-Spritze seitlich ins Mäulchen ein und Fridolin schluckt dies auch Gott sei Dank problemlos Tropfen für Tropfen nacheinander.

Die Tierärztin stellte damals fest, das die Hinterläufe so gut wie steif sind und total angeschwollen waren. Sie ging davon aus, dass wir es sicher lindern können, aber nicht zu 100 Prozent wieder heilen können.

Wir begangen am gleichen Abend mit vorstehender Behandlung und hofften, dass wir gemeinsam mit Fridolins Lebenswillen einen Erfolg haben.

2. Woche

Wir behandelten Fridolin eine Woche lang nach Ankunft und erstmaligen Besuch bei unserer Tierärztin wie vereinbart von ihr und stellten Fridolin erneut vor, denn uns fällt auf das Fridolin die Hinterläufe nicht mehr einfach nach hinten weg hängen lässt, sondern beim Laufen nach vorne zeigten.

Unsere Tierärztin stellte fest, dass vor allem das linke Hinterbeinchen nicht mehr so stark angeschwollen war. Es war also eine Besserung zu bemerken und so sollten wir mit der angefangenen Behandlung die in diesem Fall auch anschlug auf jeden Fall weiter machen.

Wir machten selbstverständlich weiter mit der täglichen Behandlung, Fridolin auch und so konnten wir feststellen wie es täglich, langsam aber sicher, besser wurde mit dieser Behandlung und entsprechender Ansprache und vor allem auch Fütterung.

3.Woche

Fridolin ist von Tag zu Tag aktiver geworden, er fraß inzwischen nicht mehr nur Heu und trockene Kräuter, sondern auch andere Sachen wie Möhren, Fenchel, und Apfel. Das Chlormaphenicol hatten wir auch nicht länger wie die vereinbarten 10 Tage eingegeben, er bekam seitdem wie oben geschrieben die übrigen Medikamente und Ergänzungen von uns täglich. Fridolin bewegte sich inzwischen auch mit seinen Hinterläufen mit vorwärts und wird demzufolge noch aktiver und aufmüpfiger.

4.Woche

Wir setzten vereinbart die übrigen Medikamente langsam ab, indem wir alles nur noch jeden zweiten Tag gaben. Schließlich gaben wir zu Beginn der fünften Woche gar nichts mehr ein und freuten uns sehr, dass die Behandlung bei Fridolin zum Erfolg geführt hat.

Aktuell im Oktober 2006:

Fridolin ist von seiner vorherigen Behinderung und Erkrankung nichts mehr anzusehen. Er frisst, pfeift und verhält sich wie jedes andere gesunde Meerschweinchen seinem Verhalten entprechend. Es freut uns alle sehr und es ist doch irgendwie ein kleines Wunder.

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