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INHALTSVERZEICHNIS
Die Gebärmutterentzündung wird durch Bakterien hervorgerufen. Die weiblichen Meerschweinchen bzw. Kaninchen
infizieren sich häufig während der Brunst oder nach der Brunst bzw. beim Deckakt über einen Keimbefall durch den
Gebärmutterhals. Wenn der Gebärmutterhals geöffnet ist, ist eine Besiedlung der Gebärmutterschleimhaut mit Bakterien
möglich. Wenn die Tiere zusätzlich noch geschwächt sind, können sich die eingedrungenen Bakterien noch schneller
vermehren. Es kann sich zusätzlich noch Eiter bilden.
In den letzten Jahren hatten wir wenige Fälle von Gebärmuttervorfall bei Meerschweinchen, worauf wir uns
bei der nachfolgenden Beschreibung beziehen. Das Allgemeinbefinden der Tiere ist in der Regel nicht direkt gestört
gewesen, sie haben trotz akuter Probleme meist weiter gefressen und Probleme wurden erst bei der näheren Begutachtung
der Analgegend festgestellt. Bei Weibchen ist es deshalb gut, wenn man mindestens einmal wöchentlich die Analgegend
auf Ausfluss, übelen Geruch oder auf herausstehendes Gewebe (i. d. R. dunkel verfärbt) achtet und, falls
festgestellt, sofort eine Tierarztpraxis aufsucht. Je eher Hilfe im Krankheitsfall zukommt, desto größer ist die
Chance auf einer Heilung.
Gebärmutterentzündung kann zum Gebärmuttervorfall führen. Es ist in der Regel der erste Schritt, dass der Patientin eine Behandlung mit Antibiotika zukommt. Diese zieht sich über mehrere Wochen hin bis zur durchaus möglichen Heilung. Ist die Entzündung schon durch den Halter unbemerkt vorangeschritten, kommt es leider zum dramatischeren: dem Gebärmuttervorfall. Die Gebärmutter hängt aus der Scheide dann heraus und stirbt ab, da die Schleimhaut austrocknet und weitaus dramatischer ist, dass der aufgrund der Entzündung und Infektion in der Gebärmutter vorhandene Schleim nicht mehr abfließen kann. Eine tierärztliche Notmaßnahme ist in so einem Fall das Zurückstülpen der Gebärmutter. Gelingt dies, fließt in der Regel erstmal viel Eiter aus dem "Gebärmuttersack" heraus. Eine weitere Notmaßnahme ist das etwaige teilweise Vernähen der Scheide zum enger machen, damit die Gebärmutter nicht gleich wieder vorfällt und sich weiter erstmal bildender Eiter ungehindert abfließen kann. Es handelt sich um Notmaßnahmen, welche unter Umständen auch ohne Narkose durchgeführt werden, was abhängig ist vom Allgemeinbefinden. Diese Notmaßnahmen können auch nur in einem sehr engen Zeitfenster durchgeführt werden, denn abgestorbenes Gewebe kann nicht wieder in den Körper verbracht werden! Stellen Sie also fest, dass die Gebärmutter hervorgefallen ist, dann benetzen sie diese umgehend bis zum unverzüglichen Vorstellen in der Tierarztpraxis mit Kochsalzlösung oder Vaseline um diese feucht zu halten und vor dem weiteren Austrocken zu bewahren. Ein Gebärmuttervorfall ist äußerst dramatisch bei Kleintieren und nur im geringen Maße erfolgreich zu behandeln. In der Tierarztpraxis muss entschieden werden, welche Maßnahme noch Sinn macht. Eine Operation die die Entfernung der Eierstöcke und der Gebärmutter zur Folge hat, muss im Verhältnis Nutzen zur Qual überlegt werden. Die Erfahrungen haben uns leider gezeigt, dass, ist es einmal zu einem Vorfall gekommen, dass sich der Zustand trotz Notmaßnahmen und Operation innerhalb weniger Tage danach rasch verschlechtert und das Einschläfern die Folge war, da die Tiere durch die Erkrankung und ggf. (Not-) Operation ohnehin sehr stark geschwächt werden. Das Einschläfern in so einem Fall ist möglicherweise vorzuziehen, vor allem wenn es sich um ein älteres Weibchen schon handelt und eine Behandlung eher eine Qual als Hilfe darstellen wird.
Diese Erkrankung ist vor allem bei weiblichen Meerschweinchen anzutreffen - bei Kaninchen hingegen seltener. Die Weibchen zeigen eine Umfangsvermehrung in der Bauch bzw. Rumpfgegend und es kann Haarausfall in diesem Bereich und am Unterbauch auftreten, welcher nicht durch Hautparasiten hervorgerufen wird, da bei Hautparasiten wie Milben oder Pilze auch Krusten und blutige Wunden zum Beispiel zu sehen wären. Bei fortgeschrittenen Stadium der Zysten kann man diese auch als Laie schon beim Tasten erfühlen. Die Patientinnen fühlen sich in dieser Gegend auch wärmer an als am übrigen Körper. Aber Achtung: Umfangsvermehrung von heute auf morgen hat andere Ursachen, z. B. Blähungen!
Erfahrene Tierärzte für Kleintiere können Eierstockzysten und/oder Eierstocktumore ertasten und eine tiefergehende Untersuchung wird ggf. mittels Ultraschall oder Röntgen erfolgen. Abhängig von der Diagnosestellung, dem Gesundheitszustand und dem Alter der Patientin wird eine Behandlung durchgeführt. Es gibt hier verschiedene Methoden: Punktieren der Zysten zum Absaugen der Flüssigkeit, Hormonbehandlung oder auch Operation, welche die Entfernung der Eierstöcke und ggf. auch Gebärmutter zur Folge hat, was vor allem bei zusätzlicher Tumorbildung Sinn macht. Beim Punktieren von Zysten wird eine Kanüle durch die Flanken gestochen und die Flüssigkeit aus den Zysten herausgesaugt. Das klingt zwar schwerzhaft, aber wir haben bei dieser Prozedur bei einem Meerschweinchen bisher gegenteiliges beobachtet, obwohl es ohne Narkose gemacht wurde. Es ist möglich, dass diese Prozedur bei einem betroffenen Meerschweinchen bzw. Kaninchen dann regelmäßig notwendig wird, in diesem Fall ist aber eine Operation - Entfernung der betroffenen Eierstöcke - zu überdenken und in der Tierarztpraxis zu besprechen, als immer wieder zu punktieren. Zysten können nicht mehr auftreten, wenn einmal die Eierstöcke herausgenommen wurden. Zusätzlich ist eine antibiotische Behandlung angezeigt, um der Infektionsgefahr vorzubeugen beim Punktieren bzw. nach einer Operation. Eine Hormonbehandlung macht bei älteren Patientinnen Sinn, wenn die Zysten noch nicht allzu groß sind und erstmal von einer Operation doch Abstand genommen werden sollte. Es wird i. d. R. dann erstmal einmal wöchenentlich eine Spritze notwendig sein und je nach Erfolg über mehrere Wochen erforderlich sein. Durch eine Hormonbehandlung kann i. d. R. das Anwachsen der Zysten minimiert werden und so die Lebensqualität der Patientin wieder verbessert werden.
So eine Erkrankung kommt bei Muttertieren vor. Durch die Milchkanäle der Zitzen können Bakterien wie Streptokokken, Staphylokokken u.a. eindringen und Entzündungen hervorrufen. Oft fördert eine Abwehrschwäche die Bakterienvermehrung noch zusätzlich. Es kann auch eine Abszessbildung mit Gewebeeinschmelzung auftreten. Das Allgemeinbefinden des Tieres ist gestört. Teilnahmslosigkeit und kein Appetit liegt vor. Die Zitzen sind entzündet (Schwellung und Rötung). Es fühlt sich außerdem heiß an und ist schmerzempfindlich.
Es wird eine antiobitische Behandlung notwendig sein und wenn ein Abszess vorliegt, ist häufig eine chirurgische Spaltung bzw. Extraktion in einer Tierarztpraxis notwendig.
Bei Hodenentzündung ist entweder ein oder beide Hoden geschwollen und dies ist schmerzhaft. Die Haut über den Hoden ist errötet, und das Allgemeinbefinden des Meerschweinchens bzw. Kaninchens kann gestört sein. Hodentumore kann man an der derben Hodenvergrößerung gut erkennen. Im Gegenteil zu einer Entzündung fehlen am Anfang der Erkrankung die Anzeichen, der Tumor vergrößert sich, im Gegensatz zu einer Entzündung, eher langsam.
Eine Entzündung wird in der Regel zuerst mit Antibiotika behandelt. Die Dauer richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung und kann auch über mehrere Wochen notwendig sein. Bei verletzten Hoden oder Hodentumor ist die Kastration notwendig und sinnvoll und führt zur raschen Genesung des Patienten.