MEERSCHWEINCHEN-KANINCHEN-FREUNDE

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4.05. Meerschweinchen + Kaninchen : Basiswissen : Krankheit : Harnwege und Blase

Blasenentzündung oder Blasenstein - fast gleiche Symptome, deshalb genaue Diagnose notwendig

Allgemeines:

Die nachfolgenden Symptome deuten bei einem Meerschweinchen bzw. Kaninchen i. d. R. auf eine Erkrankung im Harntrakt bzw. der Blase hin. Da die Symptome bei Blasenentzündung und Blasensteinen sich ähneln, ist eine genaue Diagnose in einer Tierarztpraxis notwendig und dann natürlich eine entsprechend der festgestellten Situation korrekte Behandlung mit Medikamenten und ggf. auch Operation möglich. Nur wenn eine eindeutige Diagnose gestellt wird, ist eine tierärztliche Behandlung in Verbindung mit guter Pflege durch die Besitzer von Erfolg gekennzeichnet.

Symptome für eine Erkrankung im Harntrakt bzw. der Blase:

Diagnose durch Abtasten sowie Röntgen oder Ultraschall:

Bemerken Sie bei bei Ihrem Meerschweinchen bzw. Kaninchen die o.g. Symptome sollten sie schnellstens mit dem kleinen Patienten eine kompetente Tierarztpraxis aufsuchen. Dort wird zuerst ihr Tier vorsichtig in der Bauchgegend anhand ihrer geschilderten Symptome abgetastet und ebenso die Analgegend begutachtet. Durch Massieren der Blase wird versucht Urin vom Meerschweinchen bzw. Kaninchen zu gewinnen und mittels Teststreifen kann eine erste Diagnosestellung erfolgen. Größere Steine bzw. Veränderungen in der Blase können auch durch dieses erste Abtasten der Blasengegend festgestellt werden. Eine sichere Untersuchung ist allerdings nur mittels Röntgenaufnahme bzw. Ultraschall möglich. Steine oder eine durch Entzündung verdickte Blasenwand ist hierüber eindeutig prüfbar bzw. im Röntgen-/Ultraschallbild eindeutig sichtbar.

Behandlung:

Nach den bisherigen Erfahrungen im Laufe vieler vorangegangener Jahre wird bei beiden Erkrankungsbildern zuerst die Entzündung mit Antibiotika und Schmerzmitteln bzw. Entzündungshemmern über mindestens 2 bis 3 Wochen täglich behandelt. Wenn eine reine Blasenentzündung vorliegt, dann wird diese längerfristige Behandlung mit diesen Medikamenten i. d. R. zum Erfolg führen. Des weiteren sollten die Haltungsbedingungen allgemein geprüft werden, ggf. muss man hier noch etwas verbessern, wie anderen Käfigstandort usw. um eine erneute Erkrankung möglichst zu vermeiden.

Liegt allerdings eine Entzündung der Blase in Verbindung mit Steinbildung vor, dann sind zusätzliche Behandlungsschritte notwendig und diese müssen auch anhand der gesundheitlichen Gesamtsituation des Meerschweinchens bzw. Kaninchens betrachtet werden. Eine langfristige Behandlung von Blasensteinen durch Medikamente die z. B. eine zersetzende Wirkung auf die Steine haben oder den Abgang durch die Harnröhre fördern (v. a. bei Weibchen möglich) ist nämlich nur erfolgreich, wenn ein erkranktes Tier eine gute Gesamtsituation im Allgemeinbefinden aufweist, d. h. vor allem weiter gut und ausreichend frisst und trinkt. Eine kurzfristige Behandlung durch operative Entfernung der Blasensteine ist allerdings notwendig, wenn Steine das Leben des Meerschweinchens bzw. Kaninchen bedrohen, weil diese z. B. den Harnabgang behindern und das Tier allgemein schon gesundheitlich angeschlagen ist und wenig frisst.

Haltungsbedingte Auslöser für eine reine Blasenentzündung:

Blasenentzündung wird vor allem durch Bakterien hervorgerufen. Immunschwäche führt dazu, dass sich Krankheitserreger im Körper vermehren. Durch möglichst artgerechte Haltungsbedingungen, kann man die Gefahr von Erkrankungen allgemein reduzieren. Ein ungeeigneter Standort vom Käfig neben einer Balkontür oder direkt unter einem Fenster kann krank machen. Zugluft ist gefährlich, ebenso macht Fußbodenkälte krank, weshalb eine Isolierung zur Käfigunterseite hin mittels Styropor oder dickem Teppich zu empfehlen ist. Beim Auslauf in einem Zimmer oder der kompletten Wohnung sollte darauf geachtet werden, dass die Meerschweinchen bzw. Kaninchen in ihren Lieblingsecken sich auf einer wärmenden Unterlage legen können und nicht direkt z. B. auf kühlenden Fliesen oder Laminat. Einstreu im Käfig sollte mindestens einmal pro Woche komplett gewechselt werden, und die Kloecken sollte man jeden zweiten Tag säubern, damit die Tiere immer trockene Einstreu vorfinden und nicht in der Nässe liegen. Stroh und Heu reichen als Einstreu nicht aus, Feuchtigkeit durch Urin wird so nicht ausreichend aufgesaugt, wie es bei Hobelspäne der Fall ist.

Zusätzliche Maßnahmen während einer Behandlungsphase:

Wechseln sie die Einstreu während der Behandlung mit dem Antibiotika pro Woche einmal häufiger als bisher! Ist das Fell am Hinterteil verklebt oder feucht: Bitte mit lauwarmen Kamillentee abspülen, am besten hält eine Person das Meerschweinchen bzw. Kaninchen mit beiden Händen umfassend fest und hebt das Hinterteil hoch - dabei über einer Plastikwanne haltend - während eine weitere Person den lauwarmen Kamillentee übers Hinterteil gießt. Das wird natürlich nur bei einem Tier gehen, dass es sich gefallen läßt und nicht zappelt. Nachdem man den Kamillentee übers Hinterteil/Analgegend hat laufen lassen, bitte das Meerschweinchen bzw. Kaninchen mittels Papierküchentüchern am Hinterteil so gut wie möglich trocknen, damit es nicht schlimmer wird mit der Blasenentzündung. Wärmen tut übrigens allgemein einem erkrankten Meerschweinchen bzw. Kaninchen in dieser Hinsicht gut, d. h. Streicheln für 1/2 Stunde während es z. B. neben einem auf einer Decke liegt oder auf dem Schoß.



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