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INHALTSVERZEICHNIS
Eine artgerechte Ernährung sowie Haltung und Pflege, bildet die Grundlage für ein langes Meerschweinchen bzw.
Kaninchen-Leben. Es sind sehr empfindliche Tiere die vor allem bei falscher Ernährung schnell mit Magen-, und
Darmerkrankungen reagieren. Deshalb müssen wir jedem (zukünftigen) Meerschweinchen bzw. Kaninchenbesitzer raten
sich gut über die Ernährung bereits vor einer Anschaffung kundig zu machen!
Pflanzenesser können ihre Nahrung nur mit speziellen Bakterien verdauen, welche die Zellulose zersetzen. Die
Zellulose-Aufspaltung findet im überdimensional entwickelten Dickdarm statt. Jede Futterkomponente braucht ihre
spezifischen Bakterien. Alle Bakterien zusammen bilden ein labiles und kompliziertes Gleichgewicht. Diese sogenannte
Darmflora ist stets aktiv, auch bei falscher Ernährung, wenn die Tiere großen Hunger haben, oder der Darm untätig ist.
Bestimmte Bakterien vermehren sich dann drastisch und auf Grund von Gasbildung treten schmerzhafte und
lebensgefährliche Blähungen oder Magenüberladung auf.
Pflanzenesser wie Meerschweinchen bzw. Kaninchen müssen den ganzen Tag über die Möglichkeit haben zu essen. Dies
bedeutet nun aber nicht, dass man früh am Morgen alles an Nahrung auf einmal geben soll! Vielmehr, dass man
seine Kleintiere mindestens dreimal am Tag füttert und dies zu regelmäßigen Zeiten. Meerschweinchen bzw. Kaninchen
haben nur einen kleinen Magen der als Aufnahmebehälter dient und schwach bemuskelt ist. Der Mageninhalt kann somit
nicht aktiv weiter transportiert werden, sondern wird von den neu gegessenen Futtermengen weitergeschoben. Daraus wird
ersichtlich, dass es lebensnotwendig ist, dass die Meerschweinchen bzw. Kaninchen den ganzen Tag über die Möglichkeit
haben müssen zu essen. Aufgrund dieser Besonderheiten können Meerschweinchen bzw. Kaninchen sich nicht wie Wiederkäuer
den entstehenden Gärgasen durch Rülpsen entledigen. Sie sind deswegen sehr anfällig für Verdauungsprobleme wie
Blähungen. Die Hauptbeschäftigung von ihnen ist die häufige Futtersuche. Nehmen die Tiere zum Beispiel aus Gier zuviel
Nahrung auf, oder blähendes Futter, kommt es so schnell zu einer Magenüberladung, bzw. zu einem Magenriss kommen und
somit auch zum schnellen Tod eines davon betroffenen Patienten.
Für Meerschweinchen bzw. Kaninchen ist es eine lebensnotwendige Eigenschaft ihren Blinddarmkot zu essen, da dieser reich an Vitamin B ist. Man darf die Tiere keinesfalls daran hindern diesen zu sich zu nehmen. Die darin enthaltenen Nährstoffe werden somit ein zweites mal verwertet und besser ausgenutzt. Die Meerschweinchen bzw. Kaninchen nehmen diesen Kot direkt beim Ausscheiden auf. Wird mehr Blinddarmkot produziert als wieder aufgenommen wird, liegt er z. B. bei Kaninchen in traubenförmigen Gebilden im Käfig und darf nicht mit Durchfall verwechselt werden. Manchmal kommt es auch vor, dass dieser Kot später am Tag noch gegessen wird.
Heu ist und bleibt die Grundlage in der Ernährung bei Meerschweinchen bzw. Kaninchen. Gleich am Morgen täglich
gefüttert, kurbelt es die Verdauung an. Heu ist sehr rohfaserreich, sie müssen es langsam essen und ausgiebig
kauen, was einen lebensnotwendigen und gleichmäßigen Abrieb der ständig nachwachsenden Backenzähne gewährleistet. Es
wird dabei viel Speichel gebildet und die darin enthaltenen Enzyme optimieren das Darmmilieu. Heu kann ruhig im
Übermaß angeboten werden und die Meerschweinchen bzw. Kaninchen können davon so viel sie mögen täglich essen!
Heu wird in diversen Packungsgrößen zum Kauf angeboten, in der Regel ab 1 kg bis 12 kg und ganze Heuballen. Je größer
die Packung, desto günstiger ist oft der Preis. Heu erhält man in kleinen Packungen im Supermarkt und in mittelgroßen
bis großen Packungen im Zoofachhandel oder Baumarkt oder direkt von einem Bauernhof. Der Fachhandel für Tiere bietet
auch oft noch spezielle Heumischungen mit extra Kräuter an. Dieses kann man zusätzlich noch ab und an zum normal
gemischten Heu geben. Die Verpackungen sind in der Regel durchsichtig und somit lässt sich die Qualität recht schnell
beurteilen. Selbstverständlich lässt sich Heu auch nach Möglichkeit im eigenen ungedüngten Garten zubereiten. Frisch
getrocknetes Heu darf allerdings nicht gleich gefüttert werden, sondern muss mindestens nach Trocknung noch 8 Wochen
luftig und sauber gelagert werden, bevor man es erstmalig anbietet!
Wir raten dringend für die Heugabe von Raufen ab, da die Kopfhaltung beim Essen unnatürlich ist. Die Tiere müssten
sich auch ansonsten nämlich mühsam jedes einzelne Hälmchen aus dem Gitter rausziehen, dass ist auf die Dauer den
Meerschweinchen bzw. Kaninchen zu anstrengend und sie essen früher oder später einfach mengenmäßig zu wenig. Bitte
legen Sie viel Heu täglich direkt auf den Fußboden der Kleintierunterkunft ab, am besten in die sauberste Ecke und
möglichst etwas entfernt von Kloecken. In manchen Ratgebern wird für Raufen mit dem Argument plädiert, dass in diesen
Zubehör das Heu sauber von Urin und Kot bleibt. Keine Sorge, die Tiere essen instinktiv kein enorm verschmutztes
Heu mehr von sich aus!
Schlussendlich bergen Heuraufen auch ein enormes Unfallrisiko, denn Meerschweinchen bzw. Kaninchen die aus Neugier
oder zur vereinfachten Heuaufnahme direkt in die Raufen klettern und hängen bleiben, können sich schnell ihre Beinchen
brechen und gerade Knochenbrüche sind bei Kleintieren kaum zu heilen und wachsen oft nur in abnormen Stellungen wieder
an!
Meerschweinchen bzw. Kaninchen knabbern auch gerne am Stroh und essen dieses auch! Es sollte ebenfalls im Käfig vorhanden sein und am besten als Einstreu-Material über die Holzspäne verwendet werden. Die im Stroh enthaltenen unverdaulichen Fasern (Rohfaser, genau wie im Heu) sind ebenfalls zur Verdauung wichtig, denn sie transportieren die verdaulichen Nahrungsbestandteile weiter. Stroh hat zwar einen hohen Anteil an unverdaulicher Faser, aber so gut wie keinen Nährwert, weshalb unbedingt Heu gefüttert werden muss und Stroh grundsätzlích nur eine Beigabe bzw. Einstreumaterial sein sollte.
Trinkwasser muss den Meerschweinchen bzw. Kaninchen täglich frisch angeboten werden, und zwar nur im Trink-Näpfen
und nicht in Nippel-Tränken! Der Trinkwasserbedarf kann von Meerschweinchen bzw. Kaninchen sehr unterschiedlich sein.
Manche Tiere können durchaus einen durchschnittlich großen Napf pro Tag austrinken, während andere anscheinend mit dem
Wassergehalt im gegebenen Saftfutter auskommen. Der Trinkwasserbedarf kann aber auch von einer möglichen Erkrankung
her schwanken bzw. sich erhöhen, z. B. bei einem beginnenden Blasenleiden wird mehr Wasser aufgenommen. Deshalb kann
es durchaus auch sein, dass verändertes Trinkverhalten auf eine beginnende Erkrankung hindeuten kann. Vor allem wenn
plötzlich sehr viel getrunken wird oder auch gar nichts mehr, dann ist es dringend notwendig das betroffene Tier in
einer Tierarztpraxis vorzustellen. Trinkwasser muss immer angeboten werden, auch einem Meerschweinchen bzw. Kaninchen
das offensichtlich nicht viel trinkt. Im Bedarfsfall muss immer Wasser vorhanden sein! Es darf nicht passieren, dass
ein Tier einmal Durst leidet, und kein frisches Wasser vorfindet. Flüssigkeitsmangel kann, genau wie bei Menschen,
auch bei Tieren zu Erkrankungen im Harntrakt führen. Der Trinkwasserbedarf kann übrigens auch jahreszeitlich bedingt
schwanken, z. B. wird bei höheren Temperaturen auch von Kleintieren meist mehr getrunken.
Das Trinkwasser sollte nicht abgekocht werden! Dadurch werden wichtige Mineralstoffe zerstört, die das Meerschweinchen
bzw. Kaninchen aber benötigt. Trinkwasser ist in Deutschland das am Besten kontrollierte Nahrungsmittel und somit sind
Bedenken erstmal dahingehend nicht nötig. Alternativ können Sie aber auch auf Mineralwasser ohne Kohlensäure (still)
zurückgreifen.
Meerschweinchen bzw. Kaninchen dürfen keinesfalls Kuh- oder Kondens-Milch zu trinken bekommen! Es gibt tatsächlich
Ratgeber die das empfehlen, v.a. bei Meerschweinchen. Wir können das nicht nachvollziehen, denn die Folge wäre
schwerer Durchfall, wenn sie das z. B. aus Neugier trinken würden! Pflanzenesser benötigen keinerlei tierische
Nahrung!
Wiesengrün von naturbelassenen Flächen ist die gesündeste und natürlichste Ernährung die es für Meerschweinchen bzw. Kaninchen gibt. Damit die Fütterung von Wiesengrün für die Kleintiere bekömmlich ist, darf sie erst einige Stunden nach der Gabe von Heu erfolgen, also erst Mittags bzw. Nachmittags. In der Heimtierhaltung ist besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten! Nach der langen Zeit des Winters ohne Wiesengrün munden die ersten saftigen Hälmchen den Tieren besonders gut, und man gerät leicht in Versuchung mehr zu füttern als für die Meerschweinchen bzw. Kaninchen gut ist. Es ist bei frischem Wiesengrün sehr wichtig, dass es im Frühjahr erst in einer ganz geringen Menge zusätzlich gefüttert werden darf, und erst einige Stunden nach der letzten Heufütterung. Diese Menge muss über mehrere Tage langsam bis zu einer angebrachten bzw. artgerechten Menge gesteigert werden, damit sich das empfindliche Darmmilieu darauf einstellen kann.
Leider ist es dem ein oder anderen Meerschweinchen bzw. Kaninchenbesitzer manchmal nicht möglich für seine Kleintiere Wiesengrün zu sammeln, z. B. weil die Möglichkeiten zum Sammeln in einer Großstadt stark eingeschränkt sind, weil geeignete Wiesenflächen in unmittelbarer Nähe nicht vorhanden sind oder z. B. als Hundewiese benutzt werden und man somit lieber Abstand nehmen möchte dort zu sammeln wegen möglicher Verunreinigungen. Ist dies der Fall, müssen Sie das Fehlen in jedem Fall durch qualitativ hochwertiges Heu kompensieren bzw. sollte als Ausgleich folgendes Grünfutter angeboten werden:
Wir raten nach unseren langjährigen und anfänglichen Erfahrungen dringend davon ab, dass Gurke und Salat und Chicoree
den Meerschweinchen bzw. Kaninchen angeboten wird, denn nach unseren Beobachtungen ist dies ein Hauptauslöser für
Verdauungsprobleme wie Durchfall oder noch viel schlimmer: Blähungen im Magen bzw. Darmtrakt! Bieten Sie von Anfang
an verträglicheres Obst und Gemüse an - wie oben erwähnt.
Gurke trägt nicht dazu bei, dass die Backenzähne sich abnutzen. Sie müssen nicht allzu lange mahlen, sondern
schlingen es nur gierig runter und weil man als Besitzer meint, die Gurke mundet besonders, gibt man allzu
leicht nach und gibt noch ein Stück und noch ein Stück, usw. Dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn
man es so auch noch übertreibt, dass Verdauungsprobleme kommen und anderes (bekömmlicheres) Obst bzw. Gemüse liegen
gelassen wird, weil die Tiere von der Gurke satt sind. Ein Vergleich: Wir Menschen essen in der Regel auch sehr gerne
Süßigkeiten - aber ist das etwa auch gesund? Kaufen Sie verträglicheres Obst und Gemüse, und Sie sparen sich somit
unnnötige Tierarztkosten aufgrund ansonsten oft auftretender gesundheitlicher Probleme bei Gabe von Gurke und Salat
und Chicoree!
Die gesündeste Knabberkost kauft man nicht, sondern kann man vom Spaziergang mit nach Hause bringen oder aus dem eigenen Garten holen: frische Zweige inkl. den (unbeschmutzten) Blättern. Geeignete Zweige sind Rottannenäste (Gemeine Fichte), sowie alle ungespritzten Obstbäume (aber kein Steinobst!), Buchen-, und Haselnusszweige. Beim Knabbern nutzen die Tiere ihre ständig nachwachsenden Vorderzähne ab, was lebensnotwendig ist. Sorgen, sich Krankheitserreger einzuschleppen, sind unbegründet, im Gegenteil: Die natürlichen Materialien sorgen für Vitalität, wenn sie regelmässig angeboten werden.
Wir bieten unseren Tieren gelegentlich getrocknete harte Brot- und Brötchenstücke an, sowie Knäckebrot, und ab und zu Zwieback. Haferflocken werden auch gerne genommen, aber bitte nicht im Übermass füttern. Max. ein halber Esslöffel pro Tag genügt! WICHTIG: Brot und Brötchen bzw. Semmeln müssen gut getrocknet sein, und vor allem frei von Schimmel sein! Schimmel ist, wie gesagt, sehr gefährlich! Schimmel entsteht, wenn man Brötchen und Brot versucht in einem Plastikbeutel zu trocknen und aufzubewahren. Am besten man legt Reste in eine oben offenen Pappkiste und stellt diese bei sonnigen warmen Wetter ins Freie, oder im Winter neben die warmen Heizung. Achten Sie auch darauf, dass sie nichts anbieten, was Molkeprodukte oder Milch enthält. Am besten erkennbar sind davon freie Produkte an der Kennzeichnung vegan bzw. schauen Sie sich die Zusammensetzung genau an.
Harte Pellets und Körner werden i. d. R. ohne Benutzen der Vorderzähne aufgenommen und demzufolge mit den
Backenzähnen oft einseitig geknackt und dann erst gemahlen. Das kann nach einigen Wochen oder Monaten dazu führen,
wenn Meerschweinchen bzw. Kaninchen viel Pellets und Körnerfutter bekommen und essen, dass sich regelrechte Dellen in
den Backenzahnreihen ausbilden oder einseitige häufigere Abnutzung der Backenzähne statt findet, somit
Backenzahnreihen einseitig aufgrund von Fehlabrieb höher wachsen als die andere Backenzahnreihe im Unter- oder
Oberkiefer gegenüber. Eine gleichmäßige Mahlbewegung Hin- und Her ist nicht mehr möglich und es kommt zur
scharfkantigen Spitzenbildung. Oder durch übermäßiges Essen des harten Futters werden (einseitig) Zahnwurzeln im
Kiefer verdrückt und Backenzähne wachsen nicht mehr in die richtige Richtung, sondern beispielsweise schräg in
Richtung Backen oder Zunge, die Backenzahnspitzen kratzen dann nach einigen Wochen/Monaten entweder an der
Mundschleimhaut (meist Oberkiefer) oder an der Zunge (meist Unterkiefer), verursachen Schmerzen und ein
ordentlicher Abrieb der entgegenwachsenden Backenzahnreihe ist dann auch nicht mehr möglich. Das führt dann zu
weiteren Problemen mit den Backenzähnen und endet letztendlich beim Tierarztbesuch der mittels Instrumenten die
Zähne manuell sanieren muss.
Ohne richtige Hilfe durch eine kompetente Tierarztpraxis bei Backenzahnproblemen und anschließender Futterumstellung
von hauptsächlich Körner- und Pellets essenden Meerschweinchen bzw. Kaninchen auf andere und bessere Kost (80 Prozent
Heu, 20 Prozent Obst/Gemüse/Grünfutter/Kräuter/Knabbersachen), sind solche Meerschweinchen bzw. Kaninchen sonst
verloren. Meerschweinchen bzw. Kaninchen kann man prima mit viel Heu, Stroh und Wasser, verträglichem Obst und Gemüse
sowie Grünfutter und Kräuter und etwas Knabbersachen ernähren und man hat dann eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass
Meerschweinchen bzw. Kaninchen unter ernährungsbedingter Backenzahnproblematik leiden müssen in ihrem Leben.
Ernähren Sie Ihre Meerschweinchen bzw. Kaninchen von Anfang an ohne Körner- und hartem Pelletsfutter oder stellen
Sie Ihre Schützlinge langsam darauf um ohne Körner und hartem Pelletsfutter auszukommen. Glauben Sie uns, es wird
den Tieren an nichts fehlen!
Es gibt wohl kein anderes Thema, dass unter Meerschweinchen bzw. Kaninchen-Freunden so umstritten ist, wie die artgerechte Ernährung unserer kleinen Freunde. "Das ist gut, dies ist schlecht und in umgekehrter Weise behauptet ein anderer wieder das Gegenteil." Was soll man eigentlich glauben, was also gut ist und was wieder nicht? Wir schildern auf allen unseren Seiten detailiert die Beobachtungen im Laufe vieler Jahre - und genau anhand dieser langjährigen Beobachtungen kann man dann auch Rückschlüsse ableiten.
Eigentlich würde alles was man im Groß- und Einzelhandel vorfindet, unter dem "industriellen Futterbegriff" fallen, denn jede Nahrung oder jedes Tierfutter ist in Teilen der industriellen Produktionskette durchlaufen, aber man kann dennoch differenzieren:
Beispielhaft und ohne Rangfolge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit sei zur Verdeutlichung der Unterscheidung folgendes aufgelistet:
Fakt ist eines: Artgerechtes Futter für gesunde Meerschweinchen bzw. Kaninchen wächst auf Bäumen und auf der
Wiese und auf Feldern! Es ist nicht in Packungen zu finden, wo die schönsten Bilder und Zeichnungen abgebildet
sind, am besten diese Kleintiere noch gefärbte Haare haben und das Futter utopische Bezeichnungen trägt.
Auf Packungen mit Körnerfutter werden Meerschweinchen bzw. Kaninchen im falschen Zusammenhang oft auf einer
schönen Wiese abgebildet, so dass man natürlich annimmt, es handelt sich um "gesundes, natürliches und
artgerechtes" Futter. Marketing von Firmen vernüpft ganz gezielt Begriffe und Optik die wir Menschen in
unserer Lebensweise als Positiv befinden auch mit Tieren, und weil viele Leute irrtümlich annehmen, was mir als
Mensch gut tun wird, dass kann für die Meerschweinchen bzw. Kaninchen auch nur gut sein. Die Bedürfnisse eines
Menschen entsprechen aber mitnichten denen eines Meerschweinchens bzw. Kaninchens und eine falsche Ernährung
verursacht Krankheiten und Leid für die Tiere und auch ein kurzes Leben oder Behandlungen von Tierärzten sind nicht
von Erfolg gekennzeichnet aufgrund einer Fehlernährung in den Lebensjahren vorher.ABER:
Das muss nicht sein! Unsere Beobachtungen in dieser Hinsicht basieren auf unseren Erfahrungen seit der Haltung von
Meerschweinchen ab dem Jahr 1990 und wenige Jahre später auch von Kaninchen. Dies alles spiegelt sich in unserer Seite
über Ernährung hier zusammengefasst wider. Aus Fehlern wird man schließlich doch klug - klar zum Vorteil für diese
Kleintiere, denen ein langes Leben dann eher garantiert werden kann.
Gesunde Meerschweinchen bzw. Kaninchen die artgerecht ernährt werden, haben ein deutlich vermindertes Risiko an irgendwelchen Krankheiten zu leiden. Eine richtige Ernährung kann z. B. Zahnprobleme (Backenzahnprobleme) vorbeugen. Zahnprobleme können aber auch durch eine andere Erkrankung im Inneren des Körpers ausgelöst werden oder aber auch durch eine angeborene Fehlstellung oder Erbkrankheit sich früher oder später ausbilden. Schmerzen oder Fehlabrieb führt zur verminderten Nahrungsaufnahme so wie es gesunde Meerschweinchen bzw. Kaninchen können. Folglich treten Probleme am Zahnapparat auf die erstens einer tierärztlichen Korrektur bedürfen und zweitens oft eine Futterumstellung nach sich ziehen müssen, damit auch ein krankes Meerschweinchen bzw. Kaninchen wieder zu Kräften kommen kann und ein Tier mit angeborener Fehlstellung trotzdem ein hohes Alter erreichen kann. Kranke Meerschweinchen bzw. Kaninchen essen nämlich i. d. R. kaum oder wenig Heu und der hohe Rohfaseranteil, der für den Körper und die Verdauung notwendig ist, fehlt oft und dann treten Verdauungsprobleme auf die weiter den Körper schwächen. Meerschweinchen bzw. Kaninchen mit einer Zahnproblematik können aufgrund der Korrekturen am Gebiss oft kaum oder wenig Heu zu sich nehmen. Man muss hier natürlich handeln und es sind Alternativen zum Heu gefragt. Nur in diesem Fall ist speziell für Meerschweinchen bzw. Kaninchen hergestelltes industrielles Futter eine gute Hilfe - aber vorausgesetzt man bietet es richtig zubereitet an oder füttert dann zu. Es handelt sich im Detail um Pelletsfutter für Meerschweinchen bzw. Kaninchen (Kugeln oder Stäbchen) mit sehr hohem Rohfasergehalt und wenig anderen Bestandteilen! ABER: Wann, wie und warum Sie dieses Pelletsfutter im Krankheitsfall verwenden müssen, welche rohfaserreichen Zusatzfuttermittel Sie auch noch in der Tierarztpraxis erhalten, dass können sie detailiert folgenden Seiten entnehmen:
Bitte investieren Sie ihr Geld in gesundes und frisches Obst und Gemüse und nicht in künstliche Vitaminpräparate! Meerschweinchen bzw. Kaninchen nehmen durch eine ausgewogene pflanzliche Ernährung täglich AUSREICHEND Vitamine auf. Vitaminpräparate sind also grundsätzlich überflüssig. Oftmals werden solche Präparate als Zusatz fürs Trinkwasser angeboten, ABER: Meerschweinchen bzw. Kaninchen trinken wegen dem veränderten Geschmack nach dem Untermischen nicht mehr wie üblich ihr lebensnotwendiges Trinkwasser und man vergrault ihnen eventuell den Appetit aufs Trinken. Unter Umständen kann eine Überdosierung an Vitaminen auch Verdauungsprobleme wie Durchfall zur Folge haben, da überschüssige Vitamine vom Körper wieder schnell ausgeschieden werden
Der obige Ernährungsplan ist grundsätzlich gut bekömmlich und löst i. d. R. keine Blähungen oder anderweitige Verdauungsprobleme aus. Wer seine Meerschweinchen bzw. Kaninchen gut kennt, kann Blähungen rechtzeitig erkennen und somit schnell richtig handeln. Bei Blähungen ist der Rücken bucklig gekrümmt, die Tiere haben gestreubtes Fell, und der Bauchraum fühlt sich hart sowie "aufgeblasen" an und ist druckempfindlich. Das Meerschweinchen bzw. Kaninchen verweigert i. d. R. auch die Nahrung und eine umgehende tierärztliche Untersuchung und Behandlung muss einsetzen. Als erste Notfallmaßnahme können Sie verschreibungsfrei Sab Simplex aus der Apotheke geben, vorausgesetzt der Patient kaut noch und schluckt selbstständig. Ein erwachsenes Meerschweinchen bzw. Kaninchen kann im Akutfall davon sofort 2 - 3 ml alle 2 bis 3 Stunden bekommen bis man in der Tierarztpraxis kurze Zeit später vorstellig wird. Der weitere Behandlungsablauf muss dann in der Tierarztpraxis abgesprochen werden. Je nach Verdauungsproblem kann unter Umständen auch die zusätzliche Gabe von MCP Tropfen notwendig werden, allerdings sind diese nur über die Tierarztpraxis bzw. Rezept erhältlich.
Buchsbaum, Blauregen, Eibe, Farne, Goldregen, Lebensbaum, Liguster, Lupine, Mistel, Riesenbärenklau, Rittersporn, Stechpalme, Thuja, Wolfsmilcharten (alle), Zwiebelgewächse (z.B. Narzissen), Ziertabak
Bärlauch, Bilsenkraut, Bingelkraut, Butterblume, Buschwindröschen, Christrose, Eisenhut, Fingerhut, Franzosenkraut, Gundermann, Hundspetersilie, Immergrün, Klee, Küchenschelle, Maiglöckchen, Märzenbecher, Mohnblume, Nachtschattengewächse, Primeln, Sauerklee, Seidelbast, Sumpfdotterblume, Scharbockskraut, Schierling, Schneeglöckchen, Schöllkraut, Tollkirsche, Trollblume, Wasserschierling, Zaunrübe