KONTAKT/IMPRESSUM
INHALTSVERZEICHNIS
Die nachfolgenden Informationen richten sich in erster Linie an Kleintierfreunde, welche beabsichtigen Meerschweinchen bzw. Kaninchen in häuslicher Umgebung zu versorgen und zu pflegen. Ein paar Hinweise zum Thema Balkonhaltung runden die Informationen am Ende dieser Seite ab. Das Thema Außenhaltung in Gehegen oder Ställen wird von uns mangels eigener Erfahrungen zu dieser Haltungsform nicht behandelt. Wer Anregungen und spezielle Hinweise dazu sucht, wird auf anderen Internetangeboten bzw. in Fachliteratur schnell fündig. Alternativ zum handelsüblichen Gitterkäfig finden sich auch andere Unterkünfte aus Holz im Fachhandel die ebenso für die Heimtierhaltung geeignet sind. Hinweise zur Einrichtung und Reinigung gelten entsprechend.
Im Laufe der letzten Jahre hat sich das Angebot der handelsüblichen Käfige für Meerschweinchen bzw. Kaninchen doch
drastisch zum positiven verändert was die empfohlene Größe betrifft. Waren vor vielen Jahren noch Käfige der
Größe 100 x 60 cm das hauptsächliche Angebot, so werden inzwischen deutlich größere Modelle angeboten und teilweise
auch mehrstöckige Käfige sind nicht mehr selten erst auf Bestellung erhältlich und können sofort erworben werden. Die
geänderte Nachfrage der Tierfreunde hat durch die Ablehnung ungeeigneter bzw. zu kleiner Käfig-Modelle die Hersteller
und den Handel dazu veranlasst, nicht artgerechte Käfige aus der Produktion bzw. aus dem Handel zu nehmen
und letztendliche die Produktion auf die Wünsche der Kunden für seine Schützlinge umzustellen. Das ist auch gut so und
im Interesse der Kleintiere bezüglich ihrer zwingend notwendigen Platzbedürfnisse.
Käfige können niemals zu groß sein! Platzmangel führt nämlich zu Stress und dieser macht krank und Verdauungsprobleme
sind ebenfalls die Folge, denn ausreichend Bewegung ist für eine gesunde Verdauung wichtig. Da Meerschweinchen bzw.
Kaninchen nicht einzeln gehalten werden sollten, werden inzwischen meist gleich zwei Tiere zum Kauf dringend empfohlen,
die sich im jungen Alter noch gut vertragen. Werden die Tiere dann älter und größer und leben in einem Käfig der von
Anfang an viel zu klein ist, kommen mit der Zeit Aggressionen wegen Platzmangel gegenüber dem Artgenossen hinzu und
schlimme Bisswunden bis hin zu ersthaften Augenverletzungen können die Folge sein. Eine Trennung zwei sich streitender
Meerschweinchen bzw. Kaninchen ist unumgänglich - also beispielsweise zwei Käfige nebeneinander.
Die Hinweise auf unseren Seiten sollen ihnen helfen, unbewusste Fehler von Anfang an zu verhindern und auch um
Kosten zu sparen und eine gemeinsame Haltung zweier oder mehrerer Tiere unter Berücksichtigung der Geschlechter
dauerhaft zu ermöglichen.
Wenn man z. B. ein Meerschweinchen bzw. Kaninchen aus irgendeinem Grund wie z. B. Unverträglichkeit oder Krankheit
(temporär) alleine halten muss, dann braucht ein Meerschweinchen mindestens 100 x 60 und ein Kaninchen 120 x 60 cm
Käfiggröße in der Grundfläche um sich wohl zu fühlen.
Kleinere Grundflächen rufen unausweichlich früher oder später Stress und Aggressionen gegenüber den Artgenossen
hervor aufgrund von Platzmangel, weil der Körper natürlich auf irgendeine Weise versucht den Stress abzubauen. Bei
zwei Meerschweinchen bzw. Kaninchen zusammen äußert sich das in Aggressionen, bei einem Meerschweinchen oft in
Trägheit und Lustlosigkeit und bei einem Kaninchen in einem zu kleinen Käfig z. B. im häufigen Scharren in der
Käfigeinstreu.
Wie bereits obig erwähnt muss eine Etage mindestens 50 cm hoch sein! Kaninchen zum Beispiel machen gerne Männchen
und solche Dehnübungen sind auch sehr wichtig für die Muskulatur. Sind Käfige zu klein und bekommen Meerschweinchen bzw.
Kaninchen dazu noch zu wenig Auslauf, verkümmert die Muskulatur und Spätfolgen aufgrund von Haltungsfehlern kann man
im Alter nicht wieder rückgängig machen. Auch wenn sie bei jungen Meerschweinchen bzw. Kaninchen meinen, dass sie sich
in solch großen Käfigen verlassen vorkommen - Bedenken Sie, dass Jungtiere noch beträchtlich wachsen können. Oftmals
entwickeln sich im Kleintierhandel angepriesene Zwergkaninchen zum Beispiel sehr schnell zu großen Kaninchen mit
entsprechendem Platzbedarf. Bei Meerschweinchen ist die maximale Größe in etwa allerdings im Voraus sicher
kalkulierbar.
Gitterkäfigstäbe sollten nicht farbig überzogen sein, dieses wird von den Meerschweinchen bzw. Kaninchen oft
angeknabbert und verschluckte Reste können Verdauungsprobleme nach sich ziehen - Oberteile sollten also möglichst nur
galvanisch verzinkt oder verchromt sein. Vorteilhaft sind auch Käfige, wo man zusätzlich das Oberteil aufklappen
kann, so dass man gut säubern kann und die Meerschweinchen bzw. Kaninchen problemlos von oben herausnehmen kann. Dies
muss allerdings nicht zwingend der Fall sein, da man bei jedem Käfig das Oberteil zur Gänze auch abnehmen kann, v. a.
für die wöchentliche Grundreinigung.
Im Kleintierhandel gibt es verschiedene Käfige mit den unterschiedlichsten Bodenschalen-Farbvariationen. Wählen
sie keine grellen Farben, sondern angenehme Farben,z. B. braun, grau, dunkelrot, oder dunkelgrün. Einige Händler
überlassen inzwischen sogar die freie Kombination von Gitterteil und Bodenschale dem Kunden.
Plastikkäfige mit rundum geschlossenen Oberteil die nur ein Gitter oben haben, sind für die Haltung von Meerschweinchen bzw. Kaninchen absolut ungeeignet, denn sie sind meist nur 35 - 40 cm hoch und Sie sehen schon: Viel zu niedrig - vor allem für Kaninchen zum "Männchen machen" im ausgewachsenen Alter. Plastik-Käfige haben zwar den Vorteil, dass keine Einstreu im Zimmer herum fliegt, aber einen entschiedenen Nachteil: Die Luft im Käfig kann nicht wirklich zirkulieren und im Sommer kann die Innenluft schnell stickig werden und die Meerschweinchen bzw. Kaninchen somit unter Unwohlsein leiden wegen mangelhafter Luftzirkulation. Scheint die Sonne permanent in solche Käfige ist auch Überhitzung schnell geschehen. Dabei muss man auch bedenken, dass die Sonne im Laufe des Tages wandert. Natürlich darf auch bei Gitterkäfigen die Sonne nicht direkt hinein scheinen! Schatten muss jederzeit als Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung stehen.
Das Zimmer muss hell und luftig sein und es sollte normale Zimmertemperatur haben: 18 - 22 °C. Käfige sollten
stets mit einer Seite des Käfigs zu einer Zimmerwand stehen. Käfige dürfen nicht mittig im Raum stehen.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen sind stressempfindliche Tiere und mittig im Zimmer stehend ist es für sie zu unruhig.
Weitere ungeeignete Käfigstandorte sind unter einem Fenster, neben einer Balkontür oder direkt neben einer
Zimmertür. An solchen Stellen entsteht immer die gefährliche Zugluft und diese muss immer an Käfig-Standorten
ausgeschlossen sein. Ungeeignet sind auch Standorte in unmittelbarer Nähe von Heizquellen. Laute Geräusche aus
Stereoanlagen oder Fernsehgeräten etc. sollten unterbleiben. Angenehme Lautstärke ist in Ordnung, allerdings ist
hier der Elektrosmog zu beachten: Stellen sie deshalb die Käfige auch nicht unmittelbar neben Radio, Fernseher,
Computer oder sonstigen elektrischen Geräten auf die permanent unter Strom stehen - Stand-By inbegriffen. Elektrosmog
ist auch für Kleintiere problematisch, vor allem halten sie sich gezwungenermaßen ständig in einem daneben stehenden
Käfig auf.
Im Zimmer wo die Tiere untergebracht sind, sollten nachts z. B. Jalousien nicht ganz geschlossen werden. In einem
stockfinsteren Zimmer bzw. völlig abgedunkeltem Käfig können sich die Tiere ansonsten nicht orientieren und verstört
reagieren. In der Natur ist es auch nachts nie völlig stockdunkel.
Wo die Tiere stehen, darf nicht geraucht werden! Meerschweinchen bzw. Kaninchen werden so zu Passivrauchern, und
Zigarettenrauch ist für die empfindlichen kleinen Nasen sehr ungesund!
AUF KEINEN FALL gehören Meerschweinchen bzw. Kaninchen-Käfige in den Keller, Garagen, Abstellkammern oder in
irgendwelche anderen dunklen und feuchten Verschläge. Dies ist Tierquälerei, verbunden mit einem schnellen Tod der
Tiere. Feuchtigkeit und Kälte vertragen diese Kleintiere überhaupt nicht!
Zugluft ist sehr gefährlich und ruft Erkältungskrankheiten, Blasenentzündungen, Augenentzündungen usw.
hervor. Zugluft und das damit verbundene Leid durch dann hervorgerufene Krankheiten, muss im Interesse der
Meerschweinchen bzw. Kaninchen vermieden werden, denn durch die von Anfang an richtigen Käfigstandorte können sie sich
auch somit unnötigen Tierarztkosten sparen.
Vorgefertigte Ganz-Plastik-Käfige bieten einen guten Schutz vor Zugluft, kommen aber bei Meerschweinchen bzw.
Kaninchen-Haltung nicht in Frage (siehe Text oben). Sie können aber alternativ bei Käfigen mit Gitteroberteil
improvisieren, indem sie diese ggf. teilweise mit Plexiglas abdichten. Dieses befestigt man mit Kabelbinder am Gitter,
indem man Löcher ins Plexiglas bohrt und dann mit Hilfe der Binder an dem Gitter fest fixiert. Dichten Sie vorteilhaft
die Rückseite ab, ebenso die beiden Seitenwände der Käfige und die Oberseite nur zur Hälfte. WICHTIG: Die Front
bleibt in jedem Fall frei! Haben Sie zwei Käfige nebeneinander stehen, dann lassen Sie natürlich die beiden
Seitenwände, wo die Käfige aneinander stehen vom Plexiglas frei, so dass Sicht- und Schnupperkontakt ermöglicht
wird. Eine weitere Alternative wäre das entsprechende Abdecken mit Stoffdecken, was aber nur sinnvoll ist entsprechend
obigen Vorschlag, wenn der Stoff nicht von den Meerschweinchen bzw. Kaninchen angeknabbert wird. Stoffdecken ohne
Befestigung am Käfig wie Plexiglas lassen die gründliche Reinigung von Käfig usw. natürlich einfacher werden.
Stoffdecken kann man mit Wäscheklammern außerhalb der Reichweite am Gitter zum Beispiel fixieren und somit leichter
abnehmen als fixiertes Plexiglas mit Kabelbindern.
Keinesfalls dürfen Käfige direkt auf Laminat, Fliesen oder Holzboden stehen. Die Fußbodenkälte kann ebenfalls
Erkältung, Blasenleiden, etc. auslösen. Als vorbeugende Maßnahme sollte man die Käfige etwas erhöht stellen, z. B.
bastelt man mit etwas Geschick selbst kleine Regale, so dass die Käfige mindestens 20 cm über den Boden stehen.
Alternativ kann man auch im Möbelgeschäft ggf. passende Regale o. ä. (z. B. Phonotisch) finden worauf man den Käfig
gut und stabil stellen kann. Das Erhöht aufstellen hat ebenfalls den Vorteil, dass man als Besitzer gegenüber den
Meerschweinchen bzw. Kaninchen nicht so groß wirkt und sie weniger Angst verspüren, wenn man sich ihnen nähert.
Bevorzugen Sie und ihre Meerschweinchen bzw. Kaninchen es, dass sie selbstständig den Käfig zum Auslauf verlassen
können, muss mindestens unter die Käfige ein dicker Teppich oder noch besser eine isolierende Styroporplatte, die
natürlich nicht beim Auslauf angeknabbert werden darf! Alternativ kann beim erhöhtem Aufstellen auf einem Regal
eine passende Rampe aus einem Holzbrett gebaut werden, die dann z. B. an den Käfig angehängt werden kann. Teilweise
sind diese auch im gut sortierten Zoofachhandel schon zu erwerben als Zubehör. Ist eine Rampe recht lang und ggf.
steil, sollte beidseitig z. B. mit dünnen Spanplatten ein Schutz vor Herunterfallen beim Laufen bzw. Rennen angebracht
werden. Vorbeugen ist besser als Heilen von Verletzungen.
Wir selbst verwenden als Einstreu gewöhnliche Hobelspäne. Achten Sie darauf nur unbehandelte Hobelspäne zu
beziehen! Über die Hobelspäne-Einstreu legen wir manchmal eine Schicht Heu oder kleingehäckseltes Stroh, so dass der
Staub der Hobelspäne besser gebunden wird. Haben die Meerschweinchen bzw. Kaninchen bestimmte Kloecken im Käfig, dann
ist es sinnvoll in diese Holzpellets einzubringen und darüber etwas Hobelspäne. Die Pellets saugen Urin sehr viel
besser auf als Späne alleine und die Bodenschale verschmutzt nicht so rasch und auch geringfügigier Geruch wird noch
weiter minimiert. Hobelspäne erhalten Sie in gepressten und einfolierten Paketen in sehr vielen Geschäften, angefangen
beim Supermarkt über die Baumärkte und natürlich auch im Zoofachgeschäft. Je größer die Pakete, desto günstiger ist
übrigens auch der Preis auf die Menge betrachtet. Selbstverständlich können Sie auch bei der holzverarbeitenden Firma
um die Ecke anfragen, ob diese gegen Selbstabholung ihre Spänereste abgeben, was durchaus auch meist kostenlos möglich
sein kann.
Achten sie immer auf angenehmen Geruch der Holzspäne, egal woher Sie das Einstreumaterial beziehen. Es muss einen
guten "Holzgeruch" haben, und darf nicht nach Beize etc. riechen, denn dies kann ansonsten Hautreizungen
hervorrufen. Behandeltes Holz erkennen Sie auch daran, wenn Sie Streuklumpen mit der Hand zerbröseln und es sich dabei
"kalt" anfühlt.
Ungeeignet für die Käfig-Einstreu ist Sägemehl. Es ist zu fein und verursacht häufiges Niesen und gerötete Augen, weil
die Schleimhäute gereizt werden. Absolut ungeeignet ist auch Einstreu die mit einem Duftzusatz wie z. B. Zitrus oder
Eukalyptus versetzt ist, der Geruch verstört die Meerschweinchen bzw. Kaninchen! Keinesfalls zum Auslegen von Käfigen
Zeitungspapier verwenden. Zeitungspapier enthält Druckfarben und sie knabbern leider gerne daran und wenn sie diese
Zeitungsreste schlucken, gelangen durch die Druckfarben u. U. Giftstoffe in den Körper, die sich dort anreichern und es
können auch Verdauungsprobleme resultieren. Unbedruckte Papierküchentücher kann man zum Aufsaugen verwenden und unter
der Einstreu in Kloecken der Käfige beispielsweise legen. Verwenden sie keine Katzenklumpstreu - auch nicht für die
Kloecken! Diese ist für Meerschweinchen bzw. Kaninchen gefährlich, denn diese Streu wird angeknabbert und gegessene
Kleinteile rufen Verdauungsprobleme hervor.
Die Einstreu der Unterkunft muss mindestens einmal komplett pro Woche gewechselt werden. Sauberkeit in der
Unterkunft beugt vielen Krankheiten vor. Nasse Einstreu (durch Urin getränkt oder durch verspritztes Wasser) die
lange im Käfig verbleiben würde, ist der ideale Nährboden für Pilz bzw. Schimmelbildung, ebenso können sich Bakterien
rasch vermehren, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Außerdem greifen Ausscheidungen die Plastikschale an
und diese Verschmutzungen lassen sich nur mit Mühe ansonsten wieder entfernen. Allerdings kommt dies bei regelmäßigem
Tausch gar nicht erst vor. Verschmutzte Hobelspäne-Einstreu und verschmutztes Heu und Stroh kann man problemlos mit
einer eigens zum Käfig-Säubern angeschafften Plastik-Kehr-Schaufel entfernen. Kloecken in Käfigen sollte man nach
Bedarf ggf. täglich säubern.
Sie niesen möglicherweise beim Umfüllen der Einstreu oder beim Säubern des Käfigs und beim Einbringen von
neuer Einstreu? Kaufen sie Staubschutzmasken im Baumarkt oder einen Mund- und Nasenschutz in der Apotheke. Dann
können sie diesem Problem vorbeugen, wenn Sie diesen während des Säuberns tragen.
Achten Sie bitte beim Einbringen von neuer Einstreu darauf, dass keine Folien-Reste oder Heftklammern zufällig mit in
den Käfig gelangen. Leider haben wir hin und wieder beobachtet, dass wohl beim Abfüllen der Einstreu entsprechendes in
die Packungen gelangen kann. Es ist gefährlich, wenn Meerschweinchen oder Kaninchen an Folie knabbern und verschlucken,
denn darauf können gefährliche Verdauungsprobleme entstehen.
Grundsätzlich sollten Sie die kleinen Bewohner beim Säubern aus ihrer Unterkunft heraus nehmen. Wie das am besten
zu handhaben ist, haben wir bei dem Thema Eingewöhnung beschrieben, vor allem wenn die Tiere noch scheu sind. Sie
können diese dann in der dazu benutzten Transportbox belassen, oder sie gewähren ihnen wie nachfolgend beschrieben in
der Zeit sowieso Freilauf.
Ist die Unterkunft frisch gebraust und neu mit Späne sowie Heu und Stroh darüber ausgelegt, warten sie bitte noch
einen Augenblick, bis sie die Meerschweinchen bzw. Kaninchen zurück setzen, damit sich der aufgewirbelte Staub des
Einstreumaterials etwas gesetzt hat, damit Nase und Schleimhäute nicht gereizt werden und Nies-Attakken somit
unterbleiben.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen haben eine sehr empfindliche Nase und nehmen Gerüche viel intensiver war als wir Menschen. Der beißende Geruch von Desinfektionsmittel ist ein Graus für die empfindlichen Nasen und Ausdünstungen können Reizungen der Augen und Nasenschleimhäute nach sich ziehen. Verzichten sie darauf - sie sind auch nicht notwendig! Käfige werden ausreichend gereinigt und keimfrei gemacht, wenn man sie regelmäßig (Unter- und Oberteile) mit heißem Wasser abbraust und danach z. B. mit sauberen Papierküchentüchern trocken reibt. Bei dieser regelmäßigen Reinigung bildet sich auch kaum bis wenig Urinstein in den Käfigecken bzw. Kloecken. Sollte es nach einiger Zeit doch zur Bildung kommen, dann hier ein Tipp für eine gründliche Reinigung: Entsprechende Ecken der Käfigschale mit Essigsäure benetzen, längere Zeit einwirken lassen und dann mit einer Drahtbürste unter heißem Wasser gründlich säubern. Chemische Reinigungsmittel sind nicht notwendig und der Urinstein löst sich so sehr gut. Wenn Sie dennoch ein Reinigungsmittel verwenden möchten, können wir eigentlich guten Gewissens nur zu Geschirrspülmittel raten.
Heuraufen sind sehr oft als Zubehör bei Käfigen bereits beigelegt. Generell bitte nicht verwenden, sondern das Heu
täglich zum Essen in die Unterkunft legen. Aus Futterraufen wird nicht ausreichend Heu von den Meerschweinchen bzw.
Kaninchen aufgenommen, es ist zu anstrengend sich jeden Halm aus der Raufe ziehen zu müssen und wenn Heu im Käfig
liegt wird viel mehr gegessen und wenn ausreichend Zahnabrieb dadurch gewährleistet ist, treten durchs viele Heumahlen
weniger Zahnprobleme auf.
Heu-Raufen bergen eine große Verletzungsgefahr, z.B. wenn die Tiere hinein klettern, mit den Beinchen hängen
bleiben, worauf sie panisch reagieren. Gebrochene Gliedmaßen sind da die Folge, die kaum zu heilen sind oder oftmals
nicht mehr in einer typischen Stellung anwachsen. Bitte verzichten sie auf Raufen! In der Natur müssen die
Tiere zum Essen von Gras auch nicht den Kopf nach oben recken, denn dieses wächst schließlich ja auch auf dem
Boden. Das Argument für Heuraufen - das Heu würde im Käfig liegend nur verschmutzen und die Tiere essen so
ungenießbares Heu - ist falsch. Meerschweinchen bzw. Kaninchen nehmen instinktiv nur sauberes und frisches Heu auf!
Deswegen ist es auch wichtig, dass es täglich frisch zum Füttern in ausreichender Menge angeboten wird. Heu muss
immer in den Käfigen sein - es kann soviel Heu gegessen werden, wie die Tiere mögen!
Viele Tierfreunde beziehen Heu für ihre Meerschweinchen bzw. Kaninchen im Supermarkt oder im Kleintierhandel. Es wird
meistens in Paketen von 1 kg bis zu 12 kg und ggf. auch als Ballen angeboten. Wer Heuballen kennt, der weiß auch, dass
diese mit Plastikschnüren zusammengehalten werden. Das Heu aus dem Supermarkt oder Kleintierhandel wird zum Teil
ebenfalls aus solchen Heuballen "hergestellt". Es kann vorkommen, dass solche Schnüre bzw. Teile davon auch
mit verpackt werden. Achten Sie darauf beim Füttern: Plastikschnüre sind unverdauliche Fasern und rufen gefährliche
Verdauungsprobleme hervor.
Nippeltränken sind meist auch als Käfigzubehör gleich beiliegend, aber wir empfehlen zum Trinken nur Trinknäpfe aus schwerem Keramik. Die Kopfhaltung zum Trinken aus einer Tränke ist unnatürlich und ausreichend Wasser wird meist nur aus einem Napf getrunken. Ein Napf sollte in einer Käfigecke Platz finden und entsprechend schwer sein, damit er nicht gekippt werden kann und nicht so leicht verschmutzt als mitten im Käfig stehend. Ausführliche Informationen zum Thema Näpfe vs. Tränken können Sie ggf. ausführlich auf der Seite ERNÄHRUNG nachlesen. Tägliches Wechseln des Wassers ist wichtig, bitte behalten Sie den Bedarf gut im Auge. Ist ein Napf jeden Tag fast gänzlich leer, bitte gegen einen größeren Napf tauschen und so einen mit Sicherheit ausreichenden Wasservorrat für die Tiere wieder schaffen.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen benötigen in jedem Fall eine Rückzugsmöglichkeit. Pro Tier wird ein Schlafhäuschen
mindestens benötigt. Diese bieten auch Schutz vor grellem Zimmerlicht. Schlafhäuschen in verschiedenen Formen und
Größen gibt es im guten Kleintierhandel, meist aus Holz. Kaufen Sie am besten gleich Häuschen, die auch die Größe für
ausgewachsene Meerschweinchen bzw. Kaninchen haben. Das Schlafhäuschen sollte keinen Boden haben, denn sie liegen viel
lieber in der Käfigeinstreu. Kaufen sie keine Häuschen aus Plastik, und achten sie bei Holzhäuschen auf scharfe Kanten
die sie mittels Feile glätten sollten, damit sich dort nicht gekratzt bzw. verletzt werden kann.
Kaufen sie nur Schlafhäuschen mit großem Eingang! Es darf keine zusätzlichen "Fenster" haben. Jungtiere
sind klein und springen auch da noch gerne hindurch. Sie wachsen und sind es bis zu einem gewissen Zeitpunkt gewohnt
dadurch problemlos auch kletten zu können, ABER sie werden größer und irgendwann bleiben sie darin
stecken, weil es ihr gewachsener Körperumfang nicht mehr zulässt dadurch zu gelangen. Sie geraten dann schnell in
Panik, weil sie erschrecken (denken, sie werden gegriffen) und können sich ernsthafte Quetschungen zufügen.
Wenn Sie Schlafhäuser aus Holz oder Plastik reinigen müssen, weil ggf. mit Urin oder Kot verschmutzt, können wir
empfehlen dies mit heißem Wasser und etwas Geschirrspülmittel und einer Bürste zu säubern. Das Haus länger in einer
entsprechenden Schüssel oder Wanne einweichen und mit der Bürste lassen sich dann Verschmutzungen schnell entfernen.
Anschließend das Haus mit klarem Wasser brausen und gänzlich trocknen lassen bis man es wieder den Tieren anbietet.
Häuschen aus Karton eigenen sich temporär sehr gut, wenn man ein Haus aus Holz gründlich säubern musste, denn bis
zur Wiederverwendung muss es vollständig getrocknet sein! Ersetzen Sie im Bedarfsfall stark abgenutzte Häuschen durch
ein neues.
Pro Meerschweinchen bzw. Kaninchen sollte, wie bereits oben erwähnt, ein Schlafhäuschen zur Verfügung stehen, um Streit
vorzubeugen und auch deswegen ist ein großer Käfig sehr wichtig, denn alleine schon zwei Häuser dieser Art nehmen
einiges an Platz in Anspruch. Jedes Schlafhäuschen sollte entsprechend groß sein, falls beide Tiere doch mal zusammen
in einem Haus liegen möchten. Eine preiswerte Alternative zu Holz-Schlafhäuschen sind saubere, geruchsfreie und
unbedruckte Lebensmittelkartons, die man entsprechend zurecht schneidet, mit Ein- bzw. Ausgängen. Die
Lebensmittelkartons sollten auch nicht mit Heftklammern zusammengehalten werden, die beim Knabbern daran u.U. mit
verschluckt werden könnten, was lebensgefährlich für die Meerschweinchen bzw. Kaninchen ist. Ab und zu knabbern die
Tiere ihre Häuschen an, was normal ist. Durch Anknabbern "zerstörte" Häuschen lassen sich aber problemlos
durch neue Lebensmittelkartons ersetzen. Verwenden sie keine Kartons in denen Waschmittel, Seifen, Kosmetikartikel, u.
ä. transportiert wurde, denn Rückstände dieser chemischen Produkte in den Verpackungskartons werden beim Knabbern mit
verschluckt und können ernsthafte Verdauungsprobleme nach sie ziehen und sogar Vergiftungen sind möglich!
Sitzecken oder Brücken oder ähnliches Zubehör kann zusätzlich noch als Unterschlupf bzw. Animation zur Bewegung in die
Unterkunft gestellt werden. Bitte überfrachten Sie die Grundfläche aber nicht mit Einrichtungsgegenständen, damit den
Tieren auch noch ein ausreichender Freiraum bleibt und es nicht zu eng wird.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen sind aktive Kleintiere und wenn ihnen die Möglichkeit angeboten bzw. eingerichtet wird für viel Bewegung, dann fühlen sich diese noch wohler und bleiben auch länger gesund. Viel Bewegungsspielraum bedeutet Gesunderhaltung des Bewegungsapparates und ist auch für eine funktionierende Verdauung unterstützend wichtig. Lebhafte Meerschweinchen bzw. Kaninchen zeigen natürlich viel mehr Verhaltensweisen als solche, die traurigerweise nur in einem Käfig sitzen müssen. Bewegung und Animation dient auch dem Stressabbau und eine Gruppe lebt dann auch harmonischer zusammen. Bitte lassen Sie ihre Tiere nicht einfach ohne Vorbereitung in einem Zimmer laufen. Sie brauchen Animation durch ein entsprechend sicher und abwechslungsreich eingerichtetes Zimmer oder Gitter-Gehege. Der Auslauf sollte nicht unbeaufsichtigt erfolgen.
Es hängt natürlich von ihren Möglichkeiten ab und der Anzahl der Tiere die zusammen laufen können, aber
natürlich auch von ihrer eigenen Einstellung zu Tieren, ob sie in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung ein ganzes
Zimmer entsprechend sicher für Meerschweinchen bzw. Kaninchen einrichten möchten für permanenten Auslauf. Wir
möchten einige Hinweise hierzu geben:
Fußboden: Glatter Fliesen oder Laminatboden ist zum Laufen ungeeignet, dieser ist rutschig und kühlend
und kann i. F. d. dann Erkältungskrankheiten hervorrufen, deshalb Decken auslegen die man entsprechend auch
schnell tauschen und reinigen kann - Decken oder günstige Teppichreste eignen sich zum Auslegen sehr gut.
Zugluft: Bitte vermeiden! - müssen Sie lüften, dann nur die Fenster im entsprechenden Zimmer öffnen und
gleichzeitig aber die Zimmertüre schließen, achten Sie auf Temperaturunterschiede.
Zimmertüren: Richten Sie es so ein, dass im Öffnungsbereich der Türe ins Zimmer die Tiere keinesfalls
hineinlaufen können, es besteht sonst die Gefahr von Quetschungen, Schlag oder Einklemmen, deshalb mit Brettern
eine entsprechende Abgrenzung bauen über die man selbst steigen kann, aber hoch genug sein muss,
damit die Meerschweinchen bzw. Kaninchen auch nicht darüber springen können.
Schlupflöcher: Möbel so stellen, dass die Tiere nicht dahinter laufen können bzw. entsprechend
Schlupflöcher dicht machen (z. B. Zeitungspapier oder Stoffreste zum Ausstopfen nehmen, oder mit Brettern
zuschrauben).
Pflanzen: Keine giftigen Pflanzen ins Zimmer stellen, abgefallene Grünzeugteile werden oft
aus Neugier beknabbert, kann Verdauungsprobleme hervorrufen bzw. auch den Tod bedeuten, wenn Grünzeugteile
gegessen werden; giftig ist z. B. Efeu, Orchidee, Stechpalme.
Lebensmittel/Medikamente/Chemie: Achten Sie darauf keine Dinge in Reichweite (Fußboden) zu stellen, die den
Meerschweinchen bzw. Kaninchen durch Beknabbern oder Essen aus Neugier dann gefährlich werden könnten: manche
Lebensmittel für Menschen sind unverträglich für Tiere, angeknabberte oder aufgenommene (menschliche) Medikamente
können den Tod bedeuten; chemische Reinigungsmittel können gefährliche Verdauungsprobleme oder Vergiftungen hervor
rufen.
Zimmertische: Lassen Sie die Meerschweinchen bzw. Kaninchen niemals auf einem Tisch herumlaufen. Die
Gefahr, dass sie plötzlich erschrecken - ein lautes und ungewohntes Geräusch zum Beispiel - und losrennen und dann
herunterfallen, ist zu groß. Gebrochene Beinchen sind ein großes Problem und sehr schwer bis überhaupt nicht zu
behandeln und wachsen oft auch nicht mehr in korrekter Position an. Die Tiere sind dann ein Leben lang behindert.
Kabel: Nicht einfach herum liegen lassen, entsprechend am besten vermeiden, oder so in einer gewissen
Höhe an einer Wand verlegen, dass die Tiere diese nicht anknabbern können, selbst Kabel mit Niedrigstrom
stellen eine Gefahr da, weil Plastik und Kupfer unverdaulich sind und einmal gegessen eine Gefahr für den
Verdauungstrakt darstellen können. Alternativ lassen sich Kabel auch in Plastik-Kabelschächte unterbringen.
Sicherheit: Wenn Sie weitere Haustiere haben, die den Meerschweinchen bzw. Kaninchen gefährlich werden
könnten, dann stellen Sie sicher, dass diese nicht ins Zimmer gelangen können, also entweder Türe schließen oder
eine Tür bzw. Absperrung aus Gittergeflecht einbauen.
Einrichtung: Häuschen aus Holz als Schlafplatz und Klettermöglichkeit (Flachdach!), alternativ
saubere und unbedruckte Pappkartons ohne Klebereste, Schalen mit Hobelspäne als Toiletten, Schalen mit
Heu zum Essen hinstellen, aus Steinen und nicht lakierten Brettern oder Holz Beschäftigungsmöglichkeiten
zum Verstecken oder Beklettern schaffen.
Die oft etwas bessere Wahl für die Schaffung einer größeren Auslaufmöglichkeit in einem Zimmer ist das
Aufstellen eines entsprechenden Gitter-Geheges, welches man u. a. günstig im Kleintierhandel oder Baumärkten erwerben
kann und sich beliebig erweitern lässt. Es steht natürlich nichts im Wege, eine Umzäunung selbst aus Holz, Gitter
und Schrauben und weiterem Zubehör zusammen zu bauen. Achten Sie auf eine entsprechende Höhe, damit die Tiere
nicht darüber springen können. Damit der gute Fußboden innerhalb des Geheges nicht mit Kot bzw. Urin verschmutzt
wird, legt man zum Beispiel Folie, Wachstuch oder PVC-Laminat entsprechend der Größe unter das Gehege aus. Darüber
legt man Decken oder Teppichreste die man entweder gut waschen oder entsorgen kann und dann gegen neue austauschen
kann. So bleibt der gute Fußboden gänzlich von entwaigen Verschmutzungen verschont. Zusätzlich Schalen mit Einstreu
dazustellen als Toilette für den Auslauf.
Die Einrichtung des Geheges im Zimmer mit Häuschen, Karton, Holz, etc. kann entsprechend erfolgen. Das eingegrenzte
Gitter-Gehege bietet für die Meerschweinchen bzw. Kaninchen mehr Sicherheit, da dadurch Zimmertüren, Pflanzen oder
Kabel usw. keine Gefahr darstellen und ist unseren Erfahrungen nach zu bevorzugen.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen im Auslauf, egal ob ín einem kompletten Zimmer oder nur im Zimmergehege, sollten permanent die Möglichkeit haben einen Ecke vorzufinden, wo sie Kot und Urin absetzen können. Es sind reinliche Tiere und fehlt ihnen eine Möglichkeit, so setzen sie beim längeren Auslauf ihr Geschäft gerade dort ab, wo sie sich aufhalten, also kann das durchaus beim Auslauf in einem kompletten Zimmer der gute Teppich schon mal sein. Es sollten, um diesem möglichst vorzubeugen, sogenannte "Auslauf-Toiletten" aufgestellt werden. Diese muss man nicht zwingend extra kaufen, sondern man besorgt sich einfach flache Pappkartons (z. B. aus dem Supermarkt) und darin füllt man Hobelspäne-Einstreu, Heu und auch ggf. Stroh. Die Tiere werden diese Toiletten auch bevorzugt aufsuchen nach unseren bisherigen Beobachtungen. Man kann die Meerschweinchen bzw. Kaninchen im Auslauf auch anlernen diese aufzusuchen, indem man anfangs etwas "gebrauchte Streu" aus der Käfigtoilette mit verwendet und es so "vertraut" riecht.
Auslauf im ganzen Zimmer einer Wohnung oder eines Hauses ist sicherlich für die Meerschweinchen bzw. Kaninchen sehr schön, allerdings muss man dabei einiges beachten. Im Fachhandel gibt es Auslauf-Gitter aus Metall zu kaufen, diese kann man im Zimmer aufstellen und lassen sich auch beliebig erweitern. Ein Nachteil dieser Gitter ist: vielleicht etwas teuer. Lösung: Mit etwas handwerklichen Geschick, notwendigen Material und einem Akkuschrauber und Säge und Gittergeflecht kann man unser abgebildetes Zimmer-Freilaufgehege nachbauen und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt - auch nicht der Größe dieses Geheges. Obiges Gehege hat eine Größe von 150 x 100 x 35 cm! Auf diese Maße beziehen wir uns in der folgenden Bauanleitung. Bitte beachten Sie, dass die Höhe des Geheges für Kaninchen angepasst werden muss, denn über die genannten 35 cm unseres Beispielgeheges springen Kaninchen locker hinüber.
Benötigte Materialien aus dem Baumarkt (beispielhaft nachfolgend Gehege für 2-3 Meerschweinchen):
Benötigtes Werkzeug:
Bauanleitung:
Haben Sie sich alle notwendigen Materialen und Werkzeug zugelegt, dann steht nichts mehr im Wege mit dem Bau Ihres Zimmer-Geheges für Ihre Tiere zu beginnen.
Wir haben kostengünstiges und stabiles Fliegengitter zum Bespannen der Seitenteile vorgeschlagen. Wird dies von
Ihren Meerschweinchen oder Kaninchen angeknabbert, dann bleibt ihnen nichs anders übrig, als dieses wieder zu
entfernen und mit etwas teuerem, dünnen (schwarzfarbigen) Metalldrahtgeflecht erneut zu bespannen. Die Tiere sollen
nicht direkt auf dem Teppich herumlaufen. Besorgen Sie sich ein entsprechend dem Zimmer-Freigehege grosses Wachstuch
oder PVC-Laminat und zusätzlich z. B. ein Bettlaken in der gleichen Größe das über dessen gelegt wird. Das Wachstuch
bzw. der PVC-Laminat verhindert, dass Urin auf den Teppich gelangt und das Bettlaken kann man, je nach Bedarf bzw.
Verschmutzungsgrad waschen oder erneuern.
Stellen Sie für Ihre Tiere Häuschen auf zum Verstecken und natürlich zum Ausruhen. Ebenso darf eine Futterkiste nicht
fehlen. Eine flache Pappkiste mit Hobelspäne und viel Heu zum Essen ist sehr wichtig. Diese Futterkiste wird häufig
auch als Auslauf-Toilette zweckentfremdet. Ebenso sollte man Knabbersachen wie Zweige, getrocknete Brötchen und
Knäckebrot in das Zimmer-Freigehege legen um die Meerschweinchen bzw. Kaninchen zu beschäftigen. Etwas Obst und
Gemüse kann man durchaus auch während des Freilaufes anbieten, vor allem wenn man längere Zeit Auslauf gewähren
möchte.
Es spricht nichts gegen einen Eigenbau einer geeigneten Unterkunft für Meerschweinchen bzw. Kaninchen, anstelle der im Fachhandel angebotenen Gitter-Käfige. Mit etwas handwerklichem Geschick, Holzbrettern, Gitter und/oder Plexiglasscheiben, Schrauben etc. kann man prima Behausungen bauen zum Wohlfühlen. Allerdings gibt es auch hier vieles zu beachten und im Handel erhältliche fertige Außenställe können z. B. als Anregung zum Bau dienen, wenn man natürlich nicht das entsprechende fertige Angebot gleich selbst dafür kauft. Natürlich ist die Größe eines Eigenbaus nicht begrenzt. Bitte halten Sie aber die Mindest-Maße der Grundfläche in jedem Fall ein welche zwei Meerschweinchen bzw. Kaninchen benötigen, wie zu Anfangs obig genannt.
Wenn man eine Behausung aus Holz baut, dann ist es häufig ein großes Problem, wie man den Boden schützt, damit er sich nicht allzu schnell voll Urin saugt. Eine Möglichkeit ist entsprechend großes Plexiglas, welches man in die selbstgebaute Behausung auf den Boden schraubt. Eine andere Möglichkeit ist entsprechend PVC-Laminat zuzuschneiden und anzubringen, z. B. mittels Kleber oder auch Schrauben. Bei PVC-Laminat muss aber unbedingt darauf geachtet werden, dass es von den Meerschweinchen bzw. Kaninchen nicht beknabbert wird. Ist das der Fall, muss es zwingend getauscht werden mit Plexiglas. Damit Urin nicht unter das Plexiglas bzw. PVC gelangt, kann man die Ränder entsprechend mit Silikon abdichten.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen kann man durchaus auch artgerecht auf einem Balkon halten, wenn man einige
Voraussetzungen beachtet und notwendige Verbesserungen vorher vornimmt. An der frischen Luft fühlen sich diese Tiere
immer besser als in Wohnungen. Verglaste Balkons überhitzen sich im Sommer schnell bei permanenter Sonneneinstrahlung
und wenn man nicht für ausreichend Belüftung sorgt, können die Tiere in Kürze einen Hitzschlag erleiden. In der kalten
Jahreszeit sorgt ein solcher Balkon natürlich ausreichend Schutz vor Wind und Kälte. Ein offener Balkon bietet aber
auch im Sommer keine Sicherheit dafür, dass die Meerschweinchen bzw. Kaninchen keinen Hitzschlag erleiden: Die Sonne
wechselt im Laufe des Tages ihren Standort, beobachten Sie also den Verlauf! Scheint im Sommer sehr lange prall die
Sonne in den Balkon, vor allem in den Nachmittagsstunden, dann ist es dort eher nicht möglich eine artgerechte
Behausung zu ermöglichen. Schatten ist überlebenswichtig, denn es sind hitzeempfindliche Kleintiere.
Die Meerschweinchen bzw. Kaninchen sollen unter Aufsicht Freilauf auf einem entsprechend eingerichteten Balkon
bekommen? Wenn ja, teils offene Balkonbrüstungen muss man bündig mit dem Balkonboden mit Holzplatten oder engem
Maschendraht entsprechend so sichern, damit die Tiere nicht durch Schlitze in die Tiefe stürzen können und auch
entsprechend hoch sein, damit die Tiere auch nicht darüber springen können. Das Anbringen von Holzplatten hat noch
einen Vorteil: Schutz vor Wind! Bedenken Sie bitte auch: Direkt auf kühlen Betonboden sollten Meerschweinchen bzw.
Kaninchen keinen Auslauf bekommen. "Rasenmatten" bzw. künstlicher Rasen oder auch Strohmatten sind ideal
als Unterlage, wenn sie nicht angeknabbert werden!
Die Unterkunft der Meerschweinchen bzw. Kaninchen muss stabil sein und vor Witterungseinflüssen geschützt sein.
Einen handelsüblichen Gitterkäfig für die Zimmerhaltung einfach auf den Balkon zu stellen und darin die Tiere
unterzubringen würde fast an Tierquälerei grenzen, da diese keinen ausreichenden Schutz für die Tiere bieten.
Die Tiere haben keine lange Lebenserwartung, wenn man diese so auf einem Balkon unterbringen würde! Im Zoofachhandel
sind viele fix und fertige Behausungen inzwischen im Angebot zu finden, die auch nach unserer Meinung den Anforderungen
für eine Außenhaltung von Meerschweinchen bzw. Kaninchen auf einem Balkon entsprechen. Zum Teil bestehen diese aus zwei
miteinander verbundenen Etagen, separaten bzw. eingebauten Häuschen zum Schutz vor Witterung und extra Freilauffläche.
Die Größen unterscheiden sich und man sollte die maximal möglichste Behausung entsprechend seines Balkons wählen beim
Kauf. Im Zoofachhandel werden Sie dahingehend sicher beraten und fragen Sie auch nach einem Katalog mit weiteren
Beispielbildern und Beschreibungen bzw. natürlich auch Preisen.
Natürlich kann eine Balkonunterkunft auch selbst mit etwas handwerklichem Geschick gebaut werden! Schutz vor Wind und
Wetter ist wichtig, deshalb darf nur die Vorderseite mit engmaschigem Gitter bespannt sein, Rückwand und die
Seitenteile und die Oberseite müssen geschlossen sein. Solche Unterkünfte kann man gut selbst bauen aus Spanplatten,
Leisten, Schrauben und Scharnieren sowie Drahtgeflecht. Eine Mindesthöhe von ca. 60 cm sollte eingehalten werden,
leider gibt es in vielen Geschäften viel zu niedrige Boxen fertig zu kaufen, diese überhitzen sich im Sommer sehr
schnell! Hitzetod tritt ein! Als Anregung für einen Eigenbau kann man natürlich auch fix und fertige Außenbehausungen
die es zu Kaufen gibt nehmen und so nach den eigenen Vorstellungen und Platzverhältnissen auf dem Balkon anpassen und
erweitern.
Spanplatten als Boden saugen sich rasch mit Urin voll oder auch mit Wasser, wenn einmal der Napf umgekippt wurde. Wie
kann ich Abhilfe schaffen? Ganz einfach: Die beste, wenn auch etwas kostspieligere Variante ist Plexiglas, welches man
entsprechend in der Größe kaufen und dann der Bodenfläche der Behausung anpassen und festschrauben kann. So kann
Flüssigkeit durch die Späne hindurch nicht in das Holz der Behausung gelangen und die Plexiglasscheiben können auch gut
nass gewischt werden beim Säubern. Die Plexiglasscheiben entsprechend natürlich so bündig befestigen, dass sie seitlich
anliegen an den Behausungswänden und dementsprechend nicht angeknabbert werden können. Ggf. kann man die Fugen auch
noch mit Silikon entsprechend abdichten. Als Alternative kann man auch PVC-Laminat verwenden, etwas günstiger, aber
hier muss darauf geachtet werden, dass das PVC nicht beknabbert wird. Dann ist ein Tausch in Plexiglas zwingend
notwendig.
Füllen sie viel Hobelspäne, Heu und Stroh in die Behausungen ein, die Tiere haben es so auch warm und bequem. Bitte
Einstreu einmal pro Woche komplett wechseln und Kloecken - falls vorhanden - täglich! Schlafhäuschen sollten nie
fehlen - oder man richtet ein abgegrenztes Schlafabteil gleich beim Eigenbau gleich mit ein.
Die Fütterung unterscheidet sich nicht von Meerschweinchen bzw. Kaninchen die im Haus leben. Beachten müssen sie aber im Sommer, dass nicht aufgegessenes Obst und Gemüse schnell Wespen anlockt und so die Gefahr besteht, dass die Tiere auch gestochen werden. Entfernen sie nicht verzehrtes Obst- und Gemüsereste um der Gefahr vorzubeugen. Im Winter müssen Reste ebenfalls entfernt werden, nicht wegen der Wespen, sondern aufgrund dessen dass Saftfutter sonst bei Minusgraden gefriert und solches löst - wenn aufgenommen - schwere Verdauungsprobleme aus! Des weiteren muss grundsätzlich Trinkwasser zur Verfügung stehen, im Winter muss es zwei bis dreimal frisch angeboten werden nach Möglichkeit!
Im Sommer fällt eine notwendige, ausreichende Beobachtung nicht schwer, aber wer hält sich im Winter gerne längerfristig draussen auf dem Balkon auf? Gehören Sie dazu, dann ist es überlegenswert in der Übergangszeit, d. h. Herbst/Winter die Tiere unter gleichen Platzbedingungen in der Wohnung unterzubringen und im Frühjahr/Sommer wieder auf dem Balkon umzuquartieren. Die Umgewöhnung von draußen nach drinnen und umgekehrt sollte dann erfolgen, wenn die Maximaltemperaturen draußen tagsüber in der Übergangszeit für längere Tage nur noch/wieder auf maximal Zimmertemperatur (18 - 22 °C) steigen. Man muss Meerschweinchen bzw. Kaninchen täglich ausreichend beobachten im Verhalten um vor allem Krankheiten rechtzeitig zu erkennen.