KONTAKT/IMPRESSUM
INHALTSVERZEICHNIS
Meerschweinchen bzw. Kaninchen sind Veganer, sie nehmen nur rein pflanzliche Nahrung auf, und deshalb haben sie
einen speziellen Verdauungsapparat, um die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe aufzuspalten. Spezielle Lebewesen,
Bakterien und Einzeller, sind von großer Wichtigkeit. Da diese Verdauung hauptsächlich im Blinddarm stattfindet,
ist dieser im Vergleich zu anderen Tierarten bei Meerschweinchen bzw. Kaninchen bei Weitem größer. Wenn diese
Mikroben durch eine fehlerhafte Ernährung oder plötzlichen Futterumstellung gestört werden, können Keime anwachsen
die diese Verdauung stören können. Auch bestimmte Medikamente können dieses Verdauungsmilieu stören z.B. bei falscher
Dosierung.
Die Erfahrungen und Beobachtungen aus zwei Jahrzehnten zeigen uns, dass die häufigsten Probleme mit dem Magen und
Darmtrakt futterbedingt ausgelöst werden. Das kann falsche Ernährung sein (durch die Besitzer verursacht) oder
Probleme mit der Nahrungsaufnahme (durch Störungen im Zahnapparat), weshalb bei Verdauungsproblemen der Hauptaugenmerk
nicht auf den Magen- bzw. Darmbereich zu richten ist, sondern auch generell der gesamte Zahnapparat
(v. a. Backenzähne) zu kontrollieren ist. Weiterer äußerst wichtige Hinweise dazu finden Sie unter der
Informationsseite Zahnproblematik und wir möchten Sie bitten diese auf jeden Fall ebenso zu lesen!.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen die von ihren Besitzern falsch ernährt werden, haben früher oder später
unter Blähungen und/oder Magenüberladung (Trommelsucht) zu leiden und das nicht selten dann mit tödlichem Ausgang.
Es liegt also in Ihrer Hand mit einen gesunden Futterplan Ihre Meerschweinchen bzw. Kaninchen vor diesem Leid
zu schützen und ihnen so ein langes und gesundes Leben zu ermöglichen. Ausführliche Informationen zur Ernährung
finden Sie auf der entsprechenden Seite unseres Ratgebers.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen müssen durch ihre Besitzer regelmäßig und zu möglichst gleichen Zeiten mit
verträglicher Nahrung versorgt werden. Die Nahrung wird nicht aktiv im Verdauungsystem transportiert und deshalb
müssen Meerschweinchen bzw. Kaninchen den ganzen Tag über die Möglichkeit haben zu fressen, vor allem viel Heu! Heu
müssen sie langsam fressen, dabei bildet sich viel Speichel der die Verdauung unterstützt und ebenso wird ein
gleichmäßiger Zahnabrieb des ständig nachwachsenden Gebisses gefördert und somit auch ernährungsbedingten
Zahnproblemen vorgebeugt.
Füttert man Meerschweinchen bzw. Kaninchen unregelmäßig oder lässt sie einen Tag hungern, und gibt ihnen dann
Futter auf das sie sich gleich stürzen (z.B. Grünzeug), überfressen sie sich, und da der Magen nur schwach bemuskelt
ist überfüllt er sich und verhärtet. Der Bauchumfang wird grösser.
"leichte" Blähung (Tier nicht apathisch und kaum aufgetriebene Bauchgegend):
"schwere" Blähung bzw. Magenüberladung (Tier apathisch bzw. wenn keine Besserung nach einen Tag mit o. g. Behandlung und es ist sichtlich dick):
Blähungen bzw. Magenüberladung ist lebensbedrohlich und hat leider oft auch einen tödlichen Ausgang zur Folge. Je eher sie bei dieser akuten Erkrankung handeln und den Patienten in der Tierarztpraxis vorstellen, desto größer sind die Chancen auf Heilung unter Anwendung obiger Tipps. Wichtig ist, dass das betroffene Tier trotz dieser Symptome weiter frisst und/oder sich mit Brei zufüttern lässt. Ist dies nicht der Fall, und auch eingegebener Brei wird nicht mehr gekaut und verbleibt ohne Schlucken im Mund, dann müssen Sie das Zufüttern einstellen, denn auch mit Gewalt wird der Patient nichts mehr hinunter bekommen. Meist tritt der Tod rasch ein oder innerhalb der nächsten Stunden. Wenn Schleimhäute schon blau angelaufen sind rund um das Mäulchen und das Tier fühlt sich kalt an und leidet somit unter Kreislaufversagen, dann ist es oftmals auch besser nach Möglichkeit ihren Patienten einzuschläfern.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen bekommen häufig Durchfall wenn ihre Darmflora gestört ist. Dies kann dadurch verursacht sein, dass man das Tier falsch gefüttert hat (z.B.: verdorbenes Futter) oder auch durch Bakterien. Bei Erkrankung der Verdauungsorgane, hervorgerufen durch Salmonellen oder Colibakterien, ist ein Besuch in einer Tierarztpraxis in jedem Fall sofort notwendig.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen sind apathisch und haben keinen Hunger. Wenn die Krankheit ausbricht, können die Tiere in kurzer Zeit sterben. Man sollte dieser Krankheit vorbeugen, indem man nur einwandfreies und frisches Futter gibt.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen bekommen diesen Erreger nur sehr selten, meist nur bei einer Störung der Darmflora. Anzeichen für Colibakterien sind wässriger Durchfall, Appetitlosigkeit und Teilnahmslosigkeit.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen bekommen Verstopfung meistens nur, wenn man es mit dem Füttern zu gut meint, oder
den Tieren kein täglich frisches Trinkwasser zur Verfügung steht. Da Meerschweinchen bzw. Kaninchen in Wohnungshaltung
oft unter Bewegungsmangel leiden, verdauen sie besonders sehr energiehaltige Nahrung nur schlecht und es muss eher
Wert auf eine rohfaserreiche Ernährung gelegt werden. Des weiteren ist es wichtig, das den Tieren große Käfige zur
Verfügung stehen, wo sie genügend Bewegungsspielraum haben. Ausserdem sollten sie im Zimmer sicheren Auslauf bekommen.
Mögliche Symptome von Verstopfung sind, dass Kot nur schwer abgesetzt werden kann, stärkeres Bauchpressen sichtbar ist
und beim Absetzversuch Jammerlaute von sich gegeben werden.
Flüssigkeitsmangel kann ebenso eine Ursache sein. Sie verwenden Nippeltränken? Daraus trinken die Meerschweinchen bzw.
Kaninchen zu wenig! Funktioniert sie überhaupt? Warum wir von Nippeltränken abraten und zu Trinknäpfen raten, finden
Sie auf der Seite zur Ernährung erklärt.
Das Grundnahrungsmittel für Meerschweinchen bzw. Kaninchen ist trockenes Heu und als Ergänzungsfutter während der Vegetationsperiode trockenes Grünfutter (Löwenzahn, Spitzwegerich, Grashalme, etc.) I. d. R. stammt all das von frei zugänglichen Flächen, so dass auch Wildtiere, Hunde, und Katzen etc. diese betreten. Ausscheidungen dieser Tiere können auch Wurmeier beinhalten. Diese Eier können längere Zeit auch überleben und über Heu und Grünzeug auch in den Verdauungsapparat von Meerschweinchen bzw. Kaninchen kommen und den kleinen Organismus schädigen und somit schwächen.
Wurmbefall äußert sich bei heranwachsenden Tieren beispielsweise in kümmerlichem Wachstum und bei ausgewachsenen Tieren in Abmagerung - obwohl in beiden Fällen kräftig und ausreichend Nahrung aufgenommen wird. Gelegentlicher Durchfall tritt auf, mit möglicher Ansteckungsgefahr für andere Tiere. Nur eine Kotuntersuchung kann rasche Auskunft darüber geben, ob diese Vermutung auch bestätigt werden kann. Wenn diese Diagnose nicht bestätigt werden kann, dann müssen andere Ursachen für Schwäche und Abmagerung in Betracht gezogen werden!
Wird die Diagnose Wurmbefall eindeutig in der Tierarztpraxis festgestellt, dann ist eine entsprechende Behandlung selbstverständlich notwendig. Panacur ist beispielsweise ein Medikament welches bei Darm-Parasitenbefall meistens verordnet wird und für Kleintiere auch verträglich ist. Ein Behandlungsplan muss entsprechend des Wurmbefalls und dem Gewicht und Zustand des Meerschweinchens bzw. Kaninchens in der Tierarztpraxis richtig festgelegt werden und natürlich vom Besitzer eingehalten werden damit diese Behandlung auch schnell zum gewünschten Erfolg führen wird.