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INHALTSVERZEICHNIS
Nach unseren langjährigen Erfahrungen sollten die meisten Erkrankungen am Auge generell auch immer im Zusammenhang mit möglichen Problemen am Gebiss bzw. Kieferbereich gesehen werden. Deshalb sollte in einer tierärztlichen Praxis zusätzlich zur Diagnosestellung rund ums Auge eine Kontrolle der Vorder- und vor allem der Backenzähne in Betracht gezogen werden, bevor das Hauptaugenmerk alleine auf eine Behandlung der Augenerkrankung gelegt wird, soweit dies notwendig ist. Vor allem wenn eitrige Entzündungen oder Schwellungen vorliegen und eindeutig Veränderungen im Fressverhalten zu erkennen sind, ist eine Untersuchung des gesamten Kopfes von außen und innen unablässig! Eine alleinige Behandlung der Augenerkrankung in so einem Fall wäre absolut nicht zielführend. Weitere Hinweise zum Thema Zahnproblematik, Kontrolle und Korrektur dessen finden Sie separat auf den entsprechenden Seiten bei uns.
Schnupfen ist bei Kleintieren eine sehr problematische Erkrankung. Wenn der Ausfluss noch klar bzw. leicht trüb aus den Augen bzw. Nase läuft und nur gelegentliches Niesen vorliegt, dann stehen die Heilungschancen mit der korrekten tierärztlichen Behandlung recht gut. Ist der Ausfluss allerdings schon sehr trüb, weiß und eitrig, häufiges Niesen und eingeschränkte Atmung liegt vor, dann sind langanhaltende Medikamentengaben notwendig über mehrere Wochen (oftmals auch anfangs direkt in der Tierarztpraxis in Form von Spritzen) und die Besserung muss sehr rasch einsetzen, denn im anderen Fall werden die Tiere aufgrund der Erkrankung generell körperlich schnell schwächer und selbst eine korrekte Medikation kann oft nicht mehr aufgrund dessen wirken und heilen. Schnupfen kann dann chronisch bleiben mit allen damit verbundenen Einschränkungen der Lebensqualität des Tieres. Im Extremfall kann der Schleim in den Atemwegen auch zu Atemnot führen und somit zum Tod bzw. zum notwendigen Einschläfern des Patienten führen um große Qual zu beenden. Wenn also häufiges Niesen bzw. Niesanfälle eine laufende Nase, eventuell sogar mit trüben/weißen Ausfluss zusätzlich zu den vielleicht erst nur tränenden Augen hinzukommt, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Meerschweinchen bzw. Kaninchen unter Schnupfen leidet und eine unverzügliche und richtige Behandlung dieser Erkrankung in einer kompetenten Tierarztpraxis einsetzen muss (Antibiotika, Cortison, Vitamin B, Immunstärkende Mittel). Eine alleinige Behandlung des erkrankten Auges nur mit Salbe/Tropfen wäre hier nicht ausreichend und somit nicht hilfreich zur vollständigen Genesung. Zu dieser ganzen Problematik des Schnupfens kommt noch hinzu, dass die Tiere zusätzlich schwächer werden, da sie deutlich weniger Appetit zeigen und Nahrung selbstständig aufnehmen. Ein Zufüttern entsprechend ist oft problematisch, da die eingeschränkte Atmung das Mahlen und Schlucken der Nahrung ebenfalls behindert.
Wenn ein Meerschweinchen bzw. Kaninchen normal frisst und trinkt und es niest auch nicht und alleine die
Augen weisen Ausfluss von klar bis trüb auf, dann liegt oftmals eine Augenentzündung vor, welche mit Salben oder
Tropfen zu behandeln ist. Entsprechend der Schwere der Entzündung muss in der Tierarztpraxis ermessen werden, ob
eine rein antibiotische Salbe bzw. Tropfen in die Augen müssen oder diese zusätzlich Kortison enthalten müssen, um
eine rasche Abschwellung einer Entzündung zu ermöglichen. Es sei noch erwähnt, dass Salben länger im Auge verbleiben
als Tropfen und somit auch der Wirkstoff länger an Ort und Stelle ist. Eine einseitige Augenentzündung kann übrigens
auch vorliegen. In einer Tierarztpraxis sollte mittels flureszierender Tropfen auch eine mögliche Verletzung der
Hornhaut geprüft werden. Wenn zusätzlich eine Verletzung der Hornhaut vorliegt, kann auch eine Kombination aus
mindestens zwei verschiedenen Salben bzw. Tropfen zur Behandlung notwendig sein, die eine muss die Entzündung bzw.
Infektion bekämpfen und die andere die Regeneration der Hornhaut fördern, unter Umständen muss also ggf. sechsmal
und mehr abwechselnd pro Tag bis zur vollständigen Heilung Salbe bzw. Tropfen ins Auge eingebracht werden.
Zubildungen bedingt durch eine Bindehautentzündung sehen im ersten Moment recht erschreckend aus, können aber
meist ambulant sofort in einer Tierarztpraxis behandelt werden. Das Auge wird lokal betäubt und die Zubildung mit
einer Pinzette angezogen und knapp dahinter abgeschnitten. Leichte Blutungen treten auf, welche aber rasch
verheilen. Tränt das Auge nicht und es ist kein Eiter bzw. Ausfluss sichtbar, dann reicht eine pflegende Augensalbe
einige Tage nach dem Eingriff aus. Zubildungen aufgrund von Infektionen am Auge haben wir bislang nur bei
Meerschweinchen beobachten können.
Wenn bei einem Meerschweinchen bzw. Kaninchen nur die Augen klar tränen, kein Niesen und keine laufende Nase
vorliegt, Spülen des Augen-Nase-Tränenkanals (bei Kaninchen) keinen Erfolg zeigt und Veränderungen im Fressverhalten -
auch wenn sie noch so gering sind - auftreten, dann sollten die Backenzähne dieses Patienten unbedingt in einer
fähigen Tierarztpraxis mit den vollständigen Instrumenten kontrolliert werden. Liegen Probleme an den Zähnen vor,
dann müssen diese Ursachen unverzüglich behoben werden. Informationen zur Kontrolle und Korrektur der Backenzähne
finden Sie auf der entsprechenden Seite. Kleinste Backenzahn-Spitzen die Wunden in der Mundhöhle (Zunge und
Wangenschleimhaut) verursachen, können auch somit indirekt aufgrund von Schmerzen zu tränenden Augen führen.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, das der Abstand Zähne/Augen sehr knapp ist und mit der Dicke von Papier verglichen
werden kann, weshalb ein Zusammenhang Zähne/Augenprobleme alleine schon hier ersichtlich wird. Kleinste
Backenzahn-Spitzen müssen tierärztlich korrigiert werden - bei umfangreichen Zahnsanierungen in Narkose. Entzündungen
der Zahnwurzeln lösen ebenfalls Augentränen aus. Diese kann man u. U. durch Befühlen des Kiefers oder durch eine
Röntgenaufnahme feststellen. Entsprechend muss dann tierärztlich mit Medikamenten behandelt werden. Lose Zähne müssen
selbstverständlich entfernt werden.
Nach unseren Erfahrungen sind Backenzahn-Probleme bzw. Eiterbildung im Kieferbereich bzw. Zahnwurzelbereich die
häufigste Ursache die tränende Augen auslösen. Wenn eine Korrektur erfolgte, lose Backenzähne extrahiert worden sind,
oder Abszesse von Eiter ausgeräumt worden sind, verschwinden i. d. R. auch tränenden Augen. Ggf. kann erneutes
Augentränen wieder auf Probleme durch nachgewachsene Backenzahn-Spitzen hinweisen und eine erneute Kontrolle und
Korrektur der Backenzähne bzw. ggf. Kieferbereiches in der Tierarztpraxis notwendig machen.
Ein weißer/bläulicher Schimmer auf der Hornhaut des Auges deutet meist auf eine Verletzung bzw. Reizung der Hornhaut hin. Oftmals ist kaum bzw. kein Ausfluss feststellbar. Eine genaue Untersuchung in der Tierarztpraxis lässt Rückschlüsse auf die Ursache zu. Häufig sind Bisswunden durch unverträgliche Artgenossen untereinander oder Fremdkörper wie Heuhalme oder Streu die ins Auge gelangen oder auch scharfe Kanten in einer Unterkunft. Unverträgliche Artgenossen sollte man nicht zusammen halten und die Einrichtung der Unterkunft sollte sicher sein. Verletzungen durch Fremdkörper wie Heu oder Streu lassen sich natürlich nicht vermeiden, da die Kleintiere darauf angewiesen sind. In der Regel heilen Verletzungen solcher Art aber relativ gut mit einer korrekten Behandlung wieder ab. Die Hornhaut muss sich regenerieren und hier helfen Salben die dies fördern. Teilweise sind diese auch frei in der Apotheke erhältlich. Eine Untersuchung, Diagnose und Behandlung sollte dennoch grundsätzlich in einer Tierarztpraxis erfolgen. Damit natürlich eine weitere Reizung unterbleibt, müssen betroffene Augen gründlich untersucht werden und Fremdkörper entfernt werden mittels Pinzette und ruhiger Hand. Teilweise werden die Augen etwas auch lokal mit Tropfen vor dem Entfernen betäubt. Bei Kaninchen ist es äußerst wichtig, dass man auch genau unter der Nickhaut (drittes Augenlid) schaut, denn auch hier können z. T. sehr lange Heu oder Streuteile hinein gelangen und somit reizen. Wir kennen einen Fall, wo ein ca. 2 cm langer Heuhalm direkt unter diese Stelle wie auch immer gelangt ist und heraus geholt wurde. Eine Verfärbung der Linse war hier allerdings nicht erkennbar, sondern nur ein starkes Tränen des Auges.
Wenn sich in der Nähe der Augenhöhle Abszesse entwickeln oder Tumorgewebe bildet, dann wird durch die Umfangsvermehrung von Gewebe das Auge aus der üblichen Position verdrängt. In der Regel tritt das Auge gerade hervor, was dazu führt, dass die Lider nicht mehr richtig geschlossen werden können, die Gefäße röten sich und aufgrund des fehlenden Lidschlusses ist die Gefahr dass das Auge austrocknet sehr hoch, was weitere Probleme am Augapfel nach sich zieht. Wenn Sie also einen Austritt des Auges feststellen, dann müssen Sie unverzüglich handeln und eine Tierarztpraxis aufsuchen. Eine gründliche Untersuchung der Mundhöhle, v. a. der Backenzähne ist notwendig und auch des Kopfes insgesamt. Möglicherweise müssen zur genaueren Abklärung Röntgenaufnahmen gemacht werden. Die häufigste Behandlung ist, dass das Auge und der Auslöser der Problematik operativ entfernt werden muss. In seltenen Fällen und in der Regel nur bei Kaninchen kann man einen Abszess an einer gut zugänglichen Stelle neben dem Auge oder über entfernte Zähne von innen öffnen und spülen, so dass der Druck von dem Auge durch den Eiter verschwindet und das Auge wieder an die übliche Stelle treten kann. Egal wie die weitere Behandlung geplant wird, das Auge muss feucht gehalten werden und das bedeutet, dass sie mehrmals täglich das Auge mit einer Salbe behandeln müssen um es feucht zu halten, vor allem wenn die Chance besteht, dass es noch gerettet werden kann. Im Foto-Beispiel wurde der Abszess übrigens durch eine sichtbare Stelle links vom Auge des Kaninchens aufgeschnitten und der Eiter zum Abfließen gebracht, was sehr selten ist. Das Auge trat recht rasch wieder in dei Höhle zurück und die beschädigte Hornhaut konnte sich nach längerer Zeit wieder vollständig regenerieren, auch dank der bis dato zusätzlich angewerdeten Salben. Ist die auslösende Ursache allerdings definitiv ein Tumor, dann ist eine Operation unumgänglich, wobei hier auch andere Faktoren zu berücksichtigen sind, vor allem ob eine Operation noch sinnvoll sein kann oder eher das Einschläfern vorzuziehen ist um unnötiges Leid zu ersparen. Faktoren können sein: Gesundheitszustand insgesamt, Alter, Lage des Abszess/Tumor usw.
Eine Trübung der Augenlinse ist vor allem bei Meerschweinchen bzw. Kaninchen in hohem Alter zu beobachten, und somit eine altersbedingte Erscheinung. Die Linse ist dann oft hellgrau und aufgrund dessen erblindet der Patient. Dieser Vorgang tritt recht rasch ein und stellt im Grunde für ein Meerschweinchen bzw. Kaninchen in geschützter Umgebung und bei guter Pflege keine Einschränkungen dar. Die Patienten kommen mit dieser Behinderung gut klar und ersetzen fehlendes Augenlicht durch ihre anderen Sinne. Eine Behandlung ist grundsätzlich nicht notwendig, es sei denn es kommen zu der trüben Linse noch andere sichtbare Symptome hinzu, die es dann rechtfertigen natürlich eine Tierarztpraxis aufzusuchen für weitergehende Untersuchungen. Trübungen können ein oder beidseitig gleichzeitig auftreten. Unseren langjährigen Beobachtungen nach ist aber eher das einseitige Auftreten dessen vorzufinden, bei Meerschweinchen wie Kaninchen gleichermaßen.
Meerschweinchen oder Kaninchen können zum Teil mit angeboren Problemen wie fehlenden Augen bzw. mangelhaft ausgebildeten Auge zur Welt kommen. Ein derartiges Auge ist oft nicht oder nur eingeschränkt sehfähig. Diese Behinderungen stellen für Meerschweinchen oder Kaninchen in Heimtierhaltung keinerlei Probleme dar und fehlende Sehfähigkeit wird durch andere Sinne kompensiert. Ist eine Augenhöhlenöffnung erkennbar, so sollte man aufmerksam diesen Bereich auf mögliche Entzündungen hin beobachten, welche dann aber entsprechend behandelbar sind. Leider kann eine derartige Stelle unter Umständen anfälliger für Infektionen sein als ein gesundes Auge.
Einlagerungen von Kalk im Auge sind nur bei Meerschweinchen vorzufinden. Zuerst sind weiße Stellen rund herum zu erkennen, welche im Laufe vieler Monate dann nach innen wachsen. Eine Behandlung dessen ist nicht möglich und die Meerschweinchen scheinen auch unter keinen wirklichen Problemen zu leiden. Leider erblinden die Tiere natürlich nach und nach, aber, wie bereits beim Grauen Star erwähnt, ersetzen Patienten das fehlende Augenlicht durch andere Sinne. Eine Vergrößerung des Auges, wie teilweise anderweitig berichtet wird, konnten wir bisher nicht beobachten. Es scheint sich auch um eine meerschweinchenspezifische Erkrankung zu handeln, denn bei Kaninchen haben wir Einlagerungen dieser Art noch nicht beobachten können.
Ein Fettauge bedeutet, dass der Bindehautsack ungewöhnlich deutlich sichtbar unter dem Auge hervor tritt. Eine Behandlung dessen ist nach derzeitigem Stand der Dinge nicht bekannt und nach unseren Erfahrungen nicht notwendig. Die betroffenen Patienten zeigen keinerlei Beschwerden die in diesem Zusammenhang zu beobachten sind. Vermutlich liegt eine erblich bedingte Ursache nahe.
Wenn bei einem Kaninchen mit tränenden Augen aufgrund einer Entzündung und trotz Behandlung mit Salbe/Tropfen
weiterhin die Augen tränen und eine Zahnkontrolle keinerlei Ursachen in diesem Bereich ergibt, dann sollte in einer
Tierarztpraxis das Spülen des Auge-Nase-Tränenkanals durchgeführt werden. Entweder liegt einer Verengung vor, was
körperlich bedingt sein kann und sich kaum ändern lässt, aber wahrscheinlicher ist es, dass Eiter den dünnen Kanal
verstopft und somit Wirkstoffe nicht gut dort wirken können. Das Spülen dieses sehr dünnen Kanals ist mit gewissen
Risiken verbunden und NUR BEI KANINCHEN möglich. Durch eine Verengung oder Verstopfung dieses Kanals, z. B. auch
Infektion und Entzündung oder Fremdkörper, kann die Tränenflüssigkeit nicht mehr durch diesen Kanal abfließen und
fließt direkt aus dem vorderen Teil des Auges ab. Die Tränenflüssigkeit verklebt das Fell rund ums Auge und wenn man
das Fell nicht regelmäßig trocknen würde, fällt es aus. Stark durch Tränenflüssigkeit bzw. Medikamente verklebtes
Fell rund um das Auge sollte in der Tierarztpraxis ggf. abgeschoren werden, damit es trocken neu nachwachsen
kann. Reizungen der Haut rund um das Auge können z. B. mit einer Augenpflegesalbe behandelt werden.
Die Spülung des Tränenkanals bei Kaninchen ist sehr zeitaufwendig und vom Tierarzt bzw. Tierärztin wird eine ruhige
Hand abverlangt. Bevor mittels Einwegspritze und aufgesetzter Metallkanüle in den Kanal vorgedrungen werden kann,
solle eine lokale Betäubung mit Augentropfen ausgeführt werden. In der Tierarztpraxis wird ggf. mit einer
floureszierenden Flüssigkeit vorab überprüft, ob der Kanal durchgängig ist oder nicht. Diese floureszierende
Flüssigkeit wird direkt ins Auge getröpfelt und mit einer UV-Lampe kann dabei auch überprüft werden, ob Verletzungen
an der Hornhaut vorliegen und man kann gut erkennen, ob diese floureszierende Flüssigkeit aus der Nase herausläuft.
Läuft nach wenigen Minuten nichts aus den Nasenlöchern heraus, ist dieser Kanal nicht durchgängig. In diesen
Auge-Nase-Tränenkanal können Fremdkörper gelangen und diesen verstopfen (Streu-Staub). Die häufigste Ursache ist
allerdings Eiter aufgrund einer Infektion oder Abszessbildung im Bereich der Backenzähne. Mittels Kanüle,
Einwegspritzen und Spülflüssigkeit (z. B. NaCl) kann in der Tierarztpraxis versucht werden den Kanal
freizubekommen. Ggf. können mehrere Spülvorgänge notwendig sein oder eine Wiederholung zu einem späteren Zeitpunkt
bei erneuter Vorstellung des Patienten, wenn ggf. zwischenzeitlich verordnete Salben oder Tropfen eine
Linderung der Schwellung bzw. Infektion ausgelöst haben und somit ein Spülen leichter fallen kann.
Ist der Kanal etwas durchgängig, bzw. kann durch das Spülen durchgängig gemacht werden, läuft die Spül-Flüssigkeit
(eventuell mit Eiter bzw. Fremdkörper) durch die Nasenlöcher heraus bzw. wird durchs Kaninchen herausgenießt. Ist der
Kanal nicht durchgängig, bzw. kann nicht durchgängig gemacht werden, läuft die Spül-Flüssigkeit wieder übers Auge
heraus bzw. zurück. Ist der Kanal durchgängig gemacht worden durch das Spülen, ist es vorteilhaft, wenn der Tierarzt
bzw. Tierärztin Augentropfen durch diesen Kanal spült. So gelangen die Wirkstoffe direkt an den bestimmten Ort, d. h.
in den Kanal, und Reizungen / Schwellungen (auch durch das Spülen) klingen schneller ab.
Wir müssen dazu sagen, dass solche Spülungen bei zappelnden Kaninchen nicht möglich sind. Haben sie also ein sehr
unruhiges oder sich während desesn stark zur Wehr setzendes Kaninchen wird in der Tierarztpraxis oft dann
vorgeschlagen, dass man den Behandlungserfolg durch Tropfen bzw. Salben abwartet und der Kanal sozusagen ohne
manuelle Spülung wieder frei wird. Für das Spülen ist immer ein Helfer notwendig. Das Kaninchen muss gut gehalten
werden, damit der Tierarzt bzw. Tierärztin ruhig den Kanal suchen und dann spülen kann und durch die Metallkanüle
bzw. Knopfsonde keine weiteren Verletzungen am Auge entstehen.
Augentropfen sind bei tränenden Augen auf jeden Fall notwendig. In der Regel ist das Einbringen der Tropfen über
mehrere Tage jeweils dreimal täglich notwendig bis eine Besserung eintritt. Sollten die Augen nach einer ersten
Behandlungs-Woche weiterhin unverändert tränen, sollten die betroffenen Augen nochmals vom Tierarzt bzw. Tierärztin
gespült werden. Wenn dies allerdings wieder keinen Erfolg zeigt, raten wir nach unserem Wissensstand derzeit auf
jeden Fall zu einer vollständigen Backenzahn-Kontrolle. Kleinste Backenzahnspitzen können bereits tränende Augen
aufgrund von Schmerz oder Fehlstellung auslösen.