MEERSCHWEINCHEN-KANINCHEN-FREUNDE

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2.01. Meerschweinchen + Kaninchen : Basiswissen : Verantwortung : Ernährung

Die Ernährung und Verdauung bei Meerschweinchen bzw. Kaninchen

Eine artgerechte Ernährung sowie Haltung und Pflege, bildet die Grundlage für ein langes Meerschweinchen bzw. Kaninchen-Leben. Es sind sehr empfindliche Tiere die vor allem bei falscher Ernährung schnell mit Magen-, und Darmerkrankungen reagieren. Deshalb müssen wir jedem (zukünftigen) Meerschweinchen bzw. Kaninchenbesitzer raten sich gut über die Ernährung bereits vor einer Anschaffung kundig zu machen!

Pflanzenesser können ihre Nahrung nur mit speziellen Bakterien verdauen, welche die Zellulose zersetzen. Die Zellulose-Aufspaltung findet im überdimensional entwickelten Dickdarm statt. Jede Futterkomponente braucht ihre spezifischen Bakterien. Alle Bakterien zusammen bilden ein labiles und kompliziertes Gleichgewicht. Diese sogenannte Darmflora ist stets aktiv, auch bei falscher Ernährung, wenn die Tiere großen Hunger haben, oder der Darm untätig ist. Bestimmte Bakterien vermehren sich dann drastisch und auf Grund von Gasbildung treten schmerzhafte und lebensgefährliche Blähungen oder Magenüberladung auf.

Pflanzenesser wie Meerschweinchen bzw. Kaninchen müssen den ganzen Tag über die Möglichkeit haben zu essen. Dies bedeutet nun aber nicht, dass man früh am Morgen alles an Nahrung auf einmal geben soll! Vielmehr, dass man seine Kleintiere mindestens dreimal am Tag füttert und dies zu regelmäßigen Zeiten. Meerschweinchen bzw. Kaninchen haben nur einen kleinen Magen der als Aufnahmebehälter dient und schwach bemuskelt ist. Der Mageninhalt kann somit nicht aktiv weiter transportiert werden, sondern wird von den neu gegessenen Futtermengen weitergeschoben. Daraus wird ersichtlich, dass es lebensnotwendig ist, dass die Meerschweinchen bzw. Kaninchen den ganzen Tag über die Möglichkeit haben müssen zu essen. Aufgrund dieser Besonderheiten können Meerschweinchen bzw. Kaninchen sich nicht wie Wiederkäuer den entstehenden Gärgasen durch Rülpsen entledigen. Sie sind deswegen sehr anfällig für Verdauungsprobleme wie Blähungen. Die Hauptbeschäftigung von ihnen ist die häufige Futtersuche. Nehmen die Tiere zum Beispiel aus Gier zuviel Nahrung auf, oder blähendes Futter, kommt es so schnell zu einer Magenüberladung, bzw. zu einem Magenriss kommen und somit auch zum schnellen Tod eines davon betroffenen Patienten.

Aufnahme des Blinddarmkots

Für Meerschweinchen bzw. Kaninchen ist es eine lebensnotwendige Eigenschaft ihren Blinddarmkot zu essen, da dieser reich an Vitamin B ist. Man darf die Tiere keinesfalls daran hindern diesen zu sich zu nehmen. Die darin enthaltenen Nährstoffe werden somit ein zweites mal verwertet und besser ausgenutzt. Die Meerschweinchen bzw. Kaninchen nehmen diesen Kot direkt beim Ausscheiden auf. Wird mehr Blinddarmkot produziert als wieder aufgenommen wird, liegt er z. B. bei Kaninchen in traubenförmigen Gebilden im Käfig und darf nicht mit Durchfall verwechselt werden. Manchmal kommt es auch vor, dass dieser Kot später am Tag noch gegessen wird.

Vereinfachter Ernährungsplan pro Tag

Heu, Heu, und nochmals Heu! - Die Nahrungsgrundlage und das Allerwichtigste

Heu ist und bleibt die Grundlage in der Ernährung bei Meerschweinchen bzw. Kaninchen. Gleich am Morgen täglich gefüttert, kurbelt es die Verdauung an. Heu ist sehr rohfaserreich, sie müssen es langsam essen und ausgiebig kauen, was einen lebensnotwendigen und gleichmäßigen Abrieb der ständig nachwachsenden Backenzähne gewährleistet. Es wird dabei viel Speichel gebildet und die darin enthaltenen Enzyme optimieren das Darmmilieu. Heu kann ruhig im Übermaß angeboten werden und die Meerschweinchen bzw. Kaninchen können davon so viel sie mögen täglich essen!

Heu wird in diversen Packungsgrößen zum Kauf angeboten, in der Regel ab 1 kg bis 12 kg und ganze Heuballen. Je größer die Packung, desto günstiger ist oft der Preis. Heu erhält man in kleinen Packungen im Supermarkt und in mittelgroßen bis großen Packungen im Zoofachhandel oder Baumarkt oder direkt von einem Bauernhof. Der Fachhandel für Tiere bietet auch oft noch spezielle Heumischungen mit extra Kräuter an. Dieses kann man zusätzlich noch ab und an zum normal gemischten Heu geben. Die Verpackungen sind in der Regel durchsichtig und somit lässt sich die Qualität recht schnell beurteilen. Selbstverständlich lässt sich Heu auch nach Möglichkeit im eigenen ungedüngten Garten zubereiten. Frisch getrocknetes Heu darf allerdings nicht gleich gefüttert werden, sondern muss mindestens nach Trocknung noch 8 Wochen luftig und sauber gelagert werden, bevor man es erstmalig anbietet!

Wichtige Heu-Ernährungshinweise:

Raufen für Heu - einfach nur unnötig!

Wir raten dringend für die Heugabe von Raufen ab, da die Kopfhaltung beim Essen unnatürlich ist. Die Tiere müssten sich auch ansonsten nämlich mühsam jedes einzelne Hälmchen aus dem Gitter rausziehen, dass ist auf die Dauer den Meerschweinchen bzw. Kaninchen zu anstrengend und sie essen früher oder später einfach mengenmäßig zu wenig. Bitte legen Sie viel Heu täglich direkt auf den Fußboden der Kleintierunterkunft ab, am besten in die sauberste Ecke und möglichst etwas entfernt von Kloecken. In manchen Ratgebern wird für Raufen mit dem Argument plädiert, dass in diesen Zubehör das Heu sauber von Urin und Kot bleibt. Keine Sorge, die Tiere essen instinktiv kein enorm verschmutztes Heu mehr von sich aus!

Schlussendlich bergen Heuraufen auch ein enormes Unfallrisiko, denn Meerschweinchen bzw. Kaninchen die aus Neugier oder zur vereinfachten Heuaufnahme direkt in die Raufen klettern und hängen bleiben, können sich schnell ihre Beinchen brechen und gerade Knochenbrüche sind bei Kleintieren kaum zu heilen und wachsen oft nur in abnormen Stellungen wieder an!

Stroh

Meerschweinchen bzw. Kaninchen knabbern auch gerne am Stroh und essen dieses auch! Es sollte ebenfalls im Käfig vorhanden sein und am besten als Einstreu-Material über die Holzspäne verwendet werden. Die im Stroh enthaltenen unverdaulichen Fasern (Rohfaser, genau wie im Heu) sind ebenfalls zur Verdauung wichtig, denn sie transportieren die verdaulichen Nahrungsbestandteile weiter. Stroh hat zwar einen hohen Anteil an unverdaulicher Faser, aber so gut wie keinen Nährwert, weshalb unbedingt Heu gefüttert werden muss und Stroh grundsätzlích nur eine Beigabe bzw. Einstreumaterial sein sollte.

Trinkwasser - weiteres Grundnahrungsmittel

Trinkwasser muss den Meerschweinchen bzw. Kaninchen täglich frisch angeboten werden, und zwar nur im Trink-Näpfen und nicht in Nippel-Tränken! Der Trinkwasserbedarf kann von Meerschweinchen bzw. Kaninchen sehr unterschiedlich sein. Manche Tiere können durchaus einen durchschnittlich großen Napf pro Tag austrinken, während andere anscheinend mit dem Wassergehalt im gegebenen Saftfutter auskommen. Der Trinkwasserbedarf kann aber auch von einer möglichen Erkrankung her schwanken bzw. sich erhöhen, z. B. bei einem beginnenden Blasenleiden wird mehr Wasser aufgenommen. Deshalb kann es durchaus auch sein, dass verändertes Trinkverhalten auf eine beginnende Erkrankung hindeuten kann. Vor allem wenn plötzlich sehr viel getrunken wird oder auch gar nichts mehr, dann ist es dringend notwendig das betroffene Tier in einer Tierarztpraxis vorzustellen. Trinkwasser muss immer angeboten werden, auch einem Meerschweinchen bzw. Kaninchen das offensichtlich nicht viel trinkt. Im Bedarfsfall muss immer Wasser vorhanden sein! Es darf nicht passieren, dass ein Tier einmal Durst leidet, und kein frisches Wasser vorfindet. Flüssigkeitsmangel kann, genau wie bei Menschen, auch bei Tieren zu Erkrankungen im Harntrakt führen. Der Trinkwasserbedarf kann übrigens auch jahreszeitlich bedingt schwanken, z. B. wird bei höheren Temperaturen auch von Kleintieren meist mehr getrunken.

Das Trinkwasser sollte nicht abgekocht werden! Dadurch werden wichtige Mineralstoffe zerstört, die das Meerschweinchen bzw. Kaninchen aber benötigt. Trinkwasser ist in Deutschland das am Besten kontrollierte Nahrungsmittel und somit sind Bedenken erstmal dahingehend nicht nötig. Alternativ können Sie aber auch auf Mineralwasser ohne Kohlensäure (still) zurückgreifen.

Meerschweinchen bzw. Kaninchen dürfen keinesfalls Kuh- oder Kondens-Milch zu trinken bekommen! Es gibt tatsächlich Ratgeber die das empfehlen, v.a. bei Meerschweinchen. Wir können das nicht nachvollziehen, denn die Folge wäre schwerer Durchfall, wenn sie das z. B. aus Neugier trinken würden! Pflanzenesser benötigen keinerlei tierische Nahrung!

Trinknäpfe - nur Vorteile für Haustier und Halter!

Trinknäpfe - sonstige Hinweise

Nippeltränken - nur Nachteile und somit ungeeignet!

Wiesengrün-Gabe nach Möglichkeit während der Vegetationsperiode:

Wiesengrün von naturbelassenen Flächen ist die gesündeste und natürlichste Ernährung die es für Meerschweinchen bzw. Kaninchen gibt. Damit die Fütterung von Wiesengrün für die Kleintiere bekömmlich ist, darf sie erst einige Stunden nach der Gabe von Heu erfolgen, also erst Mittags bzw. Nachmittags. In der Heimtierhaltung ist besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten! Nach der langen Zeit des Winters ohne Wiesengrün munden die ersten saftigen Hälmchen den Tieren besonders gut, und man gerät leicht in Versuchung mehr zu füttern als für die Meerschweinchen bzw. Kaninchen gut ist. Es ist bei frischem Wiesengrün sehr wichtig, dass es im Frühjahr erst in einer ganz geringen Menge zusätzlich gefüttert werden darf, und erst einige Stunden nach der letzten Heufütterung. Diese Menge muss über mehrere Tage langsam bis zu einer angebrachten bzw. artgerechten Menge gesteigert werden, damit sich das empfindliche Darmmilieu darauf einstellen kann.

Wichtige Hinweise zu Wiesengrün

Kraut bzw. frische Kräuterfütterung als Alternative zu Wiesengrün

Leider ist es dem ein oder anderen Meerschweinchen bzw. Kaninchenbesitzer manchmal nicht möglich für seine Kleintiere Wiesengrün zu sammeln, z. B. weil die Möglichkeiten zum Sammeln in einer Großstadt stark eingeschränkt sind, weil geeignete Wiesenflächen in unmittelbarer Nähe nicht vorhanden sind oder z. B. als Hundewiese benutzt werden und man somit lieber Abstand nehmen möchte dort zu sammeln wegen möglicher Verunreinigungen. Ist dies der Fall, müssen Sie das Fehlen in jedem Fall durch qualitativ hochwertiges Heu kompensieren bzw. sollte als Ausgleich folgendes Grünfutter angeboten werden:

Obst und Gemüse

GEEIGNET - kein Anspruch auf Vollständigkeit:

NICHT GEEIGNET - v. a. Gurke und Salat und Chicoree ist ungeeignet!

Wir raten nach unseren langjährigen und anfänglichen Erfahrungen dringend davon ab, dass Gurke und Salat und Chicoree den Meerschweinchen bzw. Kaninchen angeboten wird, denn nach unseren Beobachtungen ist dies ein Hauptauslöser für Verdauungsprobleme wie Durchfall oder noch viel schlimmer: Blähungen im Magen bzw. Darmtrakt! Bieten Sie von Anfang an verträglicheres Obst und Gemüse an - wie oben erwähnt.

Gurke trägt nicht dazu bei, dass die Backenzähne sich abnutzen. Sie müssen nicht allzu lange mahlen, sondern schlingen es nur gierig runter und weil man als Besitzer meint, die Gurke mundet besonders, gibt man allzu leicht nach und gibt noch ein Stück und noch ein Stück, usw. Dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn man es so auch noch übertreibt, dass Verdauungsprobleme kommen und anderes (bekömmlicheres) Obst bzw. Gemüse liegen gelassen wird, weil die Tiere von der Gurke satt sind. Ein Vergleich: Wir Menschen essen in der Regel auch sehr gerne Süßigkeiten - aber ist das etwa auch gesund? Kaufen Sie verträglicheres Obst und Gemüse, und Sie sparen sich somit unnnötige Tierarztkosten aufgrund ansonsten oft auftretender gesundheitlicher Probleme bei Gabe von Gurke und Salat und Chicoree!

WEITER NICHT GEEIGNET - kein Anspruch auf Vollständigkeit:

Knabberkost für Meerschweinchen bzw. Kaninchen

Zweige und Äste

Die gesündeste Knabberkost kauft man nicht, sondern kann man vom Spaziergang mit nach Hause bringen oder aus dem eigenen Garten holen: frische Zweige inkl. den (unbeschmutzten) Blättern. Geeignete Zweige sind Rottannenäste (Gemeine Fichte), sowie alle ungespritzten Obstbäume (aber kein Steinobst!), Buchen-, und Haselnusszweige. Beim Knabbern nutzen die Tiere ihre ständig nachwachsenden Vorderzähne ab, was lebensnotwendig ist. Sorgen, sich Krankheitserreger einzuschleppen, sind unbegründet, im Gegenteil: Die natürlichen Materialien sorgen für Vitalität, wenn sie regelmässig angeboten werden.

Knäckebrot, Zwieback, Brot und Brötchen

Wir bieten unseren Tieren gelegentlich getrocknete harte Brot- und Brötchenstücke an, sowie Knäckebrot, und ab und zu Zwieback. Haferflocken werden auch gerne genommen, aber bitte nicht im Übermass füttern. Max. ein halber Esslöffel pro Tag genügt! WICHTIG: Brot und Brötchen bzw. Semmeln müssen gut getrocknet sein, und vor allem frei von Schimmel sein! Schimmel ist, wie gesagt, sehr gefährlich! Schimmel entsteht, wenn man Brötchen und Brot versucht in einem Plastikbeutel zu trocknen und aufzubewahren. Am besten man legt Reste in eine oben offenen Pappkiste und stellt diese bei sonnigen warmen Wetter ins Freie, oder im Winter neben die warmen Heizung. Achten Sie auch darauf, dass sie nichts anbieten, was Molkeprodukte oder Milch enthält. Am besten erkennbar sind davon freie Produkte an der Kennzeichnung vegan bzw. schauen Sie sich die Zusammensetzung genau an.

Hinweise zu Knabbersachen

Pellets-Futter und Körnerfutter - Grundsätzlich nicht notwendig!

Harte Pellets und Körner werden i. d. R. ohne Benutzen der Vorderzähne aufgenommen und demzufolge mit den Backenzähnen oft einseitig geknackt und dann erst gemahlen. Das kann nach einigen Wochen oder Monaten dazu führen, wenn Meerschweinchen bzw. Kaninchen viel Pellets und Körnerfutter bekommen und essen, dass sich regelrechte Dellen in den Backenzahnreihen ausbilden oder einseitige häufigere Abnutzung der Backenzähne statt findet, somit Backenzahnreihen einseitig aufgrund von Fehlabrieb höher wachsen als die andere Backenzahnreihe im Unter- oder Oberkiefer gegenüber. Eine gleichmäßige Mahlbewegung Hin- und Her ist nicht mehr möglich und es kommt zur scharfkantigen Spitzenbildung. Oder durch übermäßiges Essen des harten Futters werden (einseitig) Zahnwurzeln im Kiefer verdrückt und Backenzähne wachsen nicht mehr in die richtige Richtung, sondern beispielsweise schräg in Richtung Backen oder Zunge, die Backenzahnspitzen kratzen dann nach einigen Wochen/Monaten entweder an der Mundschleimhaut (meist Oberkiefer) oder an der Zunge (meist Unterkiefer), verursachen Schmerzen und ein ordentlicher Abrieb der entgegenwachsenden Backenzahnreihe ist dann auch nicht mehr möglich. Das führt dann zu weiteren Problemen mit den Backenzähnen und endet letztendlich beim Tierarztbesuch der mittels Instrumenten die Zähne manuell sanieren muss.

Ohne richtige Hilfe durch eine kompetente Tierarztpraxis bei Backenzahnproblemen und anschließender Futterumstellung von hauptsächlich Körner- und Pellets essenden Meerschweinchen bzw. Kaninchen auf andere und bessere Kost (80 Prozent Heu, 20 Prozent Obst/Gemüse/Grünfutter/Kräuter/Knabbersachen), sind solche Meerschweinchen bzw. Kaninchen sonst verloren. Meerschweinchen bzw. Kaninchen kann man prima mit viel Heu, Stroh und Wasser, verträglichem Obst und Gemüse sowie Grünfutter und Kräuter und etwas Knabbersachen ernähren und man hat dann eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass Meerschweinchen bzw. Kaninchen unter ernährungsbedingter Backenzahnproblematik leiden müssen in ihrem Leben.

Ernähren Sie Ihre Meerschweinchen bzw. Kaninchen von Anfang an ohne Körner- und hartem Pelletsfutter oder stellen Sie Ihre Schützlinge langsam darauf um ohne Körner und hartem Pelletsfutter auszukommen. Glauben Sie uns, es wird den Tieren an nichts fehlen!

Ernährung gesunder Meerschweinchen bzw. Kaninchen - Ist spezielles Futter manachmal notwendig?

Es gibt wohl kein anderes Thema, dass unter Meerschweinchen bzw. Kaninchen-Freunden so umstritten ist, wie die artgerechte Ernährung unserer kleinen Freunde. "Das ist gut, dies ist schlecht und in umgekehrter Weise behauptet ein anderer wieder das Gegenteil." Was soll man eigentlich glauben, was also gut ist und was wieder nicht? Wir schildern auf allen unseren Seiten detailiert die Beobachtungen im Laufe vieler Jahre - und genau anhand dieser langjährigen Beobachtungen kann man dann auch Rückschlüsse ableiten.

Was ist industriell hergestelltes Futter?

Eigentlich würde alles was man im Groß- und Einzelhandel vorfindet, unter dem "industriellen Futterbegriff" fallen, denn jede Nahrung oder jedes Tierfutter ist in Teilen der industriellen Produktionskette durchlaufen, aber man kann dennoch differenzieren:

Beispielhaft und ohne Rangfolge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit sei zur Verdeutlichung der Unterscheidung folgendes aufgelistet:

Nahrungs- und Futtermittel ohne Spezifikation für eine Tierart:

Futtermittel mit Spezifikation für eine oder wenige Tierarten:

Fakt ist eines: Artgerechtes Futter für gesunde Meerschweinchen bzw. Kaninchen wächst auf Bäumen und auf der Wiese und auf Feldern! Es ist nicht in Packungen zu finden, wo die schönsten Bilder und Zeichnungen abgebildet sind, am besten diese Kleintiere noch gefärbte Haare haben und das Futter utopische Bezeichnungen trägt. Auf Packungen mit Körnerfutter werden Meerschweinchen bzw. Kaninchen im falschen Zusammenhang oft auf einer schönen Wiese abgebildet, so dass man natürlich annimmt, es handelt sich um "gesundes, natürliches und artgerechtes" Futter. Marketing von Firmen vernüpft ganz gezielt Begriffe und Optik die wir Menschen in unserer Lebensweise als Positiv befinden auch mit Tieren, und weil viele Leute irrtümlich annehmen, was mir als Mensch gut tun wird, dass kann für die Meerschweinchen bzw. Kaninchen auch nur gut sein. Die Bedürfnisse eines Menschen entsprechen aber mitnichten denen eines Meerschweinchens bzw. Kaninchens und eine falsche Ernährung verursacht Krankheiten und Leid für die Tiere und auch ein kurzes Leben oder Behandlungen von Tierärzten sind nicht von Erfolg gekennzeichnet aufgrund einer Fehlernährung in den Lebensjahren vorher.ABER:

Das muss nicht sein! Unsere Beobachtungen in dieser Hinsicht basieren auf unseren Erfahrungen seit der Haltung von Meerschweinchen ab dem Jahr 1990 und wenige Jahre später auch von Kaninchen. Dies alles spiegelt sich in unserer Seite über Ernährung hier zusammengefasst wider. Aus Fehlern wird man schließlich doch klug - klar zum Vorteil für diese Kleintiere, denen ein langes Leben dann eher garantiert werden kann.

Meerschweinchen bzw. Kaninchen im Krankheitsfall - Einzig und allein industrielles Futter mit hohem Rohfaseranteil kann zur Genesung beitragen. Warum das? Wie gefüttert und auf welche Weise?

Gesunde Meerschweinchen bzw. Kaninchen die artgerecht ernährt werden, haben ein deutlich vermindertes Risiko an irgendwelchen Krankheiten zu leiden. Eine richtige Ernährung kann z. B. Zahnprobleme (Backenzahnprobleme) vorbeugen. Zahnprobleme können aber auch durch eine andere Erkrankung im Inneren des Körpers ausgelöst werden oder aber auch durch eine angeborene Fehlstellung oder Erbkrankheit sich früher oder später ausbilden. Schmerzen oder Fehlabrieb führt zur verminderten Nahrungsaufnahme so wie es gesunde Meerschweinchen bzw. Kaninchen können. Folglich treten Probleme am Zahnapparat auf die erstens einer tierärztlichen Korrektur bedürfen und zweitens oft eine Futterumstellung nach sich ziehen müssen, damit auch ein krankes Meerschweinchen bzw. Kaninchen wieder zu Kräften kommen kann und ein Tier mit angeborener Fehlstellung trotzdem ein hohes Alter erreichen kann. Kranke Meerschweinchen bzw. Kaninchen essen nämlich i. d. R. kaum oder wenig Heu und der hohe Rohfaseranteil, der für den Körper und die Verdauung notwendig ist, fehlt oft und dann treten Verdauungsprobleme auf die weiter den Körper schwächen. Meerschweinchen bzw. Kaninchen mit einer Zahnproblematik können aufgrund der Korrekturen am Gebiss oft kaum oder wenig Heu zu sich nehmen. Man muss hier natürlich handeln und es sind Alternativen zum Heu gefragt. Nur in diesem Fall ist speziell für Meerschweinchen bzw. Kaninchen hergestelltes industrielles Futter eine gute Hilfe - aber vorausgesetzt man bietet es richtig zubereitet an oder füttert dann zu. Es handelt sich im Detail um Pelletsfutter für Meerschweinchen bzw. Kaninchen (Kugeln oder Stäbchen) mit sehr hohem Rohfasergehalt und wenig anderen Bestandteilen! ABER: Wann, wie und warum Sie dieses Pelletsfutter im Krankheitsfall verwenden müssen, welche rohfaserreichen Zusatzfuttermittel Sie auch noch in der Tierarztpraxis erhalten, dass können sie detailiert folgenden Seiten entnehmen:

Ergänzende Hinweise zur Ernährung und Verdauung:

Allgemeines

Vitaminpräparate sind überflüssig!

Bitte investieren Sie ihr Geld in gesundes und frisches Obst und Gemüse und nicht in künstliche Vitaminpräparate! Meerschweinchen bzw. Kaninchen nehmen durch eine ausgewogene pflanzliche Ernährung täglich AUSREICHEND Vitamine auf. Vitaminpräparate sind also grundsätzlich überflüssig. Oftmals werden solche Präparate als Zusatz fürs Trinkwasser angeboten, ABER: Meerschweinchen bzw. Kaninchen trinken wegen dem veränderten Geschmack nach dem Untermischen nicht mehr wie üblich ihr lebensnotwendiges Trinkwasser und man vergrault ihnen eventuell den Appetit aufs Trinken. Unter Umständen kann eine Überdosierung an Vitaminen auch Verdauungsprobleme wie Durchfall zur Folge haben, da überschüssige Vitamine vom Körper wieder schnell ausgeschieden werden

Blähungen - Detailinformationen unter Krankheiten/Magen und Darm

Der obige Ernährungsplan ist grundsätzlich gut bekömmlich und löst i. d. R. keine Blähungen oder anderweitige Verdauungsprobleme aus. Wer seine Meerschweinchen bzw. Kaninchen gut kennt, kann Blähungen rechtzeitig erkennen und somit schnell richtig handeln. Bei Blähungen ist der Rücken bucklig gekrümmt, die Tiere haben gestreubtes Fell, und der Bauchraum fühlt sich hart sowie "aufgeblasen" an und ist druckempfindlich. Das Meerschweinchen bzw. Kaninchen verweigert i. d. R. auch die Nahrung und eine umgehende tierärztliche Untersuchung und Behandlung muss einsetzen. Als erste Notfallmaßnahme können Sie verschreibungsfrei Sab Simplex aus der Apotheke geben, vorausgesetzt der Patient kaut noch und schluckt selbstständig. Ein erwachsenes Meerschweinchen bzw. Kaninchen kann im Akutfall davon sofort 2 - 3 ml alle 2 bis 3 Stunden bekommen bis man in der Tierarztpraxis kurze Zeit später vorstellig wird. Der weitere Behandlungsablauf muss dann in der Tierarztpraxis abgesprochen werden. Je nach Verdauungsproblem kann unter Umständen auch die zusätzliche Gabe von MCP Tropfen notwendig werden, allerdings sind diese nur über die Tierarztpraxis bzw. Rezept erhältlich.

Giftige Gartenpflanzen - kein Anspruch auf Vollständigkeit!

Buchsbaum, Blauregen, Eibe, Farne, Goldregen, Lebensbaum, Liguster, Lupine, Mistel, Riesenbärenklau, Rittersporn, Stechpalme, Thuja, Wolfsmilcharten (alle), Zwiebelgewächse (z.B. Narzissen), Ziertabak

Giftige Wildpflanzen - kein Anspruch auf Vollständigkeit!

Bärlauch, Bilsenkraut, Bingelkraut, Butterblume, Buschwindröschen, Christrose, Eisenhut, Fingerhut, Franzosenkraut, Gundermann, Hundspetersilie, Immergrün, Klee, Küchenschelle, Maiglöckchen, Märzenbecher, Mohnblume, Nachtschattengewächse, Primeln, Sauerklee, Seidelbast, Sumpfdotterblume, Scharbockskraut, Schierling, Schneeglöckchen, Schöllkraut, Tollkirsche, Trollblume, Wasserschierling, Zaunrübe



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