KONTAKT/IMPRESSUM
INHALTSVERZEICHNIS
Meerschweinchen bzw. Kaninchen sind empfindliche Kleintiere und haben einen hohen Energiebedarf! Der Organismus ist
aufgrund der kleinen Größe zwingend täglich auf ausreichende Energiezufuhr in Form von artgemäßer Nahrung angewiesen.
Wenn Meerschweinchen bzw. Kaninchen zu wenig oder auch keine Nahrung mehr aufnehmen - aus welchen möglichen Gründen
wird später erläutert - dann werden sie rapide schwächer und es kommt zum Gewichtsverlust. Ab einem gewissen Zeitpunkft
fehlt möglicherweise auch dem Körper die Energie zur Rekonvaleszenz, selbst wenn Methoden zur Behandlung und Medikamente
entsprechend dem Krankheitsbild korrekt sind, weil z. B. Wirkstoffe vom geschwächten Körper nicht mehr richtig
verstoffwechselt werden können. Kleintiere in freier Natur haben im Krankheitsfall kaum eine Überlebenschance und
verenden bzw. werden vor einem natürlichen Tod gefressen.
Die veränderte Einstellung gegenüber Kleintieren in den letzten Jahren und die fortschreitende Tiermedizin macht es
möglich, dass selbst Meerschweinchen bzw. Kaninchen mit einer schweren Krankheit wieder gesund werden
können - mit einer richtigen tierärztlichen Hilfe und der richtigen Pflege durch den verantwortungsvollen Besitzer!
Das Vorbeugen von Krankheiten sollte trotz aller neuen Möglichkeiten immer an vorderster Stelle stehen!
Wenn Meerschweinchen bzw. Kaninchen Veränderungen im Fressverhalten zeigen oder die Nahrungsaufnahme verweigern,
dann ist dies immer ein ernstzunehmendes Krankheitsanzeichen und eine genaue Diagnose und entsprechende Behandlung in
einer kompetenten Tierarztpraxis ist sofort zwingend erforderlich. Ab dem dem Zeitpunkt wo ein Meerschweinchen
bzw. Kaninchen neu ins Haus kommt, müssen Sie dieses gewissenhaft beobachten, denn je eher eine Krankheit erkannt wird
und ein Patient untersucht und behandelt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Rekonvaleszenz-Zeit
beschleunigt wird und Ihr Pflegling wieder gesund wird. Wenn Sie Abweichungen vom normalen Fressverhalten erkennen,
dann müssen Sie spätestens am nächsten Tag mit ihrem Patienten eine kompetente Tierarztpraxis aufsuchen!
Die moderne Tiermedizin ermöglicht es heutzutage sehr gut auch Meerschweinchen bzw. Kaninchen zu helfen. Da es
Kleintiere sind die körperlich einer Erkrankung nicht viel entgegenzusetzen haben, ist rasche Hilfe und Behandlung
notwendig. Wenn Sie ein krankes Tier vorstellen, sollte ein kompetenter Tierarzt bzw. Tierärztin viele Fragen stellen
beim ersten Besuch und diese sollten Sie natürlich auch so genau und ausführlich wie möglich beantworten. Wenn Sie die
Frage, ob ihr Meerschweinchen bzw. Kaninchen normal frisst, mit einer negativen Antwort erwidern müssen, dann sollten
in jeder kompetenten Tierarztpraxis sofort die Backenzähne mit den entsprechenden Instrumenten ohne Narkose
untersucht werden oder unverzüglich ein sehr zeitnaher Termin vereinbart werden um eine Backenzahnkontrolle in Narkose
durchzuführen (und nicht erst in einer Woche!!!). Da eine Narkose für ein Kleintier eine etwaige Belastung für den
Organismus darstellt, sollte zumindest bereits festgestellt sein, dass auch sehr wahrscheinlich Backenzahnprobleme
vorliegen.
Ein Tierarzt bzw. Tierärztin welche bei Veränderungen im Fressverhalten und vor allem bei Nahrungsverweigerung keine
Kontrolle aller Zähne (Backenzähne und Vorderzähne) im Mäulchen vornimmt, scheint uns als nicht kompetent genug für die
Behandlung von Kleintieren!
Die Kontrolle der Backenzähne in einer kompetenten Tierarztpraxis hat ergeben, dass hier definitiv keine Probleme
vorliegen? Dann ist es umso wichtiger, dass weiter untersucht wird und eine entsprechende Behandlung etc. startet,
denn je eher eine Ursache gefunden und behandelt wird, desto eher wird der Patient gesund und krankheitsbedingte
Zahnprobleme können erst gar nicht zusätzlich entstehen.
Wenn allerdings eine Fehlstellung bzw. Fehlabnutzung festgestellt wird die korrigiert werden muss - entweder sofort
oder in Narkose -, dann sind zwei Dinge zu beachten: Frisst das Meerschweinchen bzw. Kaninchen nur wegen der
Backenzahnproblematik nicht - oder kommt noch eine andere Ursache hinzu die letztendlich auch die
Backenzahnproblematik mit verursacht hat und dann natürlich ebenso behandelt werden muss? Sehr oft ist eine
Nahrungsumstellung notwendig, denn fehlende Aufnahme führt sonst sehr schnell dazu, dass ein Meerschweinchen bzw.
Kaninchen schwächer wird. Kranken Tieren fehlt oft die Kraft zur üblichen selbstständigen Nahrungsaufnahme und man
muss es ihnen also erleichtern bzw. sie unterstützen!
Meerschweinchen bzw. Kaninchen welche zu wenig selbstständig fressen oder die Aufnahme von Nahrung verweigern, muss man helfen indem man ihnen zuerst die Nahrungsaufnahme erleichert. Oftmals wird aufgrund von Schmerzen noch nicht richtig selbstständig gefressen, vor allem auch im Falle dessen, wenn eine Backenzahn-Korrektur durchgeführt werden musste. Die selbstständige Nahrungsaufnahme ist immer noch am besten, und bevor sie unten genannte Tipps ausführen, d. h. Zufüttern mit Brei unter Zuhilfenahme einer Einweg-Spritze, führen Sie in jedem Fall unverzüglich folgende Nahrungsumstellung aus, die es einem kranken Tier etwas leichter macht wieder mit eigenständiger Nahrungsaufnahme! Wenn so dann wieder mehr gefressen wird, kann ein Zufüttern durch Ihnen ggf. nämlich entfallen.
Die o. g. Nahrungsumstellung wird nicht immer sofort am ersten Tag im Ganzen akzeptiert, aber in der Regel
schnell angenommen. Nach unseren Beobachtungen sind es vor allem die durchgeweichten Pellets oder der zubereitete
Pelletsbrei was schnell akzeptiert wird. Das ist auch sehr gut, denn oftmals wird weniger Heu gefressen und der
Rohfasermangel in Folge dessen, wird durch die Pellets sehr gut kompensiert. Ideal ist es, wenn ein Meerschweinchen
bzw. Kaninchen dann auf diese Art und Weise soviel eigenständig aufnimmt, dass es sein Gewicht stabilisiert und
kräftiger wird oder bleibt. In diesem Fall ist eine zusätzliche Zufütterung durch Brei mit Spritze - gar nicht
notwendig und zusätzlicher Stress bei Krankheit wird vermieden.
Die Veränderungen im Ernährungsplan führen oft dazu, dass kranke und richtig behandelte Meerschweinchen bzw. Kaninchen
schnell wieder an Kraft gewinnen, genesen und sich so von ganz alleine wieder an das wie sonst üblich angebotene
Futter heran trauen und dann die Veränderungen im Futterplan nicht mehr notwendig sind und ein Meerschweinchen bzw.
Kaninchen wie vor der Erkrankung wieder ausschließlich gefüttert werden sollte.
Fehlstellungen bzw. Fehlabnutzung der Backenzähne können entweder erworben sein, durch Veränderungen im Kiefer ausgelöst werden oder auch durch falsche Ernährung der Meerschweinchen bzw. Kaninchen durch den Besitzer ausgelöst worden sein. Wenn eine Nahrungsverweigerung alleine durch eine Zahnproblematik verursacht wurde, dann kann von Fall zu Fall diese trotz fachgerechter Korrektur in einer Tierarztpraxis immer wieder regelmäßig auftreten und insofern regelmäßige Korrekturen erfordern. Die Beobachtungen von uns haben gezeigt, dass diese Meerschweinchen bzw. Kaninchen i. d. R. mit einer o. g. Nahrungsumstellung z. T. stängig weiter leben müssen und das auch gut können!
Ein gesundes Meerschweinchen bringt zwischen 800 und 1200 Gramm auf die Waage, ein Kaninchen ab 1500 Gramm
aufwärts. Diese Spanne anzugeben ist notwendig, denn Rasse und Geschlecht beeinflussen auch das Gewicht. Ein
gesundes Meerschweinchen bzw. Kaninchen braucht man vorbeugend nur maximal einmal pro Woche zu wiegen und das Gewicht
sich zu notieren. Gewichtsverlust macht sich oft auch eher bemerkbar als ein verändertes Verhalten und deutet dann in
jedem Fall auf eine zu behandelnde Erkrankung hin. Ein bereits krankes Meerschweinchen bzw. Kaninchen müssen Sie
täglich wiegen, denn wenn ein krankes Tier trotz Nahrungsaufnahme nach Futterumstellung zu wenig frisst oder auch gar
nichts frisst, dann muss es sofort mit entsprechend zubereiteten Brei zugefüttert werden damit es sich gesundheitlich
stabilisert und nicht sehr schnell an Kraft verliert.
Der Begriff der Zwangsernährung, wie er früher und auch häufig noch heute anzutreffen ist in Büchern oder im Internet,
ist nach unseren langjährigen Beobachtungen grundsätzlich fehl am Platz und sollte nicht länger verwendet werden!
Warum das? Ein gut schmeckender Futterbrei wird auch von einem kranken und in korrekter Behandlung befindlichen Tier
nach kurzer Angewöhnungs-Zeit ohne wirklichen Zwang durch den Besitzer gerne genommen, wenn man ihn mittels
Einwegspritze ins Mäulchen eingibt und es kann durchaus schnell passieren, dass die Zufütter-Spritze selbst ins
Mäulchen genommen wird und der Brei geschlabbert wird. Meerschweinchen bzw. Kaninchen die man wirklich auch langfristig
(über ein, zwei Tage) mit Zwang ernähren muss (Kopf festhalten, sträubt sich dagegen, Spritze schwer ins Mäulchen
einzuführen, lässt Brei wieder aus Mäulchen laufen,..), haben i. d. R. auch ihren Grund, warum sie sich auch
langfristig weiter wehren! Z. B. können noch vorhandene Zahnprobleme das auslösen oder eine unterlassene
Schmerzbehandlung bzw. falsche Diagnosestellung seitens eines Behandlers. Hier gilt es die genaue Ursache zu finden
und zu handeln und ggf. auch einen Tierarztpraxis-Wechsel bzw. zweite Meinung in Betracht zu ziehen
im Zweifelsfall.
Sie stellen fest, dass Ihr Patient Gewicht verliert obwohl es die Nahrungsumstellung (teilweise) angenommen hat oder es frisst gar nichts bzw. können Sie auch augenscheinlich schon beobachten, dass ihr Patient im Vergleich zu sonst deutlich weniger frisst als üblich? Dann müssen sie unverzüglich handeln und zufüttern. Ein zum Zufüttern sehr gut geigneter Brei besteht nach unseren Erfahrungen aus folgenden Zutaten:
Bitte folgendes nie in einen Brei mischen:
Der Brei braucht zum Zufüttern die Konsistenz, dass sich das Gemenge problemlos in eine 2 ml Spritze einsaugen lässt. D. h. sie müssen ggf. noch lauwarmes Wasser hinzufügen, wenn der Brei zu zähflüssig ist zum Einsaugen. Vermengen Sie alles gut und saugen Sie den richtig vorbereiteten Brei in eine 2 ml Spritze ein. Bitte gehen Sie nicht den anderen Weg, d. h. den Stempel von der Spritze entnehmen und Brei von hinten in die Spritze einfüllen und mit Stempel wieder verschließen. Nur ein Brei, der sich ohne großen Aufwand in die Spritze durch den Stutzen einziehen lässt, hat auch die entsprechend richtige Konsistenz für ein Meerschweinchen bzw. Kaninchen zum problemlosen Mahlen und Schlucken. Alles andere ist zu dickflüssig und kann nicht richtig aufgenommen werden und die Folge ist, dass die Zufütterung nicht wirklich gelingt, obwohl ihr Meerschweinchen bzw. Kaninchen doch gerne fressen möchte! Einweg-Spritzen erhalten Sie übrigens direkt gleich in der Tierarztpraxis oder in jeder Apotheke.
Die Zufütterung durch den Besitzer ist für ein Meerschweinchen bzw. Kaninchen ungewohnt und man muss sehr behutsam
vorgehen, damit man schnell Erfolg hat und der Stress minimiert wird. Legen Sie alles neben sich bereit, d. h.
zubereiteter Brei und eine gefüllte 2 ml Spritze bzw. können Sie auch mehr Spritzen schon mal mit Brei vorab füllen
und bereit legen. Ihr krankes Meerschweinchen bzw. Kaninchen nehmen Sie zu sich auf einer Decke oder einem Handtuch
auf dem Schoß, damit sie bei herabtropfenden Speiseresten ihre Kleidung nicht verschmutzen. Nehmen sie eine Spritze
in die rechte/linke Hand und mit der linken/rechten Hand halten Sie ihr Meerschweinchen bzw. Kaninchen so am Kopf
leicht, dass sie vorsichtig erstmal versuchen die Spritze seitlich (!) ins Mäulchen zu führen nur mit dem Stutzen und
wenn das gelingt, drücken sie MAXIMAL 0,5 ml bis 1,0 ml Brei ins Mäulchen und ziehen die Spritze wieder heraus. Wenn
das geklappt hat, dann beginnt das zugefütterte Meerschweinchen bzw. Kaninchen mit Kau- und Mahlbewegungen und wird
den Brei dann nach einiger Zeit auch vollständig geschluckt haben.
Sie beobachten dann erstmal am besten, wie es angenommen wird. Die Akzeptanz des o. g. Breies ist i. d. R. ganz gut
und wenn das Meerschweinchen bzw. Kaninchen einige Zeit gemahlen hat, dann geben sie nach dem gleichen Schema weiter
Brei ein. Lassen Sie nach jeder Eingabe unbedingt dem Meerschweinchen bzw. Kaninchen ausreichend Zeit diese Menge zu
mahlen. Geben Sie nie mehr als 0,5 ml bis 1,0 ml ein und füttern Sie in regelmäßigen Intervallen und mit ausreichendem
zeitlichen Abstand mit der Spritze.
Geduld und Ruhe ist wichtig, auch wenn die ersten Versuche noch mühsam sind, werden Sie schnell feststellen, dass
kranke Meerschweinchen bzw. Kaninchen diese Methode sehr gerne annehmen, denn es bekommt ihnen ganz gut und das
merken sie auch schnell. Wenn ihr Patient die Methode des Zufütterns dann kennen, dann minimiert sich der
Stress enorm, weil sie es dann gerne annehmen. Drücken Sie niemals mehr als 0,5 ml bis 1,0 ml auf einmal ein, weil
sonst die Gefahr bestehen kann, dass nicht gemahlene Reste in die Lunge gelangen können und so eine lebensbedrohliche
Lungenentzündung verursachen kann.
Wenn sie einer Futterration entsprechend zugefüttert haben, dann wischen bzw. trocknen Sie das Kinn bitte von
Breiresten. Gut eignen tuen sich hier nasse Küchentücher, ggf. auch zum Abtrocknen. Breireste im Fell die
eintrocknen, verkleben das Fell unter dem Kinn und ihr Patient fühlt sich dahingehend unnötig unwohl nach dem
Füttern.
Wieviel Sie einem kranken Meerschweinchen bzw. Kaninchen pro Tag zufüttern müssen, dass hängt auch davon ab, wieviel ein Patient von dem o. g. Futterempfehlungen selbst aufnimmt. Natürlich sollte man ein Meerschweinchen bzw. Kaninchen nicht mit Brei so zufüttern, dass es gänzlich satt ist und sich nicht mehr bemühen braucht selbstständig etwas zu versuchen. Wenn es aber wirklich sehr wenig z. Z. frisst, dann muss eine Zufütterung i. d. R. alle drei Stunden mit einigen Spritzen Brei schon zugefüttert werden - minimum aber ist 3x am Tag entsprechende Menge. Bitte nehmen Sie sich ausreichend Zeit dafür, schließlich möchten Sie ihrem Meerschweinchen bzw. Kaninchen ja auch helfen. Bieten Sie stets alles gewohnte Futter an im Käfig und auf jeden Fall das Futter gemäß oben genannten Empfehlungen der Nahrungsumstellung!
Kranke Meerschweinchen bzw. Kaninchen benötigen oftmals länger bis sie etwas fressen oder gehen erst später ans Fressen, wenn Sie sich ausgeruht haben. Wenn Sie feststellen, dass ein krankes Meerschweinchen bzw. Kaninchen von einem Partnertier oder in der Gruppe alles vor der Nase weg gefressen bekommt, dann sollten Sie es in der Nähe in einem extra Käfig unterbringen. Da aber die Nähe eines Partnertieres u. U. auch sehr wichtig ist, sollte das nur als Möglichkeit in Erwägung gezogen werden, wenn unablässig alles Wichtige von den gesunden Meerschweinchen bzw. Kaninchen weg gefressen wird. Damit meinen wir die Nahrung gemäß obiger Nahrungsumstellung. Es gibt durchaus Meerschweinchen bzw. Kaninchen die gesund sind und dann generell davon nichts anrühren und in so einem Fall sollte das Partnertier nicht getrennt werden, oder aus einer Gruppe dann nur die Artgenossen heraus genommen werden, die sich entsprechend negativ für das Kranke verhalten.
Die Zufütterung ist sehr wichtig, damit ein krankes Meerschweinchen bzw. Kaninchen wieder mittels dieser Energie
und einer richtigen tierärztlichen Behandlung gesund werden kann. Damit alles aber einen Sinn macht, muss in
jedem Fall das genaue Krankheitsbild abgeklärt sein und richtige Behandlung statt finden, aber noch wichtiger ist
natürlich, dass eine Backenzahnkontrolle erfolgte und Probleme dahingehend richtig beseitigt worden sind. Diese
Voraussetzungen müssen getroffen sein, damit Ihre Pflege und das Zufüttern auch sicher zum Erfolg führen kann!
Die Zufütterung mit Brei wird i. d. R. nach einiger Zeit gerne angenommen und dann kann es sogar passieren, dass
die Spritze mit dem Brei eigenständig gesucht und in den Mund genommen wird. Wenn das passiert, dann ist natürlich
der Stress jedesmal minimal bis gar nicht mehr vorhanden. Wenn dieses Verhalten von Ihrem Meerschweinchen bzw.
Kaninchen eintritt, und es bis dato die o. g. Nahrungsumstellung noch nicht angenommen hat, sollten sie spätestens
jetzt alles wie bei der Nahrungsumtellung genannt versuchen, denn Ihr Patient macht dies, weil es wieder deutlich
mehr Kraft hat. Bieten Sie Brei an wie zum Zufüttern, oder bieten Sie die Pellets so an ohne diese zu zerdrücken.
Krankheiten verursachen oft Schmerzen und diese Schmerzen führen letztendlich auch dazu, dass ein Meerschweinchen bzw. Kaninchen entweder nicht frisst, oder nicht ausreichend frisst oder sich auch sehr bei dem Versuch wehrt, zugefüttert zu werden. Wenn sie Probleme dahingehend feststellen, dann sollten Sie in der Tierarztpraxis die Anwendung von Schmerzmitteln ansprechen. Die erste Wahl sollte sein, dass diese Medikamente injiziert werden unter die Haut. Das ist die am schnellsten wirksame Methode. Für die Tage danach muss dann beobachtet werden, wie es sich dann entwickelt. Die einmalige Injektion ist kurzfristig wirksam, für weitere Tage ist die Verabreichung oral dann besser. Tipps folgen dazu jetzt:
Es ist nicht zwingend notwendig, dass man Medikamente - Antibiotika, Schmerzmittel, etc. - direkt alleine ins Mäulchen eingibt. Es ist besser, wenn man die notwendigen Medikamente in der entsprechenden Dosierung in etwas Brei separat einrührt und diesen Brei dann entweder separat in einer Spritze aufgezogen eingibt oder separat in Pellets oder Brei anbietet zum Alleine fressen. Diese Methode sollte die erste Wahl darstellen für die Gabe von Medikamenten. Es eignet sich vor allem auch für homöopathische Arzneimittel sehr gut, denn so kommt der Wirkstoff direkt am besten mit der Mundschleimhaut in Kontakt und wird vom Körper gut resorbiert. Flüssigkeiten kann man direkt in den Brei einrühren, Tabletten muss man vorher mörsern und in etwas Wasser auflösen und dann entweder darin Pellets einweichen oder über geweichte Pellets dazuträufeln. Wenn ihr Meerschweinchen bzw. Kaninchen aber merkt, dass sie etwas in den Brei gemischt haben (Geruch!), dann müssen Sie die Arznei vorsichtig direkt eingeben und nicht mehr in den Brei mischen, denn sonst kann es passieren, dass Ihr Patient keinen Brei/weiche Pellets mehr frisst. Achten Sie unbedingt darauf, dass auch die verordnete Dosis eines Medikamentes wirklich vollständig aufgenommen wird!
Krankheiten diverser Art können manchmal Durchfall nach sich ziehen. Der Pelletsbrei bzw. aufgeweichte Pellets sind eine ideale Grundlage für die Wiederherstellung einer zerstörten Darmflora. Manchmal kann aber die zusätzliche Gabe von Darmkonditionierern erforderlich sein. Tabletten müssen sie mörsern und für die Einmischung in Brei oder Gabe über weiche Pellets löslich machen. Bitte geben Sie von diesen Mitteln täglich nur eine Prise und nur solange bis der Kot sich wieder normalisiert hat.
Das rechtzeitige Erkennen, die richtige tierärztliche Behandlung und die ordentliche Pflege durch den Besitzer führt häufig dazu, dass ein krankes Meerschweinchen bzw. Kaninchen wieder gesund werden kann. Da man viele Krankheiten nicht von heute auf morgen heilen kann und eine gewisse Rekonvaleszenzzeit notwendig ist, müssen sie einige Tage oder u. U. auch Wochen der Betreuung einplanen, aber es lohnt sich, denn man ist schließlich auch dafür verantwortlich einem kranken Meerschweinchen bzw. Kaninchen zu helfen. Das Krankheitsbild beeinflusst natürlich auch die Dauer einer Krankheit und Heilungszeit. Was es zu beachten gibt, dass ist, dass die Backenzähne und Vorderzähne von Meerschweinchen bzw. Kaninchen pausenlos wachsen und eine Abnutzung nur durch ausreichenden Abrieb und Mahl- bzw. Kaubewegungen gewährleistet ist. Wenn ein krankes Meerschweinchen bzw. Kaninchen auch nach Beginn einer richtigen Behandlung noch nicht richtig frisst, d. h. ausreichende Menge oder einige Tage auch noch gar nichts von selbst und nur zugefüttert wird mit Brei, dann kann es durchaus vorkommen, dass eine erneute Backenzahnkontrolle und folglich auch Korrektur in der Tierarztpraxis notwendig wird, wenn sie vor allem auch typische Symptome feststellen die auf dieses Problem wieder hindeuten. Anhaltspunkte finden Sie unter dem Thema Zahnproblematik - Informationen.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen sind empfindliche Kleintiere und im Krankheitsfall ist rasches Handeln sehr wichtig,
denn so können auch diese Tiere wieder gesund werden. Da die Kräfte eines Meerschweinchen bzw. Kaninchen schnell
schwinden können, was auch abhängig ist vom Krankheitsbild im Gesammten, muss man rechtzeitig helfen. Allerdings sind
die Möglichkeiten eines kleinen Organismus auch begrenzt. Wenn eine Behandlung und Pflege über einige Tage bzw.
Wochen eher keinen Erfolg zeigt und das Meerschweinchen bzw. Kaninchen trotz Fütterung rapide Gewicht verliert und
schwächer wird, das Mahlen von Futterbrei trotz einwandfreier Backenzähne nicht mehr funktioniert und fast unmöglich
wird oder gänzlich Mahl- bzw. Kaubewegungen eingestellt werden, das Meerschweinchen bzw. Kaninchen insgesamt schnell
schwach wird, dann ist das Erlösen/Einschläfern eine Möglichkeit die dann gemeinsam in Ansprache mit der kompetenten
Tierarztpraxis besprochen werden sollte. Fakt ist natürlich, dass jedes Kleintier leben möchte, andererseits sollte
man unnötiges Leid ohne Aussicht auf eine Besserung oder Heilung auch nicht zulassen.
Wenn Sie aber definitiv und zweifelsfrei feststellen, dass keinerlei Kaubewegungen gemacht werden beim Zufüttern und
aller Brei im Mäulchen verbleibt somit, dann ist unseren Beoabachtungen nach die Lebenszeit und Kraft sehr bald zu
Ende. Stellen Sie das Zufüttern ein und besprechen Sie das Erlösen mit der Tierarztpraxis, denn das ist der beste Weg
im Interesse ihres Schützlings.